Es fing mit wilden Träumen, die mich sehr früh aus dem Schlaf rissen. Ich schlief aber Gott sei Dank wieder ein. Als ich dann kurz nach 7Uhr doch nicht mehr schlafen konnte stand ich auf. Die Träume hatten um meine Familie gedreht. Hatten die Familiengeschichten gestern im Word in Progress dann doch mehr Spuren hinterlassen als mir lieb war?

Und dann lief das Lied Mensch von Herbert im Radio. Ab da war der Tag gelaufen. Es ist eines dieser Lieder in das ich sehr viele Emotionen drei Jahre nach dem Tod meines Bruders hineinpackte, als ich es endlich konnte. Es war nämlich lange nicht machbar weil es einfach zu viel war. Und als ich es dann am Morgen nach vielen Jahren wiederhörte, war er urplötzlich so präsent wie schon lange nicht mehr. Nun weiß ich auch, dass der November immer mit seinen kurzen Tagen, seiner Kälte und dem miserablen Wetter, das immer wieder hervorbringt und solche Tage einfach unangemeldet kommen, ob ich sie will oder nicht.

Am liebsten hätte ich mich in eine dunkle Ecke verkrochen um nichts mehr zu sehen und zu hören, doch das war nicht machbar. Ich musste raus zu einem unverschiebaren Termin bei meiner Bank. Und was soll ich sagen, es riss mich ein wenig aus dem Drögen und es tat gut mich mit leidlichen Dingen zu beschäftigen. Ein Arbeitskollege war mit dabei, dem ich allerlei Aufgaben und Pflichten übergab, für die ich in Zukunft nicht mehr zuständig sein werde. Das alles besprachen wir über einem Mittagessen im Renert.

Anschließend fühlte ich mich wohler. Den Rest des Tages verbrachte ich dann daheim mit Wellness (Entspannungsbad, Gesichtspeeling und Maske) und später mit Tee und zwei Folgen der dritten Staffel Murdoch Mysteries. So heftig wie der Tag angefangen hatte, so entspannt klang er aus.