Wenn Tage mit dem Erwachen schon so anfangen dass man es körperlich fast spüren kann. Es ist als ob mein Körper sich durch einen kleinen äußerlichen Einfluss an etwas erinnert fühlt und mir längst vergangene Welten öffnet. Ich dachte an Françoise und an unsere jährlichen Pilgerfahrten nach Cannes zu den Filmfestspielen und an das kleine Dorf Bedoin. (Den Bedoin Text hatte ich schon mindestens 10 Jahre nicht mehr gelesen, es war Throwback in Reinform)

Und genau in den Momenten wird mir bewusst, wie unendlich wichtig mir mein Blog ist und ich täte in Zukunft gut mich an diese Momente zu erinnern, wenn ich wieder aufstöhne dass ich das Gewesene noch niederschreiben muss. Blogger*innen wissen was ich meine…

Am Nachmittag und Abend Unverblogbares getan. Seuftz. Das Gute daran; ich konnte früher weg als gedacht. Da ich nichts eingekauft hatte, ging ich durch die Innenstadt auf der Suche nach etwas Essbarem.

Ich ging an der Galerie Valerius vorbei und sah dass dort Vernissage war einer neuen Ausstellung. Neugierig wie ich nun mal bin ging ich hinein.

Ich hatte weder auf den Namen geschaut noch hatte mich irgendjemand angesprochen. Und was ich sah machte mich ziemlich sprachlos.

Roger Ballen. Ein New Yorker Künstler der aber schon seit Jahren in Afrika lebt. Seine Fotographien sind fast alle alptraumhaft, aber von einer Komposition und Kraft dass einem die Spucke wegbleibt. Er bedient sich viel bei ‚niedlichen‘ Kindermotiven wie Puppen, Zeichnungen oder Stofftiere, kombiniert es mit Tieren und wandelt sie dann um in ein schwarzweißes Schreckenssznario. Zumidest war das hier in der Ausstellung das Thema. Kein Wunder dass die Bilder in einer sehr hohen Preiskategorie angesiedelt sind und seine Werke in vielen Museen auf der ganzen Welt zu finden sind.

Jetzt hatte ich richtig Hunger. Im Renert gab es eine Bruschetta mit Salat. Genau das richtige. Zudem war es der erste Abend seit sehr langer Zeit an dem man draußen sitzen konnte bos spät weil es nicht kalt war.