Ein langes Telefonat am Morgen war sehr aufschlussreich hinsichtlich dessen, was in den nächsten Monaten auf mich zukommt. Einerseits freue ich mich sehr darauf, andererseits wird es sehr viel werden.

Aus diesem Gespräch heraus kam eine Idee, die ich sofort am Nachmittag in die Tat umsetzte.

Das Mittagessen bestand aus einem Vitello Tornado Tonato. (Ist das kein schöner Verschreiber? Den musste ich stehen lassen.)

Ich machte etwas das ich noch nie gemacht habe aner im Alleingang. Für gewöhnlich macht man das zu mehreren. Location scouting. Dafür fuhr ich in die alte Heimat und es entstanden ein Fotos und Filme.

Zu welchem Zweck bleibt zu diesem Zeitpunkt nich inter Verschluss. Es kann ja auch sein dass der Ort nicht ausgewählt wird.

Ich hatte auch an eine Schwimmrunde gedacht, der der See war nicht weit, doch der Himmel war bedeckt.

Am Abend gab es eine deftige Brotzeit mit einer frischen Focaccia. Und weil das schon alles ist, gibt es noch eine Tagesfrage, die mich ein wenig fuchsig gemacht hat:

Gibt es Dinge, die du täglich zu praktizieren versuchst, um einen nachhaltigeren Lebensstil zu führen?

Ich finde ja dass das Wort Nachhaltigkeit in den letzten Jahren so missbraucht wurde, das es kaum noch laufen kann. In allen Bereichen wird inzwischen vermeintliche Nachhaltigkeit promoviert und praktiziert, die eigentlich gar keine ist. Vor allem im Bausektor wird das Wort zur Lachnummer wenn es nicht zum heulen wäre. Es gibt so viele Beispiele in Luxemburg, wo schöne alte Gebäude im Sinne der Nachhaltigkeit niedergerissen wurden, weil sie nicht regelkonform zu den Energiesparmaßnahmen waren. Das ist für mich keine Nachhaltigkeit, im Gegenteil. Es ist finanzieller Wachstum und dem Deckmantel der Nachhaltigkeit. Renovierung und Restaurierung sind Fremdwörter.

Letzte Woche hatte ich einen vermeidlichen Experten von Creos im Haus weil ich eine neue Heizung brauche. Es ist inzwischen so viel nicht mehr regelkonform (noch so ein Wort!) was die Leitungen angeht, dass es Unsummen kosten wird und das nicht nur mich, sondern die ganze Hausgemeinschaft. Er schlug uns ebenfalls ein komplett neues Gemeinschaftssystem vor das ‚innovativer‘ wäre. Als ich ihn dann fragte ob innovativ auch gleich kostengünstiger ist, konnte er mir nicht antworten.

Das musste einfach jetzt einmal raus. Aber damit ist die Frage nicht beantwortet. Ich denke, dass ich jede Menge kleine Dinge tue, die in Richtung Nachhaltigkeit ein bisschen was bewirken. Seit Jahren benutze ich kein Duschgel mehr, sondern Seifenstücke. Seit Jahren benutze ich keine Plastiktüten mehr, sondern habe meine gefalteten Einkaufstaschen immer parat in meinem kleinen Rucksack. Ich trenne den Müll. Ich fahre elektrisch, ansonsten mit den Öffis. Seit über zehn Jahren habe ich keine Kaffeemaschine mit Kapseln mehr, sondern einen Vollautomaten und den Kaffee kaufe ich bei einem hiesigen Röster. Auf dem Wochenmarkt kaufe ich jede Woche, soweit es mir möglich ist, bei lokalen Produzenten.  Auch im Supermarkt greife ich, wenn es nur irgendwie geht auf lokale Produkte zurück.