Ich habe in den letzten Jahren immer wieder festgestellt, dass es im Dezember ein absolutes Unding ist mit dem Auto nach Trier zu fahren. Ob der Weihnachtsmarkt daran schuld ist… keine Ahnung. Da ich aus beruflichen Gründen hin musste, bot es sich am mit dem Zug zu fahren der jede Stunde fährt.
Es ist schon sehr angenehm diese verordnete Ruhepause während der Zugfahrt. Es gab eine Zeit da hasste ich Bus und Zug so sehr und gierte danach endlich mein eigenes Auto zu haben. Als es dann endlich der Fall war schwor ich mir nie wieder öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen. Das war in den 80ern.
Doch da es mit dem Verkehr immer schlimmer wird fing ich schon vor Jahren an umzudenken. Zudem hat der Umzug aus der Alten Heimat in die Hauptstadt sehr vieles verändert.
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Neben dem beruflichen Gängen hielt ich Ausschau nach einem neuen Mantel. Ich wurde sehr schnell fündig. Der hier:
Er sieht sehr schick aus und ist um einiges leichter als mein voriger Wollmantel. Aber irgendwann wird auch wieder ein neuer Wollmantel kommen. Ich sah einen im Schaufenster bei Zwick, der aber im Moment nicht in mein Budget passt.
Ich hatte der A. versprochen dass ich ihr einen neuen Regenschirm mitbringen würde. Als wir vor ein paar Wochen in Paris waren und es ununterbrochen regnete, lief sie mit einem ziemlich angeknacksten Billigschirm durch die Gegend.
Ich fand den hier; so schön dass ich schon überlegte ihn für mich zu behalten.
Ein Schirm mit Tartanmuster von Knirps.
Und während der Rückfahrt kam endlich nach mehreren Regentagen ein wenig Sonne.
Es ist wieder Mittwoch und das Wetter ist so eklig fieselig und dunkel. Ideal um ins Kino zu gehen. Wie immer sucht die D. den Film aus, weil sie aus beruflichen Gründen darüber berichten muss. Ich trabe wie immer hinterher und habe meist kleine Ahnung was auf mich zu kommt. Zumindest war es heute so.
Widow ist der neue Film von Steve McQueen mit einer sehr guten Viola Davis (Veronica) und einem leider mittelmäßigen Liam Neeson (Rawlin). Beide sind verheiratet und der Film fängt sofort mit einer heftigen Knutschszene zwischen den beiden an. Dazwischen sieht man immer wieder Bilder eines Einbruchs und der Flucht der Banditen, und man merkt dass der Plan gehörig schief lief. Rawlin sitzt am Steuer des Van. In einer Garage kommt es zum Showdown und der Van wird von der Polizei in Beschuss genommen, bis er explodiert. Neben Rawlin gab es noch vier weitere Komplizen deren Leben während der Verfolgungsjagd auch immer wieder kurz eingeblendet wird. Alle sind während der Schießerei um Leben gekommen. Alle hatten Frauen und manche davon auch Kinder.
Veronica ist am Boden zerstört und als dann auch noch ein Politiker/Gangleader sie bedroht Rawlin hätte sein ganzes Geld gestohlen, beschließt sie zu handeln…
Es ist ein Frauenfilm der harten Gangart wie es sie nur selten gibt. Es werden viele Probleme im Film angesprochen, wie ethnische Herkunft, Korruption und rechtsradikale Gesinnungen, manche davon in Europa weniger relevant als andere, aber für die Staaten alles sehr aktuell.
Der Film ist mit seinen 130 Minuten nicht zu lang und ich habe habe nicht einmal auf die Uhr geschaut. Er hat einen guten Rhythmus und die Schnittsequenz ist nicht so hektisch und wie in vielen anderen Actionfilmen sonst. Viola Davis ist brillant, wie immer und einer Nebenrolle erlebte ich seit langem mal wieder Robert Duval, als alter kränklicher Politiker, aber wenn er spricht wackelt die Leinwand.
Sehr schön auch die Musik von Hans Zimmer und vor allem das Lied am Ende von Sade, von der man schon lange nichts mehr gehört hat.
Von mir eine absolute Empfehlung, aber man darf nicht all zu zart besaitet sein, denn es gibt auch ein paar Szenen die schon sehr gewalttätig sind.
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Ich habe seltsamerweise bisher Christine and the Queens nur einmal im Blog erwähnt. Dabei ist es seit dem Spätsommer das Album das ich am meisten rauf und runter höre.
Christine and the Queens ist seltsamerweise noch weitgehend unbekannt in Deutschland, was erstaunlich ist, denn in England und den Staaten ist inzwischen sehr bekannt, obwohl Christine (aber jeder nennt sie nur noch als Chris) aus Frankreich stammt und ihre Karriere dort begann.
Das erste Mal dass sie mir auffiel war als ich mit der N. im Auto unterwegs war und sie ein Lied von ihr im Radio lautstark mitsang. Ich kaufte das erste Album und war sehr beeindruckt.
Sie war die erste Sängerin die in der legendären BBC Sendung Later with Jools Holland ihre Tänzer mitbringen durfte.
Leider leider leider habe ich das Konzert das sie vor ein paar Wochen in Luxemburg gab (es war der Auftakt ihrer Tournee) verpasst.
Das zweite Album „Chris“ das vor ein paar Wochen herauskam ist meiner meiner Meinung nach noch besser als das erste.
Mein aktuelles Lieblingslied von ihr ist 5 Dollars (oder die französische Version 5 Dolls)