Als vor kurzem in Paris war, schlenderte ich durch den CD Laden in der Gare de l’Est und hörte plötzlich ein mir unbekannter Song meiner geliebten Róisín Murphy. An der Kasse fragte ich nach der CD und man legte mir eine CD mit einem etwas seltsamen Foto einer asiatischen Frau auf dem Cover vor. David Byrne und Fatboy Slim, las ich. Here lies Love, der Titel der CD. Die Songs sind jeweils immer von jemand anderem eingesungen. Aha, dachte ich, eine Cover CD. Aber ich dachte falsch. Es ist die Geschichte der Imelda Marcos die Ex First Lady der Philippinen , musikalisch umgesetzt. Die Frage die sich David Byrne dabei stellte war, was treibt Leute mit Macht an? Interessant, mag man denken.

All das wusste ich noch nicht als ich die erste CD des Doppelalbums hörte. Jedoch waren mir Fatboy und Byrne ein Begriff und ein gemeinsames Projekt der beiden schien mir reizvoll. Doch wurde ich vom ersten Hören der CD enttäuscht. Die Songs klingen mit wenigen Ausnahmen so als ob man sie schon mal irgendwo gehört hätte. Manchmal dachte ich an Cole Porter, manchmal an die Teletubbies. Beides zusammen ergibt etwas Unausgegorenes, teilweise sehr schmalzig und nicht nachvollziehbar.

Im Nachhinein kommt es mir ein wenig so vor wie das Projekt der Abba Herren die die Musik zu dem Musical Chess schrieben und damit einen riesen Erfolg feierten ohne dass das Musical auf einer Bühne zu sehen war. (Späterhin wurde es auf die Bühne gebracht und war ein Megaflop)

Der Unterschied besteht darin dass die Songs von Here Lies Love hier von Anfang an nichts taugen. Und das so sehr, dass ich erst jetzt darüber schreibe, denn ich hatte das Album bereits eingemottet und aus dem Gedächtnis gestrichen.