Gefeiert sollte nicht werden und es herrschte auch ein wenig Verunsicherung, da die Restaurants und Bars ja geöffnet haben. Es war aber klar dass alle große Feierlichkeiten in der Hauptstadt abgesagt waren. Kein Fackelzug, kein Feuerwerk. Keine kleinen Kioske mit Live Bands durch die ganze Stadt verteilt.
Ich begann den Tag ruhig. Kaffee auf dem vorderen kleinen Balkon. Die Tomatenpflanze wächst und gedeiht und trägt hoffentlich in den nächsten Wochen irgendwann ein paar Tomaten.
Dann bekam ich einen unerwarteten Arbeitsanruf für die Sendung. Huiii. Es musste sehr schnell gehen, denn am Mittwoch ist bereits die Aufzeichnung. Da ich aber wieder weit vorab über etwas berichten soll, was eigentlich noch im Aufbau ist, wird es schwierig werden. Ich musste sofort am Telefon loslegen, Termine festzurren und da Dienstag ein Feiertag ist, erleichterte das die Chose nicht.
Am Nachmittag zog ich mit der Kamera los, machte ein paar Aufnahmen von einer Ausstellung im Aufbau, und zurrte noch einen Termin für Dienstag mit einer Küsterin fest, zwecks einem schnellen Interview.
Ich bekam alles was ich wollte. Uff.
Und ich muss sagen, für jemand der sonst seine Beiträge für die Sendung von langer Hand plant, war das hier eine sehr gute Übung, sich in kürzester Zeit einzuarbeiten und genug Material zusammen zu bekommen, dass man nicht wie ein Doofie anschließend in der Sendung sitzt.
Am Abend rief die A. an, nachdem sie Dalton versorgt hatte und war sich unschlüssig was sich machen sollte. Ich hatte schon für mich beschlossen, dass ich nicht raus gehen würde, sondern einen gemütlichen Balkonabend einlegen würde, der erste seit Wochen, denn es war warm genug. Denn wenn trotz aller pandemischer Widrigkeiten, viele Menschen unterwegs wären, würde auch sicherlich ein großes Polizeiaufgebot durch die Straßen ziehen. Da muss ich nicht dabei sein.
Ich also lud die A. auf ein zwei drei Glas Wein zu mir ein. Es wurde ein sehr gemütlicher Abend. Die D. schickte uns zwischendurch liebe Grüße aus Erromardie (ein Nachbarort von St.Jean) mit einem Sonnenuntergang bei dem man neidisch werden konnte.
Gegen 23:00 hörte ich dann doch ein kleines privates Feuerwerk in der Nachbarschaft und noch etwas später sah ich auch eines von weit weg.