Eine Wanderung auf Kinderwegen

Am Morgen klickte ich mich mal so wahllos durch den Appstore einfach nur um sehen ob es Neues gibt. Es gibt kaum noch Apps die man einfach so runter laden und und dann bei Gefallen erwirbt ohne das es gleich ein Abo wird. Bei der Gelegenheit mal alle meine Abos durchgezählt. Über Netflix und die Tageszeitung bis hin zum Musikabo und inzwischen auch den Virenscanner, es läppert sich einiges zusammen. Dabei festgestellt dass es da viele Unverhältnismäßigkeiten von Angebot und Preis gibt. Nee, nee so geht das nicht weiter. Da fliegt jetzt mal so einiges raus.

Am Nachmittag ein Ausflug in die Alte Heimat. Nicht in die Stadt selbst sondern ein wenig außerhalb, in die kleine Siedlung Manertchen in der mein Elternhaus stand und in der ich aufwuchs. Ich wollte mir all die Plätze ansehen wo ich als Kind viel Rad gefahren bin und viele Stunden im Wald verbrachte.

Durch die Wälder über kleine Feldflure auf Hochsitzen… Es kamen viele Erinnerungen zurück. Eine kleiner Rundgang durch die Siedlung beschloss die Wanderung. Das Haus das jetzt dort steht anstelle meines Elternhauses ist ein trister moderner Bau ohne Seele ohne Charme. Doch es machte mich nicht einmal traurig. Es war eine völlig emotionslose Erfahrung. Es ist ein Teil meiner Vergangenheit aber sie löst keine Melancholie mehr aus. Es ist zu lange her…

Am Abend keine große Lust auf Film, doch ich sah dass ich da noch eine Folge Hercule Poirot aufgenommen hatte. Der Wachsblumenstrauß, der oft fälschlicherweise zu den Geschichten von Miss Marple gezählt wird.
Also schaute ich mir die Folge an von 2006, in dem auch Michael Fassbender mitwirkte.

Noch später am Abend auf Twitter:

Freitag im Casino & Samstag Freundeszuwachs

Geplant war ein Frühstück mit der A. zusammen im großen Garten von dem B. was wir aber absagten denn obwohl die Sonne schien, war es eisig kalt. Die Eisheiligen könnten sich jetzt auch mal langsam verabschieden.

Stattdessen ging ich etwas später mit der A. in die Stadt. Da mir der kleine Ausflug gestern ins MUDAM so gut getan hatte, beschloss ich heute das Casino in Angriff zu nehmen, in dem ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr war.

Das Casino ist ein Bau mitten im Zentrum der Stadt und war das erste Museum für zeitgenössische und moderne Kunst in Luxemburg, noch bevor das MUDAM eröffnete.

Es werden grad mehrere neue Ausstellungen vorbereitet und so war nicht sehr viel zu sehen wie just die Arbeiten von Sophie Jung mit denen ich wirklich nichts anfangen konnte.

Es ist fast alles aus Material gefertigt das sie recycelt hat, aber so wahllos zusammengewürfelt, das man sich fragt was das soll. Selbst die Texte an den Wänden gaben keine Erklärung. Die rote Perücke auf dem Betonsockel mit den säuberlich hingelegten Rollsplit, sieht im ersten Moment lustig aus auf dem Bild doch andererseits hat man das Gefühl das alles mit einer großen Unlust zusammengeschustert wurde. Auch der rote Sessel in Hintergrund ist eine Zumutung.
Das einzige Kunstwerk was ich mich ein intrigierte war die Dachluke mitten in der Treppe. Ganz aus war es bei den männlichen Geschlechtsteilen die wie Trophäen am Eingang links und rechts zum Hauptsaal hingen. Es waren nicht mal die Geschlechtsteile an sich und die Ausführung, doch es verstärkte umso mehr die Wahllosigkeit der ganzen Ausstellung.

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Samstag Wochenmarkt. Und ich ging diesmal sehr früh hin, weil ich in Ruhe einkaufen wollte und nicht mit elend langen Schlagen. Kurz nach 8 Uhr war ich bereits dort und ich bekam über Obst, Gemüse, Tulpen und Brot, ohne lange warten zu müssen. Ein Kaffee vom Renert zum Abschluss zusammen mit der D.

Am späten Nachmittag simste die N. ob ich zu hause sei, ich sollte bitte hinunter auf die Straße kommen. „Ach, dachte ich, stimmt!“ Sie wollte mir noch die Tragetasche für die Weinflaschen zurückgeben die ich bei ihr hatte liegen lassen.

Doch sie strahlte so sehr über das ganz Gesicht als sie vorfuhr, dass da noch etwas sein musste. Sie öffnete die Wagentür und da sah ich ihn:

Wir haben Zuwachs bekommen! Er heißt Darvin und ist ein Cavalier King Charles Spaniel.