Es ist wieder Mittwoch und das Wetter ist so eklig fieselig und dunkel. Ideal um ins Kino zu gehen. Wie immer sucht die D. den Film aus, weil sie aus beruflichen Gründen darüber berichten muss. Ich trabe wie immer hinterher und habe meist kleine Ahnung was auf mich zu kommt. Zumindest war es heute so.

Widow ist der neue Film von Steve McQueen mit einer sehr guten Viola Davis (Veronica) und einem leider mittelmäßigen Liam Neeson (Rawlin). Beide sind verheiratet und der Film fängt sofort mit einer heftigen Knutschszene zwischen den beiden an. Dazwischen sieht man immer wieder Bilder eines Einbruchs und der Flucht der Banditen, und man merkt dass der Plan gehörig schief lief. Rawlin sitzt am Steuer des Van. In einer Garage kommt es zum Showdown und der Van wird von der Polizei in Beschuss genommen, bis er explodiert. Neben Rawlin gab es noch vier weitere Komplizen deren Leben während der Verfolgungsjagd auch immer wieder kurz eingeblendet wird. Alle sind während der Schießerei um Leben gekommen.  Alle hatten Frauen und manche davon auch Kinder.
Veronica ist am Boden zerstört und als dann auch noch ein Politiker/Gangleader sie bedroht Rawlin hätte sein ganzes Geld gestohlen, beschließt sie zu handeln…

Es ist ein Frauenfilm der harten Gangart wie es sie nur selten gibt. Es werden viele Probleme im Film angesprochen, wie ethnische Herkunft, Korruption und rechtsradikale Gesinnungen, manche davon in Europa weniger relevant als andere, aber für die Staaten alles sehr aktuell.

Der Film ist mit seinen 130 Minuten nicht zu lang und ich habe habe nicht einmal auf die Uhr geschaut. Er hat einen guten Rhythmus und die Schnittsequenz ist nicht so hektisch und wie in vielen anderen Actionfilmen sonst. Viola Davis ist brillant, wie immer und einer Nebenrolle erlebte ich seit langem mal wieder Robert Duval, als alter kränklicher Politiker, aber wenn er spricht wackelt die Leinwand.

Sehr schön auch die Musik von Hans Zimmer und vor allem das Lied am Ende von Sade, von der man schon lange nichts mehr gehört hat.

Von mir eine absolute Empfehlung, aber man darf nicht all zu zart besaitet sein, denn es gibt auch ein paar Szenen die schon sehr gewalttätig sind.

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Ich habe seltsamerweise bisher Christine and the Queens nur einmal im Blog erwähnt. Dabei ist es seit dem Spätsommer das Album das ich am meisten rauf und runter höre.
Christine and the Queens ist seltsamerweise noch weitgehend unbekannt in Deutschland, was erstaunlich ist, denn in England und den Staaten ist inzwischen sehr bekannt, obwohl Christine (aber jeder nennt sie nur noch als Chris) aus Frankreich stammt und ihre Karriere dort begann.
Das erste Mal dass sie mir auffiel war als ich mit der N. im Auto unterwegs war und sie ein Lied von ihr im Radio lautstark mitsang. Ich kaufte das erste Album und war sehr beeindruckt.
Sie war die erste Sängerin die in der legendären BBC Sendung Later with Jools Holland ihre Tänzer mitbringen durfte.
Leider leider leider habe ich das Konzert das sie vor ein paar Wochen in Luxemburg gab (es war der Auftakt ihrer Tournee) verpasst.
Das zweite Album “Chris” das vor ein paar Wochen herauskam ist meiner meiner Meinung nach noch besser als das erste.

Mein aktuelles Lieblingslied von ihr ist 5 Dollars (oder die französische Version 5 Dolls)