Milch

Gestern am 1.Juni war der internationale Tag der Milch. Habe ich aber erst jetzt gelesen sonst hätte ich schon gestern darauf reagiert. Bei RTL.lu findet man hier ein Reportage über die Milchbauern und deren aktuelle Situation, z.B. dass die Milchquoten abgeschafft werden sollen und damit ein Preiskampf beginnt.

Ich habe ja seit ungefähr einem Jahr festgestellt, dass ich an einer Milchunverträglichkeit leide. Aktuelle Forschungen haben ergeben dass dieses Phänomen im Europa immer mehr zunimmt. Ich wette dass in den nächsten zehn Jahren sich die Zahl derer sich um ein Vielfaches erhöhen wird. Das wird mit sich bringen, dass die Nachfrage nach Milch und Milchprodukten abnehmen wird. Warum sich also nicht jetzt auf Alternativen besinnen, anstatt an krampfhaft an etwas fest zu klammern? Warum gibt es in Luxemburg noch keine Molkerei die sich auf die Verwertung von Ziegen- und Schafsmilch spezialisiert hat?
Das wäre doch mal eine gescheite Aufgabe für die Damen und Herren der Luxlait, anstatt den ausländischen Molkereien nachzueifern und Joghurte mit Darmbakterien zu produzieren (die meiner Meinung nach das Problem der Milchunverträglichkeit nur noch verschlimmern werden)

Ich zumindest wäre sehr froh darüber und müsste nicht fortwährend auf Sojaprodukte zurückgreifen, die mir (der Joghurt ausgenommen) nicht schmecken.

Gedicht das Tages

…so gesehen für jeden Tag.
Ist nicht von mir sondern von Konstantin Wecker und noch immer mein Lieblingsgedicht.

Vom Frieren

Bis zum Hals mit diesem weichen Leben,
Alkohol und Liebe vollgepfropft,
schließ ich eine Nacht ab, die sich eben
noch die Dämpfe aus den Ärmeln klopft.

Diese Wärme: Jetzt nur nichts verlieren,
denn der neue Tag ist zu versiert.
Schon sehr bald, da wird man wieder frieren,
und man ist so hilflos, wenn man friert.

Plötzlich fängt der Himmel Feuer,
und die Schuhverkäuferinnen wachen auf.
Dieser Tag wird sicher auch nicht neuer,
und man nimmt das Leben wieder mal in Kauf.

Die Friseure werden bald frisieren,
und man spürt, daß wieder nichts passiert.
Nur: Sehr bald wird wieder jemand frieren,
und es ist nicht richtig, daß man friert.

Auf den Straßen nur noch Lebenssurrogate,
Liebesschwüre schwanken müde heim.
Wieder nichts geschafft als Plagiate,
und es wäre doch so schön, ein Held zu sein.

Noch ein letztes Bad in abgestandnen Bieren,
schnell, bevor die Nacht krepiert.
Irgendwer wird morgen furchtbar frieren,
und es kann nicht gut sein, wenn man friert.

Vorsicht, nur das Atmen nicht verlernen.
Suffverdrängte Ängste lachen los.
Würde gern verschwinden mit den Sternen,
denn die Erde ist mir plötzlich viel zu groß.

Doch man kann den Tag nicht boykottieren.
man geht unter, oder man pariert.
Nur ich weiß: Ich werde furchtbar frieren.
Und man ist so einsam, wenn man friert.

Via Konstantin Wecker