Ich jetlage immer noch ein wenig. Ich bin immer noch sehr früh wach und Abends schleppe ich mich ein bisschen dahin. Hier in Neuseeland bin ich, was die Zeitverschiebung angeht auf dem höchsten Level. 12 Stunden.
Um 7:00 Frühstück im Hotel. Es gab ein ausführliches Buffet mit englischem Breakfast, für den Rest war es spärlicher.
Ich rief kurz in Luxemburg an. Dann erinnerte ich mich daran, dass man mir in der Rezeption am Abend davor gesagt hatte, dass es ein Schwimmbecken im Hotel gibt. Ich schwamm ein knappe Stunde in recht kaltem Wasser, was aber nicht unangenehm war. Danach kamen grölende Kleinkinder und die Freude war vorbei.
Ich machte mich auf zur Auckland Galery um eine Frida Kahlo und Diego Riviera Ausstellung zu sehen. Der C. hatte mir gestern sehr davon geschwärmt.
Der Kurator hatte eine völlig andere Herangehensweise gewählt wie die, die ich mir vorgestellt hatte. Es war keine Retrospektive im eigentlichen Sinn, sondern mehr eine Bestandsaufnahme aus der Zeit in der die beiden aktiv waren, welche Einflüsse auf sie wirkten und wie sie auf andere Künstler und Mäzenen wirkten. Es gab somit sehr viele Kunstwerke auch von anderen Künstlern, sei es Fotografien oder Ölbilder. Ein Mäzenenpaar, Jaques und Natasha Gelman wurden besonders berücksichtigt. Es gab ein Porträt von Natasha vom Maler Rafael Cidoncha mit einen Bild von Frida im Hintergrund …
…das dann gleich neben dem Original hing.
Enttäuschend fand ich dass es halt wenig aus deren Leben gab. Den kaputten Fuss von Frida und später der fatale Unfall wurden nur am Rande behandelt. Aber ich wurde vor etlichen Jahren auch einmal gründlich verwöhnt in Sachen Frida Kahlo mit einer Ausstellung in Berlin, die so nahtlos war wie selten eine davor.
Sehr viel spannender fand die Retrospektive von der Neuseeländischen Künstlerin Robin White. Ihre Schaffensperiode, geht von den 60ern bis heute, denn die Dame lebt und arbeitet immer noch.
Ich habe versucht ihre Bilder chronologisch zu zeigen. Ihre Anfangswerke sind sehr klar in den Linien und erinnern manchmal ein wenig an Edward Hopper. Dann werden ihre Bilder graphischer und monochromer. Eine sehr spannende Künstlerin.
Später holte ich mir eine Bezahlkarte um die öffentlichen Transporte nutzen zu können. Ich freute mich in gewisser Weise denn das letzte mal hatte ich sie nicht benutzt. Aber ich sollte enttäuscht werden, denn die Züge fahren nicht bis zum 15 Januar, “because of meintenece”. Aber ich fand ein Bus der mich nach Avondale fuhr.
Der C. und die N. hatten mich zu Abendessen eingeladen und hinzu kam noch ein weiteres Paar, er Schwede sie finnischer Abstammung aber aufgewachsen in Neuseeland. Es war ein wunderbarer Abend mit vielen sehr lustigen und anregenden Gesprächen.
Zu trinken gab es unter anderem etwas das ich mitgebracht hatte.
Später machte ich noch ein Foto, für das de C. auf IG und FB bekannt ist. Immer wenn es einen schönen Sonnenuntergang gibt, lichtet er in ab mit dem Untertitel “Good Evening Avondale”
Auf seiner Seite könnt ihr viele davon finden.