Staatlich verordnete Besinnung

Ich bloggte am Morgen alles vom Vortag weg, und war nicht wirklich in der Stimmung weiter an dem Text zu arbeiten, den ich fertig kriegen soll. ( Ich sollte später am Tag erfahren dass man mir diese Arbeit noch ein wenig erschwert hat.)

Ich fuhr am Nachmittag zu einer Probe die trotz aller Widrigkeiten nicht abgesagt worden war, weil die Darsteller aus verschiedenen Ländern kommen und man einfach jetzt durchkommen musste denn ab morgen sind alle wieder weg, denn es waren Vorproben.

Unterwegs dorthin sah ich folgenden Zettel im Bus: „Unsere BusfahrerInnen sind den ganzen Tag für Sie unterwegs. Um zu gewährleisten, dass alle unter den besten Umständen ans Ziel kommen, bitten wie Sie Abstand zu halten; für Ihre und unsere Sicherheit‘
Das heißt dass keiner mehr vorne einsteigen darf.

Der Durchlauf der Probe jedoch wurde auf einen späteren Zeitpunkt verlegt, weil eine der Darstellerinnen sehr unruhig war wegen ihrem kranken Kind Zuhause und nur noch weg wollte.

Ich fuhr zurück in die Oberstadt. Dabei sah ich dieses Plakat bei Sephora:

Trop, c’est à peine assez. / Zu viel ist kaum genug.

Solche Werbungen sind kontraproduktiv und ich der ja fast tagtäglich in dem Bereich arbeitet, finde solche Werbung zu kotzen. Ich hoffe inständig dass der Trend sich-pfundweise-Zeugs-in-Gesicht reinklatschen endlich aufhört.

Ich gönnte mir ein neues Spielzeug.

Ich war ehrlich gesagt baff, dass ich sie überhaupt bekam, weil ich noch vor wenigen Tagen auf der Homepage von Lineheart sah, dass sie keine hatten und ich sie vorbestellen wollte. Die neuen AirPods Pro. Ich hatte ja die AirPods der ersten Generation, die ich mir kaufte, weil ich mich nicht mehr mit dem Kabel plagen wollte, und immer in der Tasche ein Kabelsalat vorfand, den ich erst entwirren musste. Ich war sehr zufrieden und sie funktionieren noch immer einwandfrei.
Die Pro haben jetzt auch eine Noise Canceling Funktion, die ich auf der großen Reise sehr vermisste, weil es manchmal so laut um mich herum war dass ich, von einem Hörbuch z.B. einzelne Wörter nicht verstand, obwohl ich sie bis zu Anschlag aufgedreht hatte.
Ich probierte das sofort aus, zog sie an und ging an einer Baustelle mit Kompressor vorbei… Der Lärm war kaum noch wahrnehmbar. Sensationell!

Ich gönnte mit einen Kaffee im Renert und las den letzten New Yorker. Zwischendurch kamen immer wieder die neuesten Meldungen was alles geschlossen und abgesagt ist. Unter anderem ist die National Bibliothek und das Nationalarchiv geschlossen, was es mir um einiges erschwert an oben besagtem Text weiterzuarbeiten.

Am Abend hatte ich die D. eingeladen. Es gab Risotto mit Steinplizen und leider kein Foto davon. Die D. hatte Schampus mitgebracht. Fragt nicht nach Sonnenschein.

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Einen hab ich noch:

Drastische Maßnahmen

8.36 Ich schreibe das hier am Freitag morgen. Eigentlich poste ich ja immer das vom Vortag, doch da sich die Ereignisse jetzt in Luxemburg regelrecht überschlagen werde ich eher von der aktuellen Situation berichten. Gegebenenfalls werde ich später noch ein Update hinzufügen.

Der Donnerstag war übrigens ein ruhiger Tag, an dem ich ein paar Einkäufe tätigte. Ich fuhr zu Auchan, damit ich nicht in 10 verschiedene Läden rennen muss. Es war erstaunlich ruhig dort. Am Nachmittag kam meine Putzhilfe die F, die mir erzählte, dass sie am Donnerstagmorgen immer bei einer älteren Dame, die Anfang siebzig ist, im Haushalt hilft. Als sie dort durch durch das Vorratszimmer wischen wollte, staune sie nicht schlecht wie vollgestopft das Zimmer an Vorräten war. Mehl, Pasta und Konservendosen stapelten sich bis an die Decke.

Ich chattete kurz mit meiner Freundin C. aus Freiburg die ich im April besuchen wollte, und sie meinte nur, dass es keine gute Idee wäre. Ich hatte ja vor die von dort aus nach Basel zu fahren um mir die Edward Hopper Ausstellung anzusehen, doch die C. meinte dass ich das getrost vergessen könnte, denn die Grenze zur Schweiz sei so gut wie dicht.

Am späten Donnerstagnachmittag war dann eine weitere große Pressekonferenz vom Premierminister, in der er die Maßnahmen zur Eindämmung von Mittwoch auf Donnerstag noch einmal drastisch erhöhte. Dies käme vor allem weil die Zahlen der Infizierten von 7 (der letzte Stand von Mittwoch) auf 30 hochgeklettert sei. Hinzu kommen fast 100 Menschen die unter Quarantäne stehen.

Ich werde die einzelnen Maßnahmen jetzt nicht alle hier aufschreiben. Jede Zeitung und RTL haben einen Liveticker, was alles abgesagt wird. Zusammengefasst sind wir jetzt mehr oder weniger dort angelangt wo Länder wie Spanien und Italien, bereits vor einer Woche waren.

Am Abend rief die A. an und beklagte sich bitter, dass die N. ihr abgesagt hätte sie zu begleiten, um das Wochenende im Appartement ihrer Mutter an der belgischen Küste zu verbringen. Sie hätte dringend ein paar Tage Auszeit gebraucht.

Mir geht es soweit gut und ich versuche hier Dinge zu regeln die für die kommenden Tage, doch letztendlich kann auch ich nur reaktiv sein. Im voraus planen geht gar nicht.

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Mit Begeisterung sah ich, dass ein neuer Leonie Swann Krimi im Mai dieses Jahres kommt. Mord in Sunset Hall. Ich bin ja begeisterter Leser ihrer Krimis die immer etwas außerhalb der Norm eines klassischen Krimis angesiedelt sind. Auch wenn ich ihn sicherlich nicht über Amazon kaufe, so kann man hier schon vorab die ersten Seiten lesen und es beginnt mit einem Reptil, und Hände-die-Salat-hielten.