Fangen wir bei Mittwoch an.
Am Abend hatte ich eine Verabredung mit einem Schauspieler, den ich schon seit Jahren kenne und wir sollten immer mal zusammen essen gehen. Das stand schon weit vor der Pandemie fest. Wir entschieden uns für das Kobé, ein Restaurant das weder er noch ich kannten, das aber in höchsten Tönen von allen gelobt wird. Wir hatten die große Platte mit über 50 Sushis für zwei Personen.
Es war hervorragend. Zu trinken gab es Saké der eine leicht erdige Note hatte und ein wenig nach Anis schmeckte. Passte top.
Am Nebentisch saß ein Bekannter, dessen Mutter Altenpflegerin ist und meine Tante Gritty im Heim gepflegt hat bis zum Schluss. Tante Gritty hatte seltsamerweise mit ihr immer einen sehr guten Draht, was sie aber vielen anderen Pflegekräften nicht hatte. Ich sagte ihm er solle seiner Mutter ganz liebe Grüße bestellen.
Kurze Zeit später erhielt ich ein Foto auf dem Smartphone das mich augenblicklich in die Vergangenheit katapultierte und die Tränen in die Augen trieb.
Das ist Tante Gritty so wie sie am Ende aussah. Gezeichnet von der elenden Alzheimer Krankheit, oft weit weg von der Realität und in seltenen Momenten so präsent, die Augen groß und klar, so wie auf dem Foto. Sie lächelt sogar ein wenig.
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Am Donnerstag dann eine Premiere eine Theaterstücks, die um mehrere Tage verschoben worden war, weil Covid wieder zugeschlagen hatte.
Die Maschine steht still. Ein Klassiker von E.M. Foster von 1909, der so brandaktuell ist, wie nie zuvor. Ich kannte die Geschichte bereits als Hörspiel und war gespannt wie sie umgesetzt wurde. Ein immersvies Stück in dem das Publikum die Reise mit dem Luftschiff (hier ein umgebauter Bus) ebenfalls antritt, gemeinsam mit der Schauspielerin. Treffpunkt war der Bahnhof Belval in dem der erste Teil stattfand.
Hier gibt ein paar sehr schöne Fotos vom Stück bei Instgram.