Sonntag & Hotel der Schlaflosen

Es ist erstaunlich wie wenig Lust ich Sonntags zum Schreiben habe. Da am Montagmorgen ja immer die Montagsfrage erscheint, die sich zu meiner Freude immer größerer Beliebtheit erfreut (und damit auch der Druck steigt gescheite Fragen zu finden) ist es mir fast wurscht ob ich den Sonntag verblogge oder nicht.

Diesen Sonntag hatte ich mir fest vorgenommen NICHTS zu tun.
Ein Anruf der N. mit einer freudigen Nachricht, die sie wahrscheinlich viel Mühe gekostet hat es uns bis jetzt nicht zu verraten. Die A. ,pragmatsich wie sie manchmal sein kann hatte gleich die üblichen Fragen gestellt. „Hast du vor zu heiraten?“ und „Bist du schwanger?“, konnte die N. jedoch getrost verneinen.
Da aber alles noch nicht hieb- und stichfest ist, kann ich auch hier nicht mehr darüber schreiben, doch wenn es wirklich klappen sollte freue ich mich sehr für sie.
Später bekam ich noch eine Einladung zu einem Geburtstag, auf die ich mich sehr freue.

Ich las weiter im Buch von Ralf Rothmann- Hotel der Schlaflosen. Doch zwischendurch musste ich immer wieder Pause machen, da die Kurzgeschichten es in sich haben. Interessant finde ich dass der Erzählstil von Geschichte zu Geschichte wechselt. Diese Wechsel lassen bisweilen eine seltsame Distanziertheit aufkommen, andere wiederum sind so nah und roh, dass man es kaum aushält. Allen voran die Erzählung ‚Hotel der Schlaflosen‘, die dem Buch den Namen gibt, schüttelte mich so sehr, dass ich froh war in dem Augenblick nicht alleine zu sein. Eines haben alle Erzählungen gemeinsam. Die Protagonisten gehen allesamt einen Schritt zu weit ins Verderben, in die Finsternis, in das Ungwollte, dass es kein Zurück mehr gibt.
Von mir eine absolute Leseempfehlung, aber ihr seid gewarnt.

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Diesen Tweet schwirrte in der Timeline an mir vorbei:

Ich habe mir weitgehend abgewöhnt Druckos zu lesen, weil ich mich dann sehr oft aufrege. Doch hier tat ich es und wurde belohnt. Es gibt eine komplette Doku über dieses berühmte Foto „Men at Lunch“.
Der Mann auf dem Foto im Tweet ist nicht Charles C. Ebbets sondern Thomas Kelly. Das ändert aber nichts an dem Umstand dass das Foto Ebbets zugeschrieben wird, was durchaus sein kann, denn an dem besagten Tag waren mehrere Fotografen zugegen, die alle ihr Leben riskierten um ein gutes Foto zu schießen.
Ein sehr schöne Doku, wenn zu Beginn auch ein wenig langatmig.

Ein Samstag fast wie aus dem Bilderbuch

Fangen wir gleich mal mit dem Bild des Tages an das ich von der Terrasse des Wëllem aus schoss. Was für ein herrlicher Tag mit Wolken aber auch auch jeder Menge Sonne und KEIN Regen!

Ich hatte mir morgens etwas mehr Zeit genommen um die Montagsfrage gründlich wegzubloggen. Richtig gut ausgeschlafen hatte ich übrigens nicht.
Später war ich mit dem B. im Wëllem verabredet zum Mittagessen. Samstags gibt es dort kein Tagesmenü, sondern eine Reihe von verschiedenen Häppchen die man sich zusammenstellen kann. Man könnte auch Mezze dazu sagen doch sind sie nicht aus der libanesischen Küche, sondern eher alle asiatisch.

Ich hatte ein paar Gyoza mit Hühnchen süßsauer mit Sesam, Chilli, und noch ein paar Kräutern. Wunderbar. Der B. hatte Sushi bestellt, zu denen ich ihn geraten hatte, da es dem Koch A. seine Spezialität ist. Er macht wunderbare Sushi.

Tout vient à point qui sait attendre.“
Ein Spruch den Großtante Gréidi zu Lebzeiten gerne und bei jeder passenden Gelegenheit vom Stapel ließ. Heute traf er absolut zu.
Ich fand im Antiquitäten Laden in der rue Beaumont einen gläsernen Eiskübel MIT entsprechender Zange. Ich wollte schon seit Jahren ein solchen haben. Es gab in im elterlichen Hause einen, den ich aber bei der Auflösung nicht mehr wieder fand. Entweder ging er zu Bruch oder meine Mutter hatte ihn entsorgt.

Das ist er. Schlicht, ohne Geschnörkel, mit Einsatz, damit das Eis nicht im Wasser schwimmt nach einer Weile. Sehr schön.

Später sah ich die M. im Vis-à-vis wieder worüber ich mich sehr freute. Die M. ist seit letztem Jahr in Rente kann es aber nicht ganz lassen ab und an doch im Bistro auszuhelfen, dass sie über Jahrzehnte selbst geführt hat.

Wieder daheim legte ich mich eine Weile hin und saß später lesend auf der Terrasse. Ich hatte mir vom Bäcker nebenan eine kleine Quiche mit Lachs gekauft zum Aufwärmen. Es stellte sich aber heraus dass es eine Gemüsequiche war.

Sie war so mittellecker. Ich habe überhaupt festgestellt dass der Bäcker in punkto Quiche mit den Gewürzen eher geizig ist.
Ich genoss die letzten Sonnenstrahlen bis kurz nach neun, daddelte noch eine Runde und ging ins Bett.