Lust Caution, der neue Film von Ang Lee, ist ein historischer Spionage Film der sich während des 2 Weltkrieges in Shanghai und Hong Kong abspielt.
Als ich gestern aus dem Film kam, war ich zum einen sehr bewegt ob eines Epos das knappe zweieinhalb Stunden dauert und ich hatte mir vorgenommen sofort etwas darüber zu schreiben. Doch ist es gut dass ich es erst heute schreibe, da ich jetzt eine gewisse Distanz dazu habe. Da ich mir selbst nicht so ganz im klaren war, was ich davon halten sollte, surfte ich erst einmal über durch ein paar Bloggs und Kritikerseiten um zu sehen, was dort darüber geschrieben steht.

Wenn ich etwas an Ang Lee sehr schätze, ist es die Tatsache, dass man keinen seiner Filme mit den Vorgängern vergleichen kann, da sie alle in völlig verschiedenen Epochen, Ländern und Generes angesiedelt sind. Lust Caution verbindet mehrere Genres in einem. Es ist ein Spionagefilm, ein Erotikthriller und zugleich ein historischer Film über ein Zeitgeschehen, von dem wir Europäer wenig Ahnung haben, da es uns damals auch nicht besonders gut ging und wir unseren eigenen Krieg zu kämpfen hatten. Insofern finde ich es höchst unfair wenn ich bei anderen Kritikern über Vergleiche lese.
Zu Anfang ist der Film etwas verwirrend da er Zeitsprünge macht, und man nicht genau weiß wo das ganze hinführen soll. Zudem breitete mir das beständige lesen vom Untertitel einige Mühe, da es eine Reihe von Szenen gibt die vermeintlich oberflächlich sind, bei denen sich erst viel später herausstellt was es damit aus sich hat. Die expliziten Sexszenen sind (vor allem die Erste!!!) schwer zu ertragen und es muss für die Schauspieler wahrlich nicht einfach gewesen sein. Doch vermitteln sie um so mehr wie zwiespältig das Verhältnis der beiden Hauptprotagonisten ist.
Ich mag den Film sehr und ich werde ihn mir wahrscheinlich noch einmal ansehen, aber dann in einer synchronisierten Fassung, weil ich das Gefühl habe doch einiges nicht mitbekommen zu haben.