Danke für all die Glückwünsche zum Maßanzug. Ich mag ihn wirklich sehr. Hier noch ein paar Anmerkungen dazu. Im Prinzip könnte ich mir einen Anzug dieser Klasse gar nicht leisten, denn Maßanzug ist nicht gleich Maßanzug. Man bekommt heute schon welche für um die 300€. Doch dann ist der Schnitt sehr viel einfacher gehalten und sämtliche kleinen Raffinessen wie Innentaschen für Kugelschreiber oder Smartphone fallen weg. Zudem sind sie aus billigem Stoff hergestellt. Außerdem will ich gar nicht wissen wer ihn hergestellt hat und unter welchen Bedingungen.
Wenn die D2. mich nicht als Modell genommen hätte für ihre Meisterausbildung als Herrenschneider und ich hätte ihre ganzen Arbeitsstunden (zwischen 60-70 Stunden) mitbezahlen müssen, hätte der Preis je nach Modell und Stoff ein vierstellige Zahl im oberen Bereich bis hin zu einer fünfstelligen Zahl sein können.

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Zur Tagesberichterstattung:
Ich war früh wach geworden und es war noch dunkel draußen. Ich verbloggte den Rest der Vortages und machte mich fertig zum Wochenmarkt, von dem ich aber nicht wirklich etwas brauchte, denn das Wochenende ist mit vielen Dingen zugeplant. Ich traf die D. auf dem Markt, die von St.Jean zurück ist. große Wiedersehensfreude.

Für das Mittagessen war der A. aus der Alten Heimat angereist und die S. eine frühere Nachbarin und Freundin war auch mit dabei. wir hatten uns in der Kombi seit ewigen Zeiten nicht mehr gesehen und es wurde ein langes ausgedehntes Mittagessen mit einem letzten doppelten Espresso im Renert.

Am Abend holte die N. mich ab weil wir nach Esch zur Eröffnung der Kunsthalle fuhren. Das Gebäude war davor das legendäre Möbelhaus Lavandier in dem ich aber nie gewesen war.

Die Straße war abgesperrt worden und man hatte eine Bühne errichtet für Konzerte.

Innen wendig gab es dann ein paar interessante Künstler zu sehen, einer davon Gregor Schneider von dem es eine Retrospektive vergangener Werke gab. So wanderte man im ersten und zweiten Stockwerk, zu denen man nur über einen Aufzug gelangen konnte, durch zwei verlassene Wohnungen die im Schnitt und in der Deko exakt gleich aussahen dass ich zu Anfang etwas verwirrt war, ob sie mich nicht in die Irre geführt hätten, und ich den gleichen Raum zweimal hintereinander gesehen hätte. Doch es gab winzige Unterschiede. Dann durchwanderte man ein sehr dunkle Räume immer wieder mit Türen hinter denen sich Wohnungsräume verbargen, die jedoch alle aseptisch waren, mit winzig kleinen Details, die daran glauben ließen dass dort jemand mal war. Ich hatte immer das Gefühl ich wäre ein Eindringling und hätte dort nichts zu suchen.

Über Treppen gelangte man dann wieder nach unten zu Schneiders Werken aus früheren Zeiten.

Im Erdgeschoss befanden sich dann noch ein paar luxemburgische Künstler unter anderen ein Werk von Martine Feipel & Jean Bechameil, das beinahe dem Überflutungen in Juni dieses Jahres zum Opfer gefallen wäre:

Und mit hereinbrechenden Dunkelheit gingen auch die Lichtspiele an der Fassade des Gebäudes los.

Wir fuhren zeitig zurück denn die N. hatte einen Tisch im Al Grapollo bestellt. Es ist einer der besseren Italiener der Stadt.

Ich hatte frisch gebratenen Thunfisch.

Und wenn die N. dabei ist darf dieser kleine niedliche Herr nicht fehlen: