Am Morgen ging es ins das erste Gefängnis von Melbourne das sich mitten im Zentrum befindet. Von 1845 bis zu seiner Schließung 1924 waren dort Melbournes gefährlichste Kriminelle untergebracht. Aber nicht nur die. Auch für die kleinsten Vergehen wie Fluchen wurde man weggesperrt. Vor allem zu Anfang als es noch keine Heime für Waisenkinder gab, sah das Gericht es als eine Gnade an, die Kinder dort unterzubringen, damit sie irgendwie versorgt waren und nicht auf der Straße waren. Das konnten auch Kleinkinder im Alter von drei Jahren sein. Der älteste Trakt gibt es noch sowie den Turm in den die zum Tode verurteilten gehängt wurden.
Ich hatte mir den Audioguide aufs Handy geladen und hörte den Geschichten und Erklärungen über Kopfhörer zu.
Unter anderem war dort auch einer der berühmtesten Verbrecher Australiens eingesperrt, Ned Kelly. Nach seiner Hinrichtung wurde, wie von allen zum Tode Verurteilten, eine Todesmaske gefertigt, die heute noch im Gefängnis zu sehen ist.
Die Zellen waren geöffnet und in manchen konnte man lesen welche Gräueltaten dort sonst noch passiert sind. So z.B. über die erste Frau die hingerichtet wurde, weil sie sogenanntes Baby Farming betrieb und dabei die Kinder nicht zur Adoption weggab sondern sie umbrachte. Nebst dieser Besichtigung auf eigene Fast kann man auch eine Tour mitmachen oder die spezial Tour in der man wie ein Insasse behandelt wird und dabei eingesperrt. Ich persönlich hatte keine Lust das am eigenen Leib zu erfahren. Es reichte auch so. Man ist sehr ernüchtert und kleinlaut wenn raus kommt.
Und dann möchte ich noch über eine Begebenheit berichten die mir jetzt schon mehrfach, sei es auf Audioguides oder auch im Theater, aufgefallen ist:
Diese zwei Sätze kommen in der Form, oder manchmal ein wenig ausführlicher, vor jeder Vorstellung, auf Audioguides, oder auch im Fernsehen vor Filmen oder Dokus über Australien. Das scheint mir ein Teil der Wiedergutmachung zu sein was den ersten Ureinwohnern Australiens angetan wurde.
Am Abend ging es in das französisch-vietnamesische Restaurant Cochin.
Später dann gab es noch einen Absacker auf der unteren Terrasse. Was genau könnt ihr auf dem Foto unten sehen.
Gute Einblicke. DANKE
Und bei den Essensfotos kriege ich Hunger, obwohl es hier gleich Mitternacht ist.
Gruß von Sonja
Solche sogenannten Land Acknowledgments werden in den USA auch immer populärer. Populärer im Sinne von weiter verbreitet. In meinem Umfeld ist v.a. jungen Erwachsenen daran gelegen, an die Indigenen zu erinnern.
Danke fürs Mitnehmen auf die Reise durch die ausführlichen Berichte!
Das sogenannte “Land Acknowledgement” haben wir hier in Kanada auch, Toronto befindet sich auf indigenen Boden.
Weiterhin schöne Reisemomente!