The Infernal Comedy beschreibt eine fiktive Situation in der der Serienmörder Jack Unterweger ein Buch nach seinem Tod geschrieben hat und damit auf Lesetour ist. Es soll seine wahre Geschichte beinhalten mit allen Daten und Fakten der Morde die er begangen hat.
Zu Anfang leicht verwirrend war der Umstand, dass Malkovich auf die Bühne kam und sofort mit einer Begrüßung loslegte die sehr auf das luxemburgische Publikum und den Ort zugeschnitten war, und man nicht richtig wusste ob man noch John oder schon Jack vor sich stehen hat. Doch nach den ersten paar Sekunden war klar dass er Jack spielte.
Die Rolle des Serienkillers ist Malkovich auf den Leib geschrieben. Im Grunde ist es ein Theaterstück mit einem eher mittelprächtigen Text, der wahrscheinlich nicht funktionieren würde wäre es nicht John Malkovich sondern jemand unbekanntes. Das ist auch ein wenig das Enttäuschende daran, denn die Figur das Jack verändert sich nicht sondern wirft lediglich Fragen auf ohne sie zu beantworten. Mit zwei begnadeten Opernsängerinnnen Bernarda Bobro und Aleksandra Zamojska wird das ganze aufgelockert.
Aber Malkovich einmal auf der Bühne zu sehen war mir das Ticket schon wert.
Heute Abend ist er mit dem gleichen Programm in Brüssel in Bozar zu sehen.
Hier ein Video mit Ausschnitten aus dem Abend in Wien im Ronacher Theater.
(Ich kriege es leider nicht eingebettet.)
Ein sehr interessantes Post! Danke, Joël! Verwirrend ist das Ganze wohl nur, weil John Malkovich ein wahnsinnig guter Schauspieler ist und man ihm eigentlich alles abkauft. Dieser Text, so könnte ich es mir auf alle Fälle vorstellen, ist wohl absichtlich so gewählt worden, um die Verrücktheit, Dummheit, Verwirrtheit oder wie auch immer, des Jack U. darzustellen. Anders ginge das ja auch überhaupt nicht, sonst würde man aus ihm gar einen Helden machen.
Nun, das sind auf alle Fälle meine Vorstellungen, nachdem ich Dein Videoausschnitt gesehen habe (Sehnsucht nach Wien..!). Schön wirklich, dass Du John Malkovich live gesehen hast!