Den Freitagmorgen gründlich vertrödelt. Es gab nur einen Termin am Abend.

Gegen Mittag rief die A. an, ob ich Lust hätte auf einen Wellnessnachmittag. Hatte ich, aber ich musste davor noch ein paar Dinge im Schnellverfahren erledigen. Es waren Einkäufe für die Putzhilfe wie Essigreiniger und sonstige Fenster- und Fussbodenkosmetik. Zudem holte ich das Sommerfederbett in der Reinigung ab, das ich letzte Woche abgegeben hatte.

Ich war zum ersten mal in der Therme in Strassen. Sie gefiel mir gut obwohl ich eine Entscheidung, nämlich eine Reihe von Wänden mit Capitonnage zu überziehen, etwas befremdlich fand. Aber schön ist die Anlage schon. Fotos gingen leider nicht. Aber hier gibt es ein paar.

Am Abend hatte ich eine Karte für die Cinématheque genommen für einen Film, den ich nie gesehen hatte. The Last Days of Disco von Whit Stillman, der selbst anwesend war.

Vor dem Film gab es ein kleines Interview mit ihm und ein paar Clips aus anderen Filmen.

Ich muss gestehen, dass ich außer dem Namen vom Regisseur nicht wissentlich Filme von ihm kannte obwohl ein paar davon in Cannes liefen, das war aber,glaube ich, vor meiner Cannes-Pilgerzeit.

Last Days Of Disco katapultierte mich in meine Disco Ära zurück, obwohl die Jahre später war, als die im Film. Es ging um einen Club in New York angelehnt an den legendären Studio 54 in den ich immer einmal wollte, wenn ich damals das nötige Kleingeld gehabt hätte. Was mich vor allem sehr an meine Zeit erinnerte war, wie man es fertigbrachte sofort reinzukommen und nicht elend lange anzustehen.

Ich sah eine sehr junge Kate Beckinsale die fast nicht wiedererkannte und Chloë Sevigny

Ich lachte laut auf als ich sah, dass die beiden Hauptprotagonistinnen aus dem Film nicht zu Fuß kamen, sondern kehrt machten und dann mit dem Taxi vorfuhren. Das machte ich auch immer, wenn ich ins legendäre Metropolis wollte. So hieß der heutige Lenox Club damals. Ich fragte sogar bei der Taxi Gesellschaft immer die Stretch-Limo mit den verdunkelten Fenstern an. Sie hatten eine und sie war nicht teurer als einen anderer Wagen. Wenn sie frei war, hatte der just 20-jährige Joël seinen großen Auftritt und war sofort im Club drin. Alle machten Platz. Ich sah nach sehr viel mehr Geld aus als ich hatte. Es ging um Schein nicht um Sein.

Die Story vom Film selbst ist aber etwas zu dünn. Zudem gibt es paar Darsteller, wie zum Beispiel der Besitzer des Clubs, die schwach besetzt waren.

Später gab es noch einen kleinen Absacker und dann ging es fix heim, denn es war eisig kalt geworden.

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Was war die schwerste Entscheidung, die du jemals treffen musstest? Warum?

Oh je. Da gibt es eine, die mir heute noch nahe geht. Es war eine Entscheidung, die für mich fast überlebenswichtig war und doch habe ich bis heute das Gefühl, dass ich dabei jemanden im Stich gelassen habe. Es war eine wichtigsten Entscheidungen meines Lebens.

Realistisch betrachtet ,ob ich sie getroffen hätte oder nicht, hätte es nichts an der schrecklichen Situation geändert, in der sich diese Person befand. Auch von der Person selbst habe ich nie einen Vorwurf oder eine Klage gehört. Im Gegenteil, sie hat verstanden warum ich das mache und mich sogar darin bestärkt. Aber bis heute bleibt da ein Schatten und die Befürchtung, dass ich schlechtes Karma produziert habe und sich das irgendwann rächen wird. Das ist alles sehr kryptisch, aber mehr kann und will ich aus Gründen nicht sagen.