Fressen, Kunst und Puderquaste

Queerophobie in Luxemburg

Dieses Posting erscheint außerhalb der Reihe der tagtäglichen Berichterstattung.

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Seit wenigen Tagen ist eine Petition online, die inzwischen schon den Cap der 4500 Unterschriften überschritten hat (letzter Stand kurz vor der Veröffentlichung des Postings war 6256), damit das Thema in der Abgeordnetenkammer zur Diskussion kommen muss. In der soll um ein zukünftiges Gesetz gehen, das sämtliche Queere Themen an Schulen verbietet.

Zugegeben das Wort Queerophobie gibt es nicht, Homophobie aber schon.

Homophobie bezeichnet einerseits eine irrationale Angst vor den eigenen, nicht in das Selbstbild passenden und deshalb abgewehrten und ins Unbewusste verdrängten weiblichen oder männlichen Persönlichkeitsanteilen und andererseits die daraus resultierenden Gefühle wie Ekel, Verachtung und Hass und drittens die durch homophobe Personen in die Gesellschaft getragenen Vorurteile, Verfolgungstendenzen und Gewaltpotenziale.

Wikipedia

Das Ganze fing vor ein paar Wochen an als Tom Weidig, ein Abgeordneter der sehr rechten Ecke in Luxemburg, sich an der Sensibilisierungskampgne störte, in der Tom Hecker alias Tata Tom Märchengeschichten, die eigens dafür geschrieben wurden, in Grundschulen vorlas und für mehr Diversität und Toleranz plädierte. Die Kampagne wurde übrigens von Bildungsministerium unterstützt. RTL hatte später ein Streitgespräch zwischen den beiden organisiert das man hier nachhören und lesen kann.

Jetzt ging das Ganze in die nächste Runde mit einer Petition….zum „Schutz“ der Kinder.

Ich hingegen plädiere jetzt für eine Debatte in der Abgeordnetenkammer, dass eine Aufklärungskampagne an allen Schulen gestartet werden muss, über Phobien, also unbegründete Ängste, im Allgemeinen sowie im Spezifischen und welche Gefahren sie bergen,wenn man sie unbehandelt lässt und/oder nicht darauf eingeht. Soll ich eine Petition starten?

Nachtrag: Ich hatte schon einmal über das Thema ein längeres Posting vor drei Jahren geschrieben.

11 Kommentare

  1. Schmit-Reuter Yolande

    Ja, da steh ich voll und ganz hinter dir

  2. Vroni

    Na klar!

    Und in der Erklärung würde ich das auch so mit angeben.

  3. trumpetfan

    Ich bin eigentlich immer dafür gewesen, in Schulen ALLE Themen zu besprechen. Wohl gesagt, auch in Grundschulen. Als ich aber dann erfahren habe, dass in UK 3jährige/kindergarden kids sex education haben sollen, hat es mir gereicht. Ich befürchte, dass das auch in Lux so kommen wird. Ich bin dagegen, egal welche Richtung. Gehört nicht hin.

    • Joël

      Sorry aber du hast es nicht verstanden. ES GEHT NICHT UM SEX!
      Es geht um Vielfalt und Toleranz.

      Aber ok, bleiben wir mal beim Thema Sex. Meine Mutter hat mir irgendwann mal erzählt dass ich in genau dem Alter, wenn jedes Kind anfängt, den Eltern Löcher in den Bauch zu fragen, auch gefragt habe, wie die Babys in den Bauch gelangen und wo die raus kommen. Sie hat mir Gott sei Dank nichts von einem Storch erzählt.
      Aber ich denke in der heutigen Zeit in dem die Schule immer mehr zugeschustert bekommt, was eigentlich die elterliche Erziehung übernehmen soll, das Thema Sex, gar nicht so verkehrt ist. Ich bin überzeugt, dass eine kindgerechte Erklärung einer Schule immer noch besser ist, als den Stuß, den manche Eltern von sich geben.

    • Thierry

      @trumpetfan Als jemand der in Großbritannien lebt, kann ich Sie beruhigen. Das Ministerium hat sehr strikte Regeln und erlaubt Schulen Kindern frühstens mit 8 Jahren über Pubertät zu unterrichten. Menstruation und Sexualkunde werden frühstens ab 9 Jahren unterrichtet (wenn auch über Fortpflanzung von Tieren in Biologie unterrichtet wird). Die Religion der Kinder muss dabei stets beachtet werden.

      Explizitere Sachen, wie Nacktfotos oder sexuelle Übergriffe, dürfen erst in Sekundarschulen behandelt werden.

      Schulen müssen auch Regeln für Lehrer haben, was gemacht wird wenn ein Kind Fragen stellt, die der Lehrer aufgrund des Alters nicht beantworten darf.

      Leider gibt es hier aber auch Organisationen, die gerne Panik machen. Das hat bei der vorherigen, zunehmend rechtsradikalen Regierung leider immer ein offenes Ohr gefunden, und die Panik wurde auch von Zeitungen wie der Daily Mail (auf dem Niveau der Bild) auch immer wieder als Fakten präsentiert.

      • trumpetfan

        Das mit der Panikmache stimmt (leider) so. Auch die Werbetrommel der Daily Mail war/ist selten hilfreich. Laut Gesetz ist in der Tat im Moment das Alter von 9 das Limit. Wie ich schon sagte, ich befürworte, dass Kinder rechtzeitig zu allen Themen informiert werden, mache mir aber Gedanken über das Alterslimit.
        Mit der vorherigen Aussage, dass das Thema ‘Sex’ nichts mit LGBTQI und Einstellungen dazu verbindet, kann ich nichts anfangen. Vielleicht bin ich zu alt und zu konservativ???

        • Joël

          Dann lass mich es mit einem anderen Beispiel erklären.
          Ein Kleinkind von drei Jahren, das mit seiner Mutter durch die Stadt geht und beide sehen zwei Frauen/Männer, die ihnen händchenhaltend entgegenkommen. Im Idealfall würde die Mutter dem Kind erklären(wenn es danach fragt), dass das völlig normal ist. Doch ist es auch die erste Gelegenheit dem Kind eine homophobe Erklärung zu geben.

          • Die M.

            Ich würde sogar noch weiter gehen: Kinder finden das völlig normal. Dass es “unnormal” sein könnte, wird ihnen erst von Erwachsenen überhaupt suggeriert. Love is love! <3

          • trumpetfan

            Danke für die Erklärung. Man lernt immer hinzu.
            Es würde mich wundern, wenn ein Kleinkind dazu Fragen stellen würde, bzw etwas in Frage stellte. So, ich denke ich klinke mich dann mal aus, denn weiterkommen tun wir nicht.

  4. Hans-Georg

    Bitte starte die Petition. Man kann nicht den anderen das Feld überlassen. Ob ich sie als Deutscher unterschreiben kann, weiss ich nicht. Es handelt sich ja um ein Luxemburgisches Problem.

  5. claudine Muller

    Absolut, denn anders als ich – zu gutgläubig – dachte, ist es dringend notwendig, und traurig zugleich, zu sagen dass ein Mensch ein Mensch ist.

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