Eigentlich wollte ich stillschweigend darüber hinweg gehen. Doch ich habe bei mehreren Blogs bereits gelesen wie toll sie das alle finden. Sogar RTL war es einen Bericht wert, dass ein Starbucks am Flughafen eröffnet hat.
Ganz ehrlich Leute, geht’s noch?
Starbucks habe ich vor fast 20 Jahren in den Staaten kennengelernt und war von dem Konzept für Amerika wohlgemerkt, überzeugt. Der Kaffee schmeckte mir zwar nicht und auch wenn es mich vor den ganzen Zusätzen, wie Haselnuss Sirup gruselte, so fand ich dort die heissbegehrte Thermos Mugg, die damals der absolute Renner auf den heimischen Filmsets war.
Ein paar Jahre später in London, hatte das Starbucks Virus mit aller Kraft zugeschlagen und man fand an jeder Ecke ein Laden. Dort entdeckte ich dann auch die Konkurenz Costa aus Spanien und Nero aus Italien. Bei Costa wollte mir der Kaffee auch nicht so richtig schmecken. Nero wurde dann zu meinem Favorit und wenn ich in London bin gehe ich heute noch hin. Das kommt aber weitgehend daher dass es in London Pub’s gibt und keine Café’s wie in Frankreich oder Luxemburg.
Ich bin ein Kaffeepurist und mag ihn ohne Milch und ohne Zucker. Das ist bei Starbucks die absolute Ausnahme und es gibt dann meistens ein Filterkaffee (brrr)
Ein Hazelnut-Latte (ein Milchkaffe mit mit einem Schuss Haselnuss Sirup) in Venti Größe schlägt in Luxemburg mit 7.-€!!! zu Buche. Das ist nicht nur teuer, das ist eine Frechheit! Mir erklärte mal eine Kneipenbesitzerin, dass sie an der Tasse Kaffee am meisten verdient, weil nur ein paar Cent an Aufwand drinstecken. Es ist heißes Wasser mit ein wenig Kaffepulver.
Dabei gibt es so viele tolle Kaffees in der Innenstadt die sich die allergrößte Mühe geben, in privater Hand sind und keine Weltkette. Der Kaffee hat noch einen angemessenen Preis (2.00 – 3.00 €), und schmeckt! Und wenn sie die Haselnuss Variante nicht anbieten, fragt sie doch einfach. Sie tun euch bestimmt den Gefallen und legen sich eine Flasche Sirup zu und ich wette dass der Kaffee keine 7.- € kosten wird!
Das nennt man guten Marketing 😉
Ich hoffe ja wohl gegen die Kette. Gell? 🙂
Costa und Nero sind beide britische Firmen, auch wenn sie sich als ausländisch verkaufen (“The Italian Coffee Company” klingt halt nach besserem Kaffee als “Caffè Nero – The London Coffee Company”).
Starbucks gibt es hier mehr als genug. Ich habe auf dem Weg in den Stadtkern (zu Fuss etwa 15 Minuten) gleich zwei, und dazwischen finden sich dann auch noch gleich ein paar Costa und Nero.
Ich versuche Starbucks so viel wie’s geht zu vermeiden, noch nicht mal so sehr wegen dem Geschmack aber weil sie hier bekannt sind für Steuerhinterziehung.
Es gibt aber auch hier unabhängige Cafés, die mir viel lieber sind (und wo man auch nur £2 für eine Tasse mit frisch gemahlenen Bohnen zahlt).
Man findet in London aber auch mittlerweile sehr viele kleine “coffee shops” und die Ketten lassen sich relativ einfach vermeiden. Eine Kette die ich allerdings mag ist Prêt à Manger (auch britisch, trotz dem Namen) – die Brötchen sind auch jeden Tag frisch (weil sie jeden Abend sämtliches Essen das am Tag nicht verkauft wurde an Obdachlose geben).
Danke. dann werd ich mal aAusschau halten nach Coffee shops wenn ich Anfang März wieder dort bin 🙂
Time Out hatte mal eine Liste mit unabhängigen coffee shops aufgestellt, und handlicherweise gleich die Espresso Preise dazu geschrieben.
http://www.timeout.com/london/food-drink/londons-best-cafes-and-coffee-shops
(Und wenn’s mal sehr edel sein soll, in Harrod’s gibt es ein La Durée, rechts am Gebäude durch einen separaten Eingang zu erreichen.)