Durch den Wein vom Vorabend etwas später zum Wochenmarkt als geplant. Es war, wie immer am Samstag, belebter als am Mittwoch.
Der Pastel de Nata Stand verkaufte heute zum ersten mal auch ein eine salzige Variante des portugiesischen Gebäck. Er gab mir eine zum kosten, weil er mich inzwischen kennt und ich immer ein paar von den süßen Teilen mitgenommen habe. Ich fand das sehr nett.Die salzige Variante beruht auf der gleichen samtigen Creme wie wie süßen Teile aber es ist auch ein wenig Stockfisch mit drin. Kööööööstlich! Ich kaufte sechs Stück die gerade frisch aus dem Ofen kamen und aß sie dann zu Mittag mit einem kleinen Salat dazu.
Seit letzter Woche ist auch der Winzer Kox mit seinen Produkten vertreten. Da ich ihn persönlich kenne war die Wiedersehensfreude groß. Ich kaufte eine Variante von Crémant bei in einer blauen Flasche.
Haushalt am Nachmittag inklusive einem Nickerchen.
Am Abend den Rest der ersten Staffel von 7 Seeds geschaut. Eine bedrückende Serie, die mich zum Nachdenken brachte auch hinsichtlich unserer jetzigen Pandemie Situation. Vor allem ein Szene aus dem Film veranlasste mich das zu schreiben was folgt:
Die Glastage werden aus der Überschrift ab Montag verschwinden. Zum Anlass nehme ich die ersten Lockerungen der Einschränkungen. Am Montag gehen die Baustellen wieder auf und die Baumärkte. Aber machen wir uns nichts vor. Die Glastage werden uns noch lange begleiten. Ich werde voraussichtlich erst wieder im September Arbeit bekommen, aber ich zweifele schwer daran.
Vor allem möchte wieder eine Art von Normalität und Ruhe wiederfinden, die notgedrungen die Einschränkungen mit einschließt. Ich will nicht jeden morgen aufwachen und immer wieder mich an den Gedanken gewöhnen müssen, dass nichts mehr so ist wie es einmal war.
Ich vermisse dass ich nicht schwimmen gehen kann. Ich vermisse dass ich keine Stippvisiten mehr in Trier machen kann, um dort all die Dinge einzukaufen, die ich in Luxemburg nicht bekomme. Ich vermisse das Pläne schmieden und Ziele setzen, mir Gedanken zu machen über Projekte. Vor allem aber vermisse die Abende in geselliger Runde in einem Restaurant oder einer Bar mit Freunden. Die virtuellen Apéros machen das nicht wett.
Ich weiß nicht wie es euch damit geht, aber ich habe sehr lange gebraucht, um in meinem Kopf Herr der Lage zu werden und mir nicht jeden Morgen die gleichen Fragen zu stellen, wo das alles enden soll und was aus mir wird. So langsam bekomme ich das in den Griff, aber die sogenannten Matschtage wird es sicherlich weiter geben.
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Am Sonntag spät wach geworden:
Den Vortag verbloggt und entschieden dass ihn nicht online setzte sondern ein Posting für zwei Tage mache.
Das Wetter sah trüb aus doch gegen 11:00 kam die Sonne ein wenig hervor und beschloss mir Frühstück auf dem Balkon zu machen. Vorstellen müsst ihr euch so wie auf den ersten Foto.
Die Sonntage sind am Morgen immer ganz besonders ruhig. Man hört kein Verkehr aber immer wieder, die bedrückenden Sirenen der Krankenwagen, das immer ein leicht ungutes Gefühl hervorruft. Viele der Wagen hier fahren oben über die Avenue weil sie dann am Merler Friedhof vorbei, schneller im Krankenhaus sind als wenn sie die Route d’Arlon fahren. Zumindest kommt es mir so vor.
Um 12:00 ein live/ nicht live Jazz Konzert des Crazy Quarantaine Quartett auf FB verfolgt. Sie hatten sich Lieder aus den Nintendo und Playstation Spielen ausgesucht. Legend of Zelda, Final Fantasy… schönes Konzert.
Und währendem ich dem Konzert zuhörte blätterte ich durch alte Fotos die ich irgendwann vor Jahren auf FB hochgeladen hatte. Eines davon möchte ich euch zeigen, weil es immer noch seine Gültigkeit hat, heute mehr denn je:
Das Motto der re:pbulica von 2017. Ich glaube es war das erste oder zweite mal dass ich dort war.
Am Nachmittag eine leicht verzweifelte SMS bekommen, von einem Menschen der seinen Matschtag hatte. Wir trafen uns draußen für eine große Wandertour durch die Petrus die uns beiden gut tat.
Da es bewölkt war, waren Wenige unterwegs und es war eine sehr angenehme Tour. Wir gingen einen Weg durch das Tal den ich noch nie gegangen war, mit kleinen Aussichtsplätzen die ich noch nicht kannte. Er führte uns ab einer gewissen Stelle durch die Felsen über ein recht steile Treppe wieder nach oben und wir kamen bei dem kleinen Rosenpark Rondellen wieder nach oben. Die Stadt wie immer leergefegt, kaum jemand in den Straßen unterwegs.
Am Abend gab es eine kleine Portion Orechiette, zur Zeit meine Lieblingsnudel mit dem Rest von dem selbst gemachten Pesto das zwar in Kühlschrank stand, das jedoch langsam weg musste.
Ein kleine Runde gedaddelt und dann war ich unschlüssig was ich mir ansehen soll. Ich entschied mich für Hercule Poirot mit David Suchet, den ich noch nicht gesehen hatte.
Ach, die Fotos rufen Erinnerungen wach. Ihr habt es schon schön da.
Wenn das hier alles vorbei ist, darfst du jederzeit wiederkommen. You’re always welcome, my dear!