Fressen, Kunst und Puderquaste

Besprechungen

Gleich früh am Morgen eine Besprechung im Sender. Nächstes Wochenende werde ich Arbeit haben.

Über die Mittagsttunde hinweg fuhr ich nach Perl in einen deutschen Discounter. Es ist nicht so dass wir keine hätten, doch werden sie in Luxemburg von Belgien aus beliefert und die Produktpalette ist völlig anders und weitaus weniger vielfältig.

Ein insgesamt scheußlicher Tag, es regnete ohne Unterlass. Es war anstrengend über die Autobahn hinzufahren und manchmal zwischen zwei Lastern zu fahren. Ich kam mir mit meinem Minigefährt vor als ob ich permanent unter Dusche stehen würde.

Wieder daheim packte ich alles aus und dann war es auch schon an der Zeit zur alljährlichen Eigentümerversammlung zu fahren. Als ich dort ankam, war ich sehr erstaunt, denn ich war der einzig Anwesende. Die Nachbarin über mir hatte mir eine Vollmacht erteilt weil sie nicht konnte, von den anderen Eigentümern erschien niemand. Eine Eigentümerin hatte nach eigener Aussage überhaupt keine Vorladung bekommen und wegen den anderen wurde die Versammlung extra auf später verlegt und doch es erschien trotzdem niemand. Ich nehme mal an dass, es weil sie aus anderen Ländern stammen, nicht so gehandhabt wird oder weniger ernst genommen wird.

Also saß ich alleine da, nahm alle zu nehmenden Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen selbst und fuhr nach einer knappen halben Stunde wieder heim.

Am Abend schaute ich mir die ersten Folgen einer Serie an die ich vor etlichen Jahren einmal begonnen hatte. Private Eyes mit Jason Priestley, der so alt wie ist wie ich, in Würde gealtert ist und nichts von seinem Charme verloren hat.

Es ist eine Detektivserie die mir so mittelgut gefällt. Sie bedient ein Reihe von Clichés was nicht so toll ist und die Kriminalfälle an sich sind auch nicht in Raffinesse gebadet worden. Was mir aber nach drei Folgen außerordentlich gut gefiel, waren die kleinen Zwischenaufnahmen von Toronto, in der die Serie spielt. Boah, ist das eine schöne Stadt! Die hatte ich nie auf dem Radar als Reiseziel. Vielleicht etwas für die kommenden Jahre.

***

Der Tröt fiel mir gestern bei Kiki auf. Was an dem Satz ja sehr stört, ist das Wörtchen ‚noch‘. Denn es wird weiterhin Bücher geben, davon bin ich felsenfest überzeugt. Wartet es nur ab. Es werden noch Jahre kommen in denen wir froh sein werden wieder auf das alte Handwerk des Druckverfahrens auf Papier zurückgreifen können, weil alles andere kaputt ist und durch die Menschheit zerstört wurde. Machen wir uns mal keine Illusionen!

5 Kommentare

  1. Hans-Georg

    Solche Eigentümerversammlungen sind doch perfekt. Kein Gesabbel, keine Diskussion – entscheiden, und gut ist’s.
    Bei uns geht es eigentlich auch recht flott. 10 Wohneinheiten und 8 Eigentümer, davon 5 anwesend. Wir sind uns eigentlich immer einstimmig einig. In ca. 1 Stunde sind wir auch immer durch.
    Bei einen anderen Haus in der Wohnanlage fliegen schon mal die Fetzen. Deshalb heisst es auch im kleinen Kreis “Villa Harmonie”.

  2. N. Aunyn

    Papierbücher lesen ist doch eine ganz andere – ich finde intensivere – Leseerfahrung.

  3. Sabine B.

    Guten Abend Joel,
    Private Eyes kenne ich auch und finde sie auch eher mittel. Sie zeigt in der Tat die schönen Ecken von Toronto, aber lassen Sie sich davon bitte nicht täuschen. Ich lebe seit über 20 Jahren in Toronto und die Stadt hat sich – leider sehr zu ihrem Nachteil – verändert. Es gibt immer noch sehr schöne Ecken und man sieht immer noch etwas vom Charme des alten Toronto, dennoch verschwinden kleine Viertel und unser Downtown wird immer mehr zugebaut und gleicht am See Manhattan, aber einem unschönen, dessen Hochhäuser sind architektonisch einfach interessanter. Trotzdem: Es gibt auch Schönes zu sehen und sehr viele Grünflächen und Wanderwege. Sollte es Sie – nach meiner 2-3-Sterne-Bewertung, dennoch nach Toronto verschlagen und benötigen Sie Insider-Tipps, stelle ich diese gerne zur Verfügung. Ich lebe im Annex, in das es einige Persönlichkeiten verschlagen hat. Ihnen kann durchaus Rufus Wainwright entgegenkommen und auch Margaret Atwood wohnt hier und ist oft in ihrem Vorgarten zu finden. Seien Sie herzlichst gegrüßt aus Toronto.

    • Joël

      Liebe Sabine,
      Gerne nehme ich eine Führung in Anspruch, wenn es soweit ist.
      Es kann sein dass es vielleicht schon nächstes Jahr ist, aber das steht noch alles in den Sternen.

      • Sabine B.

        Sehr gerne, das Angebot steht, melden Sie sich einfach! Ich drücke die Daumen, dass es mit einer Reise klappt. Liebe Grüße aus dem heute sehr nebligen Toronto.

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