Ich habe in den letzten Jahren schon so oft über diesen traditionellen Markt der Aulenbäcker geschrieben, der immer am Ostermontag stattfindet , hier und hier und hier, dass ich das nicht nochmal machen werde. Die D. und ich waren jedenfalls da.


Ich kaufte kein Peckvillchen sondern erstand eine Tasse der Fondation Kräizbierg, von der es ein Foto weiter unten gibt. Da ist das Geld zumindest für einen guten Zweck.
Wir waren mehr als zeitig losgezogen, weil es ab 10:00 Uhr kein Durchkommen mehr durch die Menschenmassen gab und ich vertrage das immer weniger gut. Wie immer begegneten wir vielen Bekannten. Kurz nach 10:00 setzten wir uns kurz auf eine Terrasse für einen Kaffee und dann war mein Pegel schon kurz vor dem oberem Anschlag für Gemenschel. Ich verabschiedete mich von der D. Zudem war es ziemlich kalt, wenn die Sonne nicht schien.
Da ich aber nicht heim wollte, beschloss ich in die Alte Heimat zu fahren, in der sicherlich das eine oder andere Lokal geöffnet hätte. Dem war auch so. Aber es war auch erstaunlich ruhig. Kein Vergleich mit dem was hier vor 20 und mehr Jahren abging.
Ich bekam einen Tisch im Steak House. Sie hatten Spargel als Empfehlung, von dem ich noch nicht so viele hatte dieses Jahr. Mit Räucherlachs hatte ich sie schon oft, aber noch nie gebratenem Lachs:

Von dem was ich so an dem Nebentischen vernehmen konnte, war in der kleinen Stadt, zumindest bei ein paar älteren Damen, die Aufregung groß, weil der Papst am Morgen ins Gras gebissen hatte. Sorry, für die Despektierlichkeit, aber ich halte nicht viel von Gottes kirchlichen Vertretern auf Erden. Ich sah wieder viele bekannte Gesichter, auch einige die ich nicht unbedingt sehen wollte, aber das ist eine andere Geschichte.
Nach dem Essen fuhr ich zurück.
Hier ist die Tasse. Sie wird nur zu Ostern zu Ehren kommen:

Am Abend schaute ich mir auf ONE den wunderbaren Film The Straight Story von David Lynch an. Für mich einer der schönsten Filme, die er in seiner gesamten Karriere gemacht hat. Es ist die Geschichte von Alvin Straight der, weil er keinen Führerschein hat, mit einem Rasenmähertraktor von Iowa nach Wisconsin fährt, um seinen Bruder zu sehen und sich mit ihm auszusöhnen. Ein Road Movie der sehr langsamen Art, wunderschön und herzergreifend. Schaut ihn euch an, solange er in der Mediathek verfügbar ist. Er wird viel zu selten gezeigt.
Zwar kommt man nicht drum herum, den Tod des Papstes zur Kenntnis zu nehmen, das hat ja weltweit Bedeutung, berührt mich persönlich aber auch nicht. Der gute Mann hat doch ein sehr hohes Alter in guten Lebensumständen erreicht.
Es gruselt mich eher, wenn ich die anbetenden Menschenmassen sehe, die sich der Kirchenmacht willig unterwerfen. Leider scheint ein Teil der Menschheit generell geneigt zu sein, „Führern“ folgen zu wollen, egal wie verlogen und heuchlerisch diese sind. Schauen wir aktuell auf Amerika, aber Beispiele gibt es viele.
Ich habe in meinem Umfeld gläubige Personen erlebt, denen die Vorstellung abgeht, dass Nichtchristen auch mitmenschlich denken könnten. Denen erklärte ich, dass ich mich ebenso wie sie als Humanist* betrachte. Und, da ich auch nicht mehr als sie wüsste, mich lieber als Agnostikerin begreife.
Aber nun was Schönes: die Straight Story habe ich schon 2x gesehen, der Film gehört zu meinen Lieblingen, von denen es einige gibt. Ich sehe besonders gern Filme, die Geschichten erzählen, gern reales Leben zeigen. Ken Loach z.B. ist einer meiner Favoriten.