Fressen, Kunst und Puderquaste

Nachts im Wald

Baustellenkrach am Samstagmorgen, vertreibt weder Kummer noch Sorgen. Obwohl… so ganz stimmt das nicht. Sie füllten die Quergräben auf, die mit Metallplatten belegt waren. Mir sollte das mehr es recht sein, denn jedesmal wenn ein Auto drüber fuhr, hörte es sich an wie entferntes Donnerrollen. An was ich mich aber nie gewöhnen werde, ist das unsägliche Fiepen wenn ein Laster den Rückwärtsgang eingelegt hat. Das macht mich über Stunden hinweg schier wahnsinnig.

Zwischendurch las ich mit Entsetzen dass ein Schulfreund von mir gestorben ist. Ich hatte ihn zum letzten Mal letztes Jahr in der alten Heimat gesehen. Er ging am Krückstock… Uns verbanden ein paar aufregende Jahre als wir beide Radiosprecher in dem kleinen Lokalsender der Alten Heimat waren. Ich glaube er hat das bis zum Schluss gemacht. Aus der Todesanzeige entnahm ich dass er bereits Großvater war. Leider werde ich nicht die Zeit haben ihm das letzte Geleit zu geben.
Äddi Maurice

Ich traf mich mit K. auf dem Markt und wir beschlossen die Däiwelskichen für den Mittagstisch aufzusuchen. Und es schmeckte wieder hervorragend.

Die K. wollte sich am Abend ein sehr ungewöhnliches Theaterstück im Wald ansehen und fragte mich ob ich auch Lust dazu hätte. Ich hatte von den Stück gehört, hatte es aber nicht auf dem Bildschirm, da ich der Meinung war ich hätte eh keine Zeit es mir anzusehen. Ich ich rief an ob es noch nicht übervoll wäre, was nicht der Fall und so fuhr ich am Abend hin.

Das neue Stück der Volleksbühn ‘De Bësch’ ist eine Mischung aus Die Maschine steht still und The Matrix, mit immersiven Elementen wie in Sleep no more und mit einem Hauch Blair Witch Projekt.
Jeder erlebt das Stück anders. Man bekommt nur am Anfang erklärt man soll den ‘Professor’ suchen, wird mit einer Taschenlampe ausgestattet und einer Handynummer, auf die eine SMS schicken kann wenn man was entdeckt hat. Also irrt man durch den Wald über mehrere Stunden hinweg und versucht Dinge zu finden, man hört manchmal Schreie und Gesang, seltsame Musik und urplötzlich steht man mitten in einer Schauspielszene.
Gutes Schuhwerk ist ein Muss und je dunkler es wird umso spannender wird es. Die Taschenlampe ist absolut von Nöten. Zwischenzeitlich fing es an zu nieseln, was es noch gruseliger machte.
Kurz vor 22:00 Uhr war es dann zu Ende.

Auf dem Rückweg waren dann alle Beleuchtungen umgestellt und man fand den Weg wieder aus dem Wald zurück zum Parkplatz.

***

Und dann wäre da noch der Link zur neuen No Art Sendung:

2 Kommentare

  1. kaltmamsell

    Das Theaterstück im Wald liest sich super! Ich kann mir vorstellen, dass das auch etwas für Leute ist, die mit Theater sonst wenig anfangen können, weil ihnen zu wenig passiert (mit einem davon lebe ich zusammen).

    • Joël

      Ja, aber es ist auch eine Glückssache wie viel man wirklich mitbekommt. Je später es wurde umso beschwerlicher war es weil es stockfinster war. Das Stück wird noch in zwei anderen Wäldern gespielt werden die ein klein wenig zugänglicher sind als dieser. Ich denke dort werde ich es mir noch einmal ansehen.

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