Müde

Puh! Der Mittwoch war dann doch anstrengender am Morgen, als ich angenommen hatte.

Es war noch einmal eine Vorstellung sehr früh am Morgen angesagt. Ich hatte angenommen, dass es mir leichter fallen würde, so früh aufzustehen, doch dem war nicht so. Ich hatte wirklich Schwierigkeiten, in die Gänge zu kommen. Ich absolvierte alles mit der gewohnten Routine, doch es fiel mir sehr viel schwerer als am Tag davor.

Für das Mittagessen hatte ich einen Tisch im Hêtre reserviert. Ich hatte meine beiden Assistentinnen eingeladen. Leider konnte eine von Ihnen nicht mitgehen, dass sie anderweitig dringend benötigt wurde. Also gingen wir nur zu zweit.

Es war hervorragend.

Das Wochenmenü bot als Vorspeise Hummus mit klatem Hühnchen und roter Beete, als Hauptgericht Saltimbocca mit Polenta und als Nachtisch Bûche de Noël mit Mango. Wunderbar.

Ich bin immer wieder geflascht, wie herrlich gut die dort kochen können und dass die Preise doch angemessen sind. Es ist nicht über die Maaßen teuer.

Leicht überfressen wackelte ich heim und machte ein hervorragendes Nickerchen.

Am Abend schaute ich mir ein Folge Hercule Poirot auf ONE an, die ich schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte und bei der ich mich tatsächlich nicht an den Mörder erinnern konnte.

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Ist dein Leben heute so, wie du es dir vor einem Jahr vorgestellt hast?

Nein, nicht ganz. Es ist inzwischen ein Jahr her dass ich nicht mehr fürs Fernsehen arbeite. Einerseits war es vorauszusehen, obwohl ich gehofft hatte dass es eventuell doch weitergehen würde. Doch nach der Ernüchterung, war mir klar, dass ich es hätte damals schon erkennen können. Die Gründe liegen nicht unbedingt an mir, obwohl… ich hatte von Anfang an meine Bedingungen klar und deutlich kommuniziert und dass ich für verschiedene Dinge nicht zur Verfügung stehe. Das hat wahrscheinlich manchen nicht gefallen nebst anderen Umständen, die nicht in meiner Hand lagen und die ich nur vermuten kann. Und damit war ich raus aus dem Spiel ohne dass je mich jemand klar darüber in Kenntnis gesetzt hat.

Dafür habe ich ein halbes Jahr später gemeinsam mit der D. den Podcast Ëmgefall an Ausgelaf ins Leben gerufen. Mir gefällt dabei, dass wir unser eigener Chef sind und wir die volle Kontrolle haben.