Fressen, Kunst und Puderquaste

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Fotoausbeute der letzten Tage

Wenn ich wollte wie ich könnte, würde hier ja viel mehr schreiben. Stattdessen gibt es Fotos.

Café Vis-à-Vis

 

Der Osterblumenstrauß in den letzten Atemzügen

Ein Morgen in der alten Heimat. Die Bäume voll von Blüten und ein sehr trister Himmel.

Ein trendy beleuchteter öffentlicher Mülleimer

Der neue Look des alteingesessen Restaurants und Hotel in der alten Heimat.

Eine der meist photographierten Ansichten der Stadt und einer meiner Lieblingsplätze im Sommer.

 

Die Geschichte eines Diebstahls

Heute möchte ich noch eine Geschichte über Ausländer erzählen. Auch dieses mal werde ich sie wieder unkommentiert lassen, obwohl es mir sehr in den Fingern kribbelt.

Es gibt ein kleines Restaurant in der Oberstadt das sich auf luxemburgische Gerichte spezialisiert hat.  Ab und an gehe ich auch hin, wenn mir nach Deftigeren zu Mute ist. Heute kam die Besitzerin etwas wuschig und aufgelöst in der Weinbar meines Vertrauens an und erzählte mir dass sie von sechs Jugendlichen in ihrem Restaurant beraubt worden sei.

Es sei noch früh am Abend gewesen und sie war gerade allein im Restaurant als die sechs Jungs auf einen Schlag im Restaurant standen. Der Erste der Bande rannte gleich mitten ins Restaurant rein und die Besitzerin musste ihn regelrecht abwehren und wieder zum Ausgang schubsen. Dabei passte sie einen Moment nicht und, schwubs, war ihr iPhone hinter der Theke weg. Sie verließen auch alle sofort das Lokal. Aber da war es bereits zu spät. Sie rief die Polizei, die ihr sagten das sie nicht die erste sei, die dieser Masche auferlegen sei und es sie hätten die gleiche Nummer noch in anderen Geststätten abgezogen.

Am Tag darauf erschien ein größere Reportage im Fernsehen über minderjährige Flüchtlinge aus Syrien die ohne Eltern oder sonstige Begleitung in Luxemburg gestrandet sind. Zu der Reportage gab es eine Gruppenaufnahme in einem Kinderheim, auf dem etwa zehn Jungs zu sehen waren. Die Besitzerin des Restaurants sah den Bericht auch.

Sie erkannte alle sechs Jugendliche wieder…

The Show must go on

Es ist ein derart ausgelutschter Satz. Und doch stimmt er und tut so weh, dass man es bisweilen fast nicht aushält.

Ich hatte heute Premiere eines Stückes das ich eigentlich gar nicht betreuen sollte. Eine Kollegin sollte dies tun. Doch da sich die Direktion anscheinend in den Daten vertan hat, nahm besagte Kollegin noch andere Aufträge an und war somit überbucht.
Also sprang ich ein. Am frühen Nachmittag erfuhr ich dann vom Tod eines guten Bekannten, was mich ziemlich aus der Bahn warf.

Zwischen all den Vorbereitungen und dem Schmerz der Trauer, wurde mir alles zu viel und ich fühlte mich derart elend, dass ich zu gar nichts mehr Lust hatte, am allerwenigsten dieses Stück schminken.  Aber: The Show must go on. Es interessiert niemanden ob da ein Freund aus heiterem Himmel verstirbt und eine große ungeahnte Leere hinterlässt. Die Vorstellung ist ausverkauft und das Publikum will die Show sehen.

Also tut man was man tun muss…

Begegnungen an Supermarktkassen

Heute möchte ich euch über zwei  Begegnungen berichten. Ich werde sie nicht weiter kommentieren, weil sie absolut für sich selbst sprechen.

Es war im chinesischen Supermarkt kurz vor Ladenschluss. Der Laden war proppenvoll. Da ich unter Zeitdruck stand, war ich sehr gewillt wieder zu gehen, doch leider gab es das Kraut, das ich zum Kochen brauchte nur dort. Also stelle ich mich die in elend lange Schlange vor der einzigen Kasse die geöffnet hatte. Es ging quälend langsam voran. Vor mir stand eine Frau, die ich als Thailänderin einstufte. Sie hatte einige Mühe mir ihrem sehr quengelingen Kleinkind und war sichtlich genervt.
„Bleif elo hei a sief brav!“*
Sie sprach luxemburgisch mit einem seltsamen Accent. Sie drehte sich zu mir um.
„Firwat maachen se keng zweet Kees op? Se sinn esou domm! Chineesen hu kee Gehir! Kuck die Schlitzaen! Kee Wonner dass et esou lues geet! Se gesinn näischt!“**

Ein paar Wochen später ereignete sich etwas Ähnliches im Supermarkt meines Vertrauens. Es war am Sonntag Morgen. Die Schlange an der Kasse war gemäßigt lang. An der Kasse saß eine der Kassiererinnen die schon lange dort arbeitet. Sie ist eigentlich immer fröhlich und nett und spricht immer ein paar Sätze mit den Kunden. So auch jetzt. Plötzlich drehte sich eine Französin vor in der Schlange zu mir um (sie hatte schon so einige Male vor sich hingestöhnt) und fragte mich. ‚
„V z’êtes Portugais, vous?“***
Ich schüttelete den Kopf. sie beugte sich zu mir vor mit gedämpfter Stimme.
„Si vous me demandez, les Portugais, c’est une sale race! Je ne peut pas les voir!“****,
und nickte zur Kassiererin hinüber.
Wie rücksichtsvoll von ihr, dass sie mich davor gefragt hat, ob ich nicht auch Portugiese sei.

Was mich bei dem zwei Begegnungen besonders stutzig gemacht hat, war der Umstand dass die xenophoben Bemerkungen von Frauen kamen sie selbst Ausländer in Luxemburg sind.

* Bleib hier und sei brav!
** Warum manchen die keine zweite Kasse auf? Die sind so dumm! Chinesen haben kein Gehirn! Guck die Schlitzaugen! Kein Wunder dass sie nichts sehen!
*** Sind sie Portugiese?
**** Wenn sie ich fragen, Portugiesen sind eine Drecksrasse. Ich kann sie nicht ausstehen!

† Roger Cicero †

Und als einer von Millionen,
steh ich hier und schau nach oben,
Frag mich wo du gerade bist,
und wie es da wohl ist….

Ach Roger, so war das nicht geplant. Mit 45 Jahren ist definitiv zu früh. Noch letzte Woche, es war am Donnerstag, dachte ich an dich und fragte mich wie es dir wohl gehen mag als du im November letzten Jahres alles abgesagt hast…

Danke dass du all diesen tollen Lieder geschrieben hast. Danke, dass ich vorletztes Jahr ein ganz tolles Konzert von dir sehen durfte. Danke, dass du ein ganz besonderes Lied geschrieben hast (ich verrate nicht welches), das mich über eine lange Trauerphase in meinem Leben begleitet hat und mir dabei sehr half. Es war fast so als ob du es nur für mich geschrieben hättest.

Ich las die Nachricht heute am frühen Nachmittag, dass du schon seit…Donnerstag…nicht bei uns bist. Es war am Donnerstag, dass ich… nein, das ist ein purer Zufall, aber mir läuft es trotzdem kalt den Rücken runter.

Danke Roger für alles.

Tatort Public Viewing @ De Gudde Wëllen

Für alles gibt es ein erstes Mal. In Deutschland ist es ja kein Novum, dass der Tatort in vielen Bars im Public Viewing gezeigt wird. Heute war es groß im Gudde Wëllen angekündigt, da Max Thommes(der Bruder von einem der Barbesitzer) im neuesten Krimi zu sehen war.

Zugegeben ich bin nicht der große Fan der Serie. Doch SpOn gab der der Folge vorab eine 7/10 Note und so überwand ich mich dann doch hinzugehen. Ob er gut oder schlecht ist, könnt ihr selbst entscheiden. Ich fand ihn nicht schlecht. In der ARD Mediathek könnt ihr ihn jeden Abend ab 20:00 Uhr eine Woche lang sehen.

Der Ostersamstag in Bildern

Irgendwie ging das heute morgen mit dem langen Ausschlafen nicht. Also raus aus den Federn. Dusche. Kaffee.

Auf dem Weg zum Wochenmarkt kurz nach 8 Uhr morgens. Der Nebel wird nicht mehr lange durchhalten.

Kurz in der Konditorei meines Vertrauens reingeschaut und das allerletzte Schokoladenei aus Milchschokolade mit Pralinen gefüllt bekommen. Der Bedienung nach, wurde der Laden gestern schon leergekauft und es war fast nichts mehr da.

Auf dem Wochenmarkt.
Die Sonne scheint.
Alles strahlt, sogar der Dreck und das Elend.
(Ich liebe den Spruch, er ist aber leider nicht von mir.)

Der Vogelstrauß Metzger ist ist nicht mehr da. Er hat seine Rente angetreten. Doch es steht ein Schild bei einem andern Stand dass dieser den Straußenfleischverkauf übernehmen werden, aber erst in ein paar Monaten. Leider weiß ich aber nicht, ob die dann das gleiche Sortiment haben werden. Es gab Straußenfilets und Steaks, also rotes Fleisch. Da der Strauß auch weißes Fleisch besitzt gab es auch Würstchen und Rieslingpasteten. Ich mochte die Rieslingpasteten ganz besonders. Ein paar bunte Ostereier geschenkt bekommen. Eins von meiner Marmeladenfrau und zwei vom Stand der DP.

Ein paar Blümchen für die Feiertage.

Ein Kaffee in der Brasserie Guillaume.

Abstecher nach Vianden zur Tante die dort im Pflegeheim verweilt. Sie hat sich sehr über das Schokoladenei gefreut.

Mittagessen im Hotel Victor Hugo. Sie haben den großen Restaurant Saal renoviert, was mich ein wenig erschreckte, denn nun sieht es leider dort auch wie in vielen anderen Gaststätten der Haupstadt aus. Ich verstehe die Besitzer, dass sie den alten Kram nicht mehr sehen wollten und konnten, aber gerade dieses sehr Altertümliche hatte einen Charme den ich mochte und den man sonst nirgendwo fand. So sah der Saal früher aus.

Zurück in die City. Der Dreck und das Elend strahlen noch immer im Glanz der Sonne. Also auf in die Innenstadt. Ich wanderte noch ein wenig in der Stadt umher, und ließ den Abend in der Weinbar meines Vertrauens ausklingen.

 

 

MILF

Folgendes Ereignis fand vor ein paar Wochen statt und ich werde es sehr vage halten, da ich niemand in Verlegenheit bringen möchte.

Es war an einem der zahlreichen Abende an denen ich Abends weg war, von denen ich aber hier selten berichte, weil sie…manchmal…peinlich…enden. Es ergab sich dass ich am Tresen einer Bar saß. Etwas weiter  weg am Tresen, sagte jemand zur Bedienung, dass sie eine ‚tolle MILF‘ sei. (Wer nicht weiß was MILF heißt schaut bitte hier nach)

Ich selbst empfand das als riesengroße Beleidigung der Bedienung gegenüber. Denn umgangssprachlich übersetzt, heißt das für mich: „Mach ma‘ die Beine breit, Alte.“

Meine Frage an meine weibliche Leserschaft: Ist der Begriff MILF inzwischen so salonfähig, dass er als Kompliment gilt?

 

Und da ist es wieder

…dieses diffuse Gefühle der Angst, das ich nicht richtig zu deuten weiß. Das ich an nichts festmachen kann. Das gleiche ungute Gefühl das ich schon bei den Anschlägen in Paris hatte.  Und dieses Mal ist die Gefahr ungleich näher an Luxemburg als zuvor.

Als ich heute morgen den Post fertiggestellt hatte und veröffentlichte, kamen die ersten Nachrichten über den Flughafen in Brüssel. Ich war kurz davor den Post über die Sprinkles zu löschen. Ich dachte als erstes an meine beste Freundin N. die zur Zeit in Paris verweilt und wahrscheinlich die Wände hochgegangen ist, aus Trauer, Wut und Verzweiflung. (Die N. ist belgischer Abstammung) Das obere Bild habe ich auf ihrer Facebookseite gefunden.

Vor ein paar Jahren noch wäre ich bei einer solchen Meldung sofort vor den nächst besten Fernseher gesprungen, um mir anzusehen was da los ist. Doch ich saß nur still da lauschte dem Radio und wollte keine Bilder sehen. Es reichte mir dass ich hörte was dort passierte. Ich fühlte mich ohnmächtig.

Ich hatte um kurz vor der Mittagsstunde ein Termin beim Friseur. Er erzählte mir, dass einer seiner besten Freunde mit einer Gruppe von über 60 Jugendlichen am Flughafen war, als es passierte. Der Freund wurde nur leicht am Kopf verletzt, konnte sich aber gleich um die Gruppe kümmern, die in alle Himmelrichtungen verstreut waren und sich versteckten oder weggelaufen waren…

Ich bin kein Held und auch kein Intellektueller, doch so wie viele andere auch, stelle ich mir Fragen.
Was läuft da schief?
Warum hassen die uns?
Warum gibt es sogar Luxemburger die diesem terroristischen I. S. beitreten?
Und aus der letzten Frage heraus, stellt sich die Frage: Was machen wir falsch?

Premieren Geschenke

Premieren Geschenke  im Theater sind kein Muss. Manchmal gibt es welche, manchmal nicht. Ich mache immer dann welche wenn ich mich vom Stück selbst dazu inspiriert fühle.

Ich bin tolerant, weltoffen, verständnisvoll und versuche soweit wie möglich geschlechterneutal zu agieren. Doch beim Thema Premieren Geschenke wurde dies letztens massiv auf die Probe gestellt, und ich musste erst einmal tief durchatmen. Die A. schenke mir das hier:

Ein Regenbogen Pony…

…mit Streufunktion für farbige Sprinkles. Das ist so girlie das es sogar mir zu viel ist.

Ich mag zudem farbige Sprikles nicht. Sie schrecken mich sogar eher ab, mir ein Cupcake oder anderes Gebäck einzuverleiben. Wochenlang stand das Ding jetzt im Schrank. Wegwerfen wollte ich es nicht, denn das bringt Unglück. In Münster bei Violas fand ich dann endlich das passende Füllzeug dazu.

Zucker geht immer. Auch in bunt.

Neue Header Bilder

Jetzt da ich endlich alles so hier gestalten kann wie ich will, habe ich paar neue Header Bilder hinzu gestellt, und ich überlege ob ich das Design nicht ganz ändern soll. Die Zeit bringt Rat.

Die versprochenen Bilder und eine Stippvisite in Münster

Unten findet ihr ihr die Bilder von St. Pölten.

Es war schön dort. Ich wurde selten so herzlich und zugleich professionell  in einem Theater empfangen wie hier. Es war beständig eine Maskenbildnerin von Haus mit dabei, was sehr gut war, denn ich hätte mich sonst mehrfach im Gebäude hilflos verrannt. Die Vorstellung lief sehr gut und die Intendanz lud uns alle zum gemeinsamen Abendessen ein.

Am Freitag ging es dann zurück nach Luxemburg per Flieger. Für ein paar Schauspieler gleich in eine Probe, für mich sofort ins Auto und dann weiter nach Münster.

***

In Münster war ich schon oft, der Liebe wegen. Doch die ist ja seit letztem Jahr im Sommer aus. Und so sah ich die Stadt dieses Mal mit anderen Augen und bemerkte viele Dinge, die ich davor nie sah. Von der Landschaft und den Gebäuden erinnert es ein wenig an Holland und Belgien. Es ist flach und es werden viele Klinkersteine verbaut. Es gibt dort unzählige Museen und Ausstellungen auf die mich mein Ex mich nie aufmerksam gemacht hat. Und es wurde mir klar wie wenig Kultur er besaß. Es wurden mir insgesamt ein paar Dinge klar, die ich als sehr heilsam empfand. Es war gut dass ich dort war…

***

Das Landestheater St. Pölten

Gastspiel in St. Pölten

Ich erzähle ja nicht so sehr viel im Blog über meine Arbeit als Maskenbildner. Das kommt aber daher, dass ich mich deswegen gehörig in Nesseln setzen könnte.

Ich befinde mich zur Zeit in Österreich in St. Pölten im einem niegelnagelneuen Hotel, keine fünfzig Meter vom Theater entfernt. WIr sind auf Gastspiel mit einem Stück aus Luxemburg, für eine Vorstellung morgen.

St.Pölten war mir seit den frühen 80ern ein Begiff, als ich zum ersten Mal hier war. Das war damals aber nur sehr kurz, weil ich anschließend gleich weiterfuhr nach Wien. Von St.Pölten selbst habe ich damals nur den Bahnhof kennengelent.

Gelandet sind wir heute nachmittag mit einiger Verspätung am Flughafen Wien Schwechat, um dann noch mal eine Stunde in einem Kleinbus zu fahren. Unterwegs lag, zu meinem großen Entsetzen, Schnee. Irgendwie hatte ich keine Wetter App konsultiert (und habe es wahrscheinlich auch verdrängt), aber ich hatte keine Klamotten für Schnee eingepackt. Als wir dann aber hier ankamen, war eitel Sonnenschein und man sagte mir dass es die nächsten Tage wärmer werden soll.

Das Theater an dem wir spielen, ist das niederöstreichische Landestheater und ein herzallerliebstes Haus von dem ich mir wünschen würde dass es dies in dieser Form in Luxemburg geben würde.

Das Hotel hat ein ausgezeichentes WLAN und morgen werde ich mehr berichten.

Fotos werden nachgereicht.

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