Ich habe heute sehr lange über Gott und Glauben nachgedacht und diesbezüglich ein langes Gespräch mit einer Freundin geführt. Ausschlaggebend dafür war die neueste Ausgabe von Literaturen, ein monatliches Magazin über Bücher und Themen.
Pech für Aristoteles, Thomas von Aquin oder Anselm von Canterbury, dass sie die Wahrscheinlichkeitsrechnung noch nicht so elegant handhaben konnten wie Stephen D. Unwin in seinem neuen Buch «Die Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes». Dann hätten sie nämlich statt endloser ontologischer und moralischer Spekulationen die Existenz Gottes auf eine einfache mathematische Formel bringen können (für Buchmacher und Wettbüros: Gott existiert mit einer Wahrscheinlichkeit von 2:1).
Ein Auszug aus dem Editiorial.Ein interssanter Gedanke; den Glauben auf eine mathematische Wahrscheinlichkeitsformel (was für ein Wort! 25 Buchstaben!) gebracht.
Dabei frage ich mich wie es um meinem eigenen Glauben bestellt ist. Eine Frage die ich mir schon sehr lange nicht gestellt habe. Warum? Weil ich mich stets dabei ertappe, Dinge wie den Auftritt vom Papst in Köln bei den Weltjugendtagen stillschweigend zu belächelen und zu verachten. Das kommt daher dass ich ein knallharter Individualist bin. Ich bin kein Hordenmensch. Ich kann nicht gemeinsam mit anderen tausenden Menschen frohlocken wenn da ein Einziger glücksehlig strahlend vorne steht und alles und jeden segnet.
An was glaube ich? Wie glaube ich?
(Fortsetzung folgt…)