Die Sonntage, an denen ich dienstlich gefordert bin, sind eher rarer Natur aber nicht unmöglich. Darum gibt es heute eine Tagesfrage:
Als ich die Frage las, fiel mir sofort ein Name ein.
Manche werden sich wundern, denn die Frau ist auch umstritten. Es ist Oprah Winfrey. Anfang der 90er wurde ihre Show auf dem holländischen RTL4 übertragen. Sie war ja damals die Queen des Dailytalks. Mit der Zeit gab es immer mehr Ableger davon bis zu dem Punkt dass nur noch lächerlich war. Doch Winfrey entwickelte sich weiter. Ihr Themenbereich ging immer weniger in Richtung spezifischer Probleme von Menschen, die bis zum Abwinken ausdiskutiert wurden. Sie stellte stattdessen Menschen vor, die in dem unterschiedlichsten Bereichen inspirierten.
Es war auch die Zeit in der sich bei mir das Gefühl festgefahren hatte, auf einem Abstellgleis zu stehen. Ich war auf der Sinnsuche.
Sie stellte einmal eine Frau vor, die ihr eigenes Schönheitsinstitut in New York eröffnet hatte. An einen Satz kann ich mich heute noch erinnern. „Exfoliation is my passion“, sagte die Kosemtikerin. Und Oprah schaute später in die Kamera und fargte, „What is your passion?“
Ja, was? Die Vorstellung das Leben zu haben dass ich jetzt habe, war weit entfernt. Das heißt das Verlangen danach war schon da. Aber es fühlte sich so utopisch an, dass ich den Wunsch nicht zu haben wagte. Ich musste noch ein paar tiefe Täler durchlaufen bevor ich soweit war.
Doch Oprah brachte mir auch viele grundlegende Dinge bei, wie z.B: „You can‘t change a person.“ Durch sie habe ich von Wally Lamp, den sagenhaften Roman ‚ Der Gesang der Wale‘ gelesen.
Sie brachte mir viel Zwischenmenschliches bei, von dem ich keine Ahnung hatte. Noch heute, wenn ich sie in Interviews sehe, berührt es mich immer noch irgendwie. Ich sehe sie aber weitaus differenzierter als damals. Viele der Kritikpunkte, wie zum Beispiel, dass ihre ganzen philanthropischen Aktionen, doch nur Eigennutz sind und dem eigenen Image dienen, kann ich nachvollziehen.