Eigentlich hätte ich  es wissen müssen. Es ist beinahe immer so. Wenn ich verreise kommt im allerletzten Augenblick immer was dazwischen. So auch heute. Ich wollte gegen Mittag los, es wurde ein Uhr.

Als ich über den Kirchberg raus auf die Autobahn wollte, traute ich meine Augen kaum.  Es gab bis jetzt noch kein Unfall, weder mit Fußgänger noch mit Auto. Nein, ein Bus musste sich der Tram in den Weg stellen.

Dann folgte die laaaaange Fahrt nach Münster. Stau an Stau an Baustelle an Baustelle. Das Navi rechnete den Weg mindestens 1000 Mal um.  Bei “normalem” Verkehr hätte ich dreieinhalb Stunden gebraucht; ich brauchte fünf. Das seltsame war, dass ich nicht einmal das Bedürfnis hatte anzuhalten, ich wollte einfach nur ankommen.

Großes Hallo und Wiedersehen mit der N und dem A. und dem kleinen T.
Da es schon früh am Abend war als ich ankam, ging es auch gleicht weiter in die Innenstadt zu einem richtig tollen Restaurant. Das Spitzner im Oer’schner Hof.

Wir saßen draußen in einem Innenhof, der abgeschirmt vom Rest der Stadt wie eine kleine ruhige Oase wirkt.  Wir hatte das Marktmenü.

Fine de Claire in Entenlebercreme, Tartine von der Entenleber, Apfel, Austern Concassée

Anschließend gab es Elsäßer Saibling sanft gegart, kühler Gurkensud, Buttermilch, Erbsen (nicht abfotografiert, eins vergesse ich immer)

Miéral Ente aus dem Dombes, kurz gebratene Brust, die Keulen „en caillette“, Kornellkirsch-Essig-Jus, kleine Navetten, Sellerie als Choucroute

Milchschnitte, Topfen, Verbene, gebackene und eingelegte Süßkirschen, Portweineis

Vor allem die gebackenen Kirschen mit Marzipan gefüllt waren der Hammer und ich werde das auch versuchen Zuhause nachzukochen.

Ich hatte nicht die geringste Schwierigkeit abends einzuschlafen.