Sonntage sind immer ein wenig seltsam wenn ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt bin. Heute war es aber eine Begegnung die mich in die Vergangenheit katapultierte und vieles wieder an die Oberfläche brachte was lange verborgen war. Aber ich greife, wie so oft, der Geschichte vor.
Zuerst war da mal eine Doppelvorstellung zu bewältigen, was an Sonntagen sehr selten ist. Die erste war die Galavorstellung „Kanner oh Kanner“ die schon um 15:00 lief. Keine zwei Stunden später lief dann die Theatervorstellung anderweitig, was bedeutete, dass ich dazwischen noch die Ortschaft im Eiltempo wechseln musste.
Aber es lief alles glatt und alle waren zufrieden.
Nach der zweiten Vorstellung konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen daheim noch den Kochlöffel zu schwingen und ich fuhr in die Oberstadt. Dort begegnete ich dem Ph. den ich schon kannte als er ein Baby war. Inzwischen ist er 30. Ich hatte ihn sehr viele Jahre nicht gesehen.
Und plötzlich war eine Zeit zurückgekehrt, an die ich lange nicht gedacht hatte. Es waren meine ersten Jahre an den Theatern, an denen das alles noch „von Hand gekocht wurde“. Ich würde jetzt gerne hier ein wenig weiter ausholen, aber wie so oft geht das nicht. Ich kann nur so viel sagen, dass die Mutter des Ph. eine meiner besten Freundinnen war und mich beruflich damals dorthin gebracht hat wo ich immer hinwollte. Wenn sie nicht gewesen wäre,.. Sie war solange eine gute Freundin, bis sie es aus traurigen Gründen nicht mehr war.
All das kam wieder hoch während ich im Red Face saß. Es war eine Mischung aus tristen und schönen Momenten.
Die Müdigkeit schlug zu und ich ging beizeiten ins Bett.