Eigentlich wollte ich heute gar nichts schreiben, weil ich seit Tagen im Keller des Kapuzinertheaters sitze und mir diese halbe Stunde zum schreiben aus meinem Zeitplan gradezu klaue. Deshalb wird dieser Beitrag auch so wie er in der ersten Version ist, veröffentlicht. Er könnte auch unter dem Begriff “Free Writing” stehen.
Die Ode der Hassliebe gilt einem Gegenstand mit dem ich fast tagtäglich zu tun habe. Perücken.
Perücken, Haarteile, Schnauzbärte, Backenbärte, Kinnbärte und was noch alles in diese Kategorie fällt. Wenn ich mich stunden- und tagelang mit diesen “toten Tieren”, wie ich sie ab und zu nenne, beschäftigt, bekomme ich Zustände. In dem Stück “Die Kassette” das ich gerade betreue haben 80% der Akteure ein totes Tier auf dem Kopf oder im Gesicht kleben. Da es ausnahmslos Echthaarprücken sind, sehen sie zwar besser aus als die Synthetischen aber sie brauchen auch wesentlich mehr Pflege.
Gestern hatte ich zum ersten mal einen Schreikrampf und zwei von den Teilen flogen durch die Gegend. Danach ging es mir nicht unbedingt besser, weil ich sie ja doch machen musste, doch der Hass auf die Viecher war größer als je zuvor.
Als die Schauspieler die Dinger abends auf den Köpfen hatten während der Probe, sah es richtig gut aus und man Hass war beinah verflogen. Nur gut dass der- oder diejenige nicht weiß dass sein Haarteil kurz davor war im Klo ersäuft zu werden…
Zudem hätte mich der Prrückenmord ein paar tausend Euro gekostet, da, und das ahnt man nicht, diese Viecher unbeschreiblich teuer sind.
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