Schlecht geschlafen. Wahrscheinlich war die riesige, fettige Kastanienwurst von gestern daran Schuld.

Ich verbrachte den Morgen auf der unteren Terrasse vor meinem Zimmer und arbeitete ein wenig an einem Text, der für Ende des Jahres fertig sein muss/soll. Es ist ein Text den ich letztes Jahr für eine größere Produktion geschrieben hatte, der aber nie zum Einsatz kam, weil da jemand dachte, dass… ach lassen wir das. Ich habe diesbezüglich 2020 meine Konsequenzen gezogen und das war ganz gut so.

Am Nachmittag fuhren wir zum Pont-de-Montvert, das von unserem kleinen Dorf aus weitaus höher liegt. Ich hatte die letzten Jahre schon drüber berichtet. Es gibt dort mein liebstes natürliches Wasserbecken zum Schwimmen, aber weil sehr viel höher in den Bergen liegt, auch um ein paar Grad kälter. Doch das war diesmal nicht der Fall. Einziger Dämpfer war, dass es ein wenig zu viele Gäste hatte. Doch wir bekamen Sonne satt. Auch Blue fand wieder einen Spielgefährten und tobte und planschte im Wasser.

Der Weg zum Wasserbecken, mit einer kilometerweiten Aussicht

Für den Abend hatten wir uns ein neues Restaurant ausgesucht. Auslöser dafür war, dass das Hotel ‚La Truite Enchantée‘ keine Gäste mehr von außen annimmt, es sei den man ist Gast im Hotel. Letztes Jahr war es auch schon so, wie mir die A. erzählte, pandemiebedingt, doch sie haben es beibehalten. Schade, denn es war ein sehr schöner Ort und ich habe mich jedes mal hoffnungslos überfressen.

Das neue Restaurant hatte die A. im Internet gefunden. Cevennes in the Box.

Die Gaststätte mit angeschlossenem Laden liegt ein wenig außerhalb des Trubels (also Trubel in der Größenordnung für das kleine Dorf), in einem Haus das so gar nicht zum Rest des Dorfes passen will. Sie haben es sich zum Ziel gemacht, ausschließlich lokale Produkte zu verkaufen und auch als Speisen zu verarbeiten. Ein sehr lobendes Ziel.
Der Laden selbst jedoch ist ein wenig seltsam, und mir persönlich zu sehr Hippie-Dippie (wie die A. immer sagt) angehaucht. Wir hatten beide eine ansehnliche Salatschüssel, die sehr gut war und fühlten uns zum ersten mal nicht überfressen.

Auf dem Weg zurück zum Wagen fand ich dieses Schild. Meine Luxileser werden es verstehen und schmunzeln wie ich:

Wir fuhren zum ersten mal den dann doch recht langen kurvenreichen Weg noch bei Tageslicht zurück und tagten noch ein wenig auf dem neuen Balkon, bis es stockdunkel war.