Einen allerletzten Kaffee auf der Terrasse im Renert. Ab morgen ist Schluss mit lustig.
Ich hatte mich dort mit der D. getroffen um zu beratschlagen was wir bzw. ich für die Feiertage mache. Wir hatten ja schon vor längerer Zeit entschieden dass wir nach St. Jean wollten.
Doch seit gestern sind auch die neuen Covid-Maßnahmen in Frankreich raus und es wird weitaus weniger gelockert als gehofft. Die Restaurants und Bars müssen vorerst noch bis zum 20. Januar 2021 ist Türen geschlossen halten. Ausgangssperre ist von abends 21:00 bis morgens 7:00.
Ich habe nun schweren Herzens beschlossen, dass ich nicht hinfahre, denn alles was ich dort gerne mache ist verboten. Und ich bin eingesperrter dort als hier.

Als ich wieder in der Wohnung war stornierte ich schweren Herzens das Zugticket.

Das wird also das erste Weihnachten seit sehr langer Zeit das ich in Luxemburg verbringe. Ich hatte vor etlichen Jahren angefangen, als alle nahestehenden Familienmitglieder das Zeitliche gesegnet hatten, Weihnachten nicht mehr in Luxemburg zu verbringen. Ich hatte es im ersten Jahr versucht und es ging sehr schief. Das Jahr darauf verbrachte ich die Feiertage in Barcelona, was eine meiner besten Ideen seit langem war. Ich hatte darüber berichtet.

Dieses mal sind es aber völlig andere Bedingungen und nach den ersten Lockdown Anfang des Jahres weiß ich ja was auf mich zukommt und werde versuchen das beste daraus zu machen. Und so schlimm wird es dieses mal nicht sein, denn die Geschäfte sind noch alle offen.

Am Nachmittag ging dann endlich ENDLICH! die neue Homepage online weswegen ich und andere die letzte Zeit so viel am Rechner saßen.
Welcome to Collateral Drama.

Am Abend dann ein letztes mal mit der A. und der N. im Bovary.

Ich war etwas früher dort, denn mein Sofa zuhause säuselte sehnsuchtsvolle Melodien, ich möge mich doch nur ein klein wenig hinlegen. Und ich kenne mich, wenn ich dem nachgebe, komme ich nicht mehr hoch, bis die nötige Bettschwere erreicht ist.
Man hatte uns einen Tisch im Kaminzimmer gegeben. Ich las bis die A. und die N. eintrafen den neuesten New Yorker.
Die Speisekarte war schon um einiges reduziert, doch ich bekam noch meine Saltimbocca a la Romana, die man hier im Umkreis eher selten auf Speisekarten findet.
Am Ende sagten wir dem Personal Lebewohl und dass wir uns spätestens am 15. Dezember wiedersehen. Ich wollte die Stimmung nicht verderben und sagte nichts, denn jeder meint dass alles wieder am Stichdatum öffnen wird.
Doch die Gast- und Kulturstätten werden erst dann wieder öffnen wenn die Zahlen signifikant zurückgegangenen sind, das muss nicht zwingend am 15. sein.

Wieder daheim hörte ich als Betthupferl den ersten Teil einer Podcastserie Geheimnisse des Totenwaldes, aus der ARD Audiothek.