Ich war sehr früh wach, sammelte meine Gedanken, sah die Fotos der beiden Tage davor durch und schrieb den Blogeintrag.

Ja ja ja, ich habe Wochenmarkt in der Überschrift stehen und bin aber nur durchgelaufen, weil er sehr voll war und ich keine Lust hatte, elend lange in der Schlange an den Ständen zu stehen. Ich verzog mich ins Renert und las die Tageszeitung. Das wurde mit der Mittagsstunde aber immer voller und durch ein paar Jungs, die wahrscheinlich die Nacht durchgemacht hatten und mir ‚eine Spur‘ zu laut waren, immer ungemütlicher.

Ich beschloss einen Spaziergang zu machen.

Davor fuhr ich mit der Tram zum Mudam und versuchte mein Glück eine Eintrittskarte für die morgige Vorstellungen des Films über den bekanntesten Künstler des Landes, Michel Majerus, zu bekommen, der in dem tragischen Flugzeugabsturz 2002 in Luxemburg ums Leben kam. Seine Werke hängen inzwischen in sehr vielen Museen durch ganz Europa und er ist mit der beste Exportartikel den wir je im Kunstgewerbe hatten. Der Film kommt jetzt erst raus obwohl er im großen Teilen bereits 2017 gedreht wurde.

Und ich hatte wieder einmal mehr Glück als Verstand. Denn ich traf, ohne es zu wissen, pünktlich für eine Vorstellung um 14:00 ein, UND ES WAR JUST EIN PLATZ FREI GEWORDEN! Also blieb ich gleich da!

Ich hatte Michel einmal kurz in Berlin kennengelernt. Das war in den Jahren als ich für mich langsam Berlin entdeckte, kennen und lieben lernte. Er war eine kurze aber sehr nette Begegnung. Ein paar Jahre nach seinem tragischen Verschwinden gab es im Mudam eine große Retrospektive seiner Arbeiten. Ich hatte damals auch im Blog darüber berichtet.

Der Film hatte somit auch auf mich eine sehr emotionale Wirkung und ich konnte und wollte auch nicht zum Gespräch mit der Regisseurin Anne Schiltz bleiben, weil ich erst einmal durchatmen musste. Es ist eine sehr gelungene Doku die den Menschen Michel sehr gut beschreibt. Sehenswert!

Inzwischen war es sehr drückend warm geworden und der Himmel hatte sich zugezogen. Ich beschloss das mit Umherwandernden sein zu lassen und die neu gestalteten Place de Paris, die über Jahre hinweg eine grausame Baustelle war, einen Besuch abzustatten. Ich hatte im Urlaub nämlich gelesen dass sie fertiggestellt und eingeweiht worden war.

Nun ja. Man kann das schön finden. Ich war sehr enttäuscht dass der alte Springbrunnen nicht mehr dort steht, stattdessen ist es jetzt eine Planschgelegenheit für Kleinkinder geworden.

Hier ein Foto des alten Brunnens. Schade dass er weg ist.

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Am Abend machte ich mir aus Nostalgie noch einmal einen Tomatensalat wie ich ihn bereits in St.Jean gemacht hatte. Früh zu Bett.

Sehr laut gelacht bei manchen Antworten.