Zwei Tage in denen es nichts zu berichten gibt mit Ausnahme, dass nichts wirklich so läuft wie geplant und das Virus wieder im nahen Umfeld wieder zugeschlagen hat. Aber mehr als aufpassen, regelmäßig Schnelltesten und sich impfen lassen, kann man ja nicht. Doch macht es mich irgendwie ein wenig kirre. Es muss dann spontan umgedacht und umdisponiert werden und im schlimmsten Fall geht ein Projekt den Bach runter.
Die Regierung hier hat beschlossen dass sich alle bis 18 Jahre geboostert werden können, wenn die Erstimpfung sechs Monate zurück liegt. Es wäre genug Impfstoff vorhanden. Ich verfolge indessen mit Argusaugen, was die Franzosen beschließen, da ich ja Ende des Jahres nach St.Jean will. Also werde ich in den nächsten zwei Wochen auch boostern, denn dort sind die Regeln ein wenig strenger als hier aber ich will nicht überrascht werden, dass das Alter (das dort zur Zeit bei 65 liegt) nochmal runtergeschraubt wird, was das Boostern angeht.
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Am Freitag dann dann erwachte ich, recht spät übrigens, mit dem Gedanken, ‘ich habe frei’! Juchuu!
So ganz frei dann doch nicht. Ich musste einmal kurz nach Trier wegen Bestellungen und einmal kurz für eine Stunde ins Theater. So war es angedacht… und so kam es natürlich nicht. Ich hatte jede Menge Mails mit Fotos und allem drum und dran, die ich alle durchsehen, bewerten und kommentieren musste und war dann viel zu spät dran, weil der Laden einer der seltenen noch ist, der über die Mittagsstunde schließt.
Also reservierte ich fix einen Tisch in der Trier Brasserie und ging dann erst dort hin bevor der Laden wieder öffnete.
Kross gebratenen Zander auf Bandnudeln mit glasiertem Gemüse. Dazu ein Glas Graubrugunder. Sehr gut!
Anschließend wieder zurück fix ins Theater. Dort fragte man mich, warum ich am Abend nicht bei der Verleihung des luxembuger Filmpreises dabei bin, der am Abend im Großen Theater verliehen wird. Aus zwei Gründen: 1. bin ich seit etlichen Jahren schon nicht mehr im Filmbuisness dabei. 2. Es ist mein EINZIGER freier Abend diese Woche, bei dem ich nicht die geringste Lust hatte ihn mit Leuten verbringen, mit denen ich seit etlichen Jahren nichts mehr zu tun habe. Für ein paar Menschen tut es mit leid, die ich bei der Gelegenheit gerne wiedergesehen hätte, aber das ist verkraftbar.
Ich verbrachte dem Abend viel lieber im Grünewald! Oh ja!
Dass ich immer so spontan einen Tisch bekomme ist inzwischen meinem schieren Glück zuzurechnen, denn es ist an dem Wochenenden sehr schwer einen Tisch zu bekommen. Ich sitze dann bisweilen an ungewöhnlichen Orten, was mir aber egal ist. Mir geht es ja ums Schlemmen.
Als Amuse-Bouche gab es ein kleines Süppchen von Artischocken mit und Pastinakenchips.
Anschließend ein thailändisches Bouillon mit Waygu Rinderfilet.
Und dann Jakobsmuscheln mit Kresserisotto, einer Hummersauce und ein paar Miesmuscheln.
Der Nachtisch war ein Windbeutel mit Craquelin und einer extrem schokoladigen Cerme.
Ich genoss es seit langer Zeit wieder einmal alleine zu essen und mich voll und ganz auf die Gerichte konzentrieren zu können. Es war herrlich anregend und zugleich sehr entspannend.
Und während ich speiste und genoss, fiel der erste Schnee für diesen Winter, der aber zum Glück in der Stadt nicht liegen blieb.
Kommen wir zu den unschönen Dingen. Ich weiß jetzt schon, dass ich am Samstag denn Markt streiche und wahrscheinlich 12 Stunden am Stück durch muss. Aber das sehen wir dann morgen. Und zwischendurch hörte ich im Radio dass es eine neue südafrikanische Variante des Virus gibt. Ich weiß echt nicht mehr was ich dazu noch denken oder fühlen soll. Es macht mich nur unendlich müde.