Der Tag begann mit einer Taxifahrt nach Biarritz wo ich den Ersatzwagen abholte, (diesmal erfreulicherweise ohne Automatikgangschaltung) und ich fuhr zurück. Das Wetter am Morgen war immer noch sehr regnerisch doch es besserte sich schlagartig am Nachmittag.

Das bewog uns eine Runde draußen zu drehen und uns auf die wunderbare Terrasse von Grand Hotel setzen.

Es ist die preislich teuerste Terrasse in ganz St.Jean, aber dafür sitzt man sehr toll und hat Meeresblick.

Und was dann kam, ist einer dieser wunderschönen Abende an den ich lange zurückdenken werde.
Die D. hatte mir schon Winter vorgeschwärmt vom Bidaian – Le Cusisnier Voyageur. Ein Koch hatte mitten im Winter während der maximal Einschränkungen sein neues kleines Restaurant eröffnet und sein Konzept vorgestellt hat. Die D. war begeistert, vor allem von seiner sehr raffinierten Küche. Während dieser Zeit konnte man allerdings die Speisen nur bestellen und abholen.
Die Gaststätte besitzt nur einen Tisch für maximal acht Besucher. Eine table d’hôte, was wörtlich übersetzt ein Gästetisch bedeutet. Der Begriff stammt aus dem 17./18. Jahrhundert und war der Tisch am dem Gäste und Durchreisende Platz nehmen konnten, um sich zu stärken und aufzuwärmen. Zu essen gab es was auf dem Tisch kam.
Mit dieser Formel wartet nun Jérôme Aubert auf, der seines Zeichens ein Spitzenkoch ist. Wir waren zu fünft (die D., die N., und ich und es waren noch zwei Freunde die hier wohnen, dabei, die L. und der S.) und es wurde nur vorab gefragt, ob wir alles essen würden oder Unverträglichkeiten hätten.
Als wir dort ankamen fühlten sehr privilegiert an diesem einen einzigen Tisch zu sitzen. Der Koch kümmerte sich um alles.

Es gab neun Gänge (auf den Fotos fehlt nur die kleine Käseauswahl)

Der S., die D. und ich. Im Hintergrund der Koch und sein Gehilfe.

Es war großartig und zugleich wussten wir dass es ein Ort sein wird, der einerseits sehr zerbrechlich ist.
Neben dem Essen wurden aber auch wieder ein paar Freundschaften aufgefrischt,
Glückselig, mit ein bisschen zu viel Wein in den Adern, ins Bett gefallen. (Darum auch ein Doppeltag in Blog)

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Lange ausgeschlafen und zwar so lange, dass ich selbst erstaunt war, als ich auf die Uhr schaute.

Es war der letzte Tag mit der N.
Morgen fliegt sie wieder nach Luxemburg. Ich werde noch vier Tage länger bleiben.

Am Morgen schwadronierten wie ein wenig durch St.Jean auf der Suche nach ein paar Mitbringsel. Die N. wurde fündig. Die D. und ich wurden es nicht. Wir hatten zwar schon vor Tagen etwas gefunden was sich sehr mühsam im Transport erweisen wird, doch wenn wir nichts anderes finden wird es das trotzallem werden.

Am Nachmittag machten wir einen Ausflug in das weltbekannte Dorf Espelette, aus dem der Piment d’Espelette stammt. Das Dorf ist nicht sehr groß aber dafür über die Maßen idyllisch.

Ein kurzer Abstecher nach Cambo, wo ich vorletztes Jahr schon einmal gewesen war und über das ich hier geschrieben hatte, ließ uns einen alten Freund wiedertreffen. sehr große Wiedersehensfreude. Wir werden am Dienstag noch einmal hinfahren.

Am Abend trafen wir uns wir zwei weiteren Freunden, dem J. und seiner Freundin der S.
Wir hatten uns in Erromardie verabredet, ein Stadtteil der etwas außerhalb von St. Jean am Strand liegt, mit einem sagenhaften Meerblick. Dort sahen wir dem Sonnenuntergang zu.

Und wieder waren es wunderbare Gespräche und diese wunderschöne Landschaft, die den Abend unvergesslich machten.
(Die Fotos oben sind übrigens immer von der gleichen Stelle aus fotografiert. Man sieht auch sehr deutlich wie das Meer sich langsam zurückzieht und die Felsen freigibt.)