Ich liebe meinen Job

Ich bin in der Stimmung eine gewaltige Hasstirade gegen eine Berufskollegin zu schreiben. Aber dadurch wird der Umstand nicht besser. Morgen zur Generalprobe ist sie zum letzten Mal da und dann wird sie am Sonntag zurück nach Paris fahren, dort aus dem Zug steigen, stolpern und sich hoffentlich ein Bein oder das Genick brechen.
Auf die Gefahr hin, dass man mich der Xenophobie beschuldigt…es ist mir egal.
Pariser Maskenbildner-innen sind die schlimmsten, arrogantesten und zugleich dümmsten Berufskollegen die ich kenne. Viel Getue um nichts und wenn sie dann zeigen sollen dass es besser können, ist es nur noch peinlich. In all den Jahren habe ich nicht eine einzige kennen gelernt, die auch nur im weitesten Sinne annehmbar ist. Es muss wohl zum Teil an der Stadt selbst liegen, da die Pariser allesamt sich für den Bauchnabel der Welt halten.
Wer mich kennt weiß dass ich ein umgänglicher Mensch bin und es nur sehr sehr selten vorkommt, dass ich mit jemandem gar nicht klar komme.
Gott sei dank ist morgen Abend der Spuck vorbei.

Schaffensbericht

Das Arbeitspensum nimmt ohne Unterlass zu.
Seit Dienstag laufen nach der Sommerpause die Vorstellungen von dem Theaterstück Vulltime wieder im Inoui. Zeitgleich arbeite ich im GTVL an Figaros Hochzeit.

Der unglaubliche Erfolg der Stückes Vulltime, brachte übrigens mit sich, dass man es inzwischen auf Französisch übersetzt hat. Am 16. November hat die französische Version Premiere im Théâtre Ouvert de Luxembourg. Es ist zum aller ersten Mal, dass so etwas gemacht wird, ich kenne keinen Präzedenzfall von einen anderen Stück.

Von Figaros Hochzeit gibt es nichts besonders zu berichten. Als ich den Auftrag annahm, dachte ich dass es eine schöne Arbeit werden würde mit Rokoko Kostümen, turmhohen Perücken und großem plakativem Make-up. Aber es ist nichts von alledem. Im Gegenteil, es ist stinklangweilig. Und da ich eh kein Opernfan bin, wird es mit diesem Stück auch nicht besser.

Und so ziehen sich die Tage prall gefüllt mit Arbeit dahin.