Gestern 20 Grad! Ich wusste aber auch, dass es nicht von Dauer sein würde, dass eine Kaltfront über Luxemburg ziehen würde und die Temperaturen sinken würden. Aber gleich Schnee???
Das ließ mich meine Pläne auf den Wochenmarkt zu gehen ‘auf Eis’ legen. (Der Witz ist so schlecht dass er schon fast wieder…nein, doch nicht)
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Was von gestern noch zu berichten bleibt: Ich hatte ja schon mehrfach hier angedeutet, dass ich an einem Text schreibe, der aber erfordert, dass ich auch einige Recherchen im Staatsarchiv sowie in der National Bibliothek machen muss. Das geht ja nun an Ort und Stelle nicht mehr.
Anke Gröner drückt das so aus:
Beantrage hiermit die Zulassung der Fußnote „Hab ich irgendwo gelesen“ als akademisch korrekt und ausreichend, bis es einen Impfstoff gegen Corona gibt und wir wieder in die Bibliotheken können.
— Anke Gröner (@ankegroener) March 19, 2020
Gestern nach dem Erdbeertörtchen fand ich auch endlich den Mut wieder mich an den Text zu setzen.
Und obwohl ich den Vorschlag von Anke befürworte, muss ich erstmal das brauchbares Material finden.
Ich wurde aber durch einen Tipp von dem R. fündig. Ich suchte nach einer Todesanzeige aus den Jahr 1918. Die Anzeige selbst fand ich nicht, aber eine Notiz im Luxemburger Wort und ein Nachruf im Escher Tageblatt, da die Person nicht unbekannt war. Alle Zeitungen die nicht per Mikrofilm archiviert wurden (das war für LW z.B ab 1950) wurden säuberlich hoch eingescannt und in einem online Archiv zur Verfügung gestellt. Da sie auch eingelesen wurden, stehen alle Texte, wenn auch manchmal etwas sehr holperig, digital zur Verfügung. Das machte die Recherche dann sehr einfach, weil ich das Sterbedatum wusste.
Zu finden ist alles bei eluxemburgensia.lu
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Ich bloggte am Morgen alles vom Vortag weg. Sich nicht verkommen lassen! Den Satz werde ich die nächste Zeit, jeden Morgen wie ein Mantra vor mich hinmurmeln. Dabei fiel ich beim Verlinken noch einmal in die Seiten des LW auf eluxemburgensia und las mich in den Werbeanzeigen fest. Man bekommt fast nostalgische Gefühle.
Ich wartete bis halb zehn, ob das Wetter sich nicht doch bessern würde. Letztendlich ging ich nicht weil es einfach zu kalt war. Und da ich ja mit Kälte nicht gut umgehen kann…
Was dann tun? Ich kann nicht den ganzen Tag lesen, den ganzen Tag vor der Glotze hängen, den ganzen Tag kochen (wer soll das alles essen?). Es ist alles geputzt, gewaschen, gebügelt. Zum Keller ausmisten, der nicht geheizt ist, war es mir zu kalt. Was tun? Bekam ich jetzt nach den wenigen Tagen schon einen Koller?
Ich blätterte zurück im Bolg nur um zu sehen ab wann das richtig angefangen hat. 17. März als die Restaurants schlossen? Ich war auch schon davor vorsichtig geworden, also sagen wir 15. März, damit es einfacher ist zu rechnen.
Ich sah in die Nachrichten rein. Die Regierung war dabei abzustimmen ob sie den Krisenmodus um drei Monte zu verlängern. Ich schaltete wieder ab. Ich sollte es noch früh genug erfahren.
Unser Haus ist nicht unbedingt hellhörig, aber wenn ich die Kinder aus den ersten Stock bis ins dritte Stockwerk schreien höre… Es hörte sich als ob die Kinder auch einen Koller hatten. Lautstarke Zurechtweisungen folgten…
Überhaupt war es ein Tag des Missmutes. Ein paar Telefonate bewiesen mir aber, dass ich mit dem Gefühl nicht alleine war. Wahrscheinlich ist auch dem Wetter geschuldet, das uns die letzten Tage zu sehr verwöhnt hat.
Ich wühlte meine DVD’s durch und fand eine Serie die ich nicht mal zur Hälfte angesehen hatte. Waiting for God. Sie lief vor etlichen Jahren bei BBC Entertainment. Dort hatte ich nur wenige Folgen gesehen, die mir aber sehr gut gefielen.
Ich schaute mir heute die komplette zweite Staffel an.
Ich ging früh zu Bett.