Ich hatte es in den letzten Wochen schon ein oder zweimal kurz angedeutet. Und es brauchte auch eine Weile bis wir endlich Platz bekamen, aber am 11.11 war es soweit. Unabhängig davon, dass da auch die fünfte Jahreszeit beginnt, (in anderen Gegenden, hier nicht) war es das Datum an dem es jedem passte.
Aber von vorn.
Der Tag war ansonsten recht ereignislos. Am Morgen war ich kurz zum Markt, brauchte aber nicht viel. Es gab einen Kaffee im Torino, das wie gewohnt am Samstag brechend voll war. Ich muss sagen dass ich Menschenmengen oder große Menschenaufläufe nicht mehr vertrage und ich frage mich seit einer Weile schon, woher das kommen mag, denn das war nicht immer so. Ist das ein Überbleisel von der Pandemie oder werde ich einfach alt?
Am Nachmittag schaute ich mir den Film The Killer von David Fincher mit Michael Fassbender an auf Netflix. Die D, hatte ihn mir an Herz gelegt, Er kam erst vorgestern raus.
Insgesamt hat der Film etwas sehr beruhigendes, was wiederum beunruhigend ist, denn es ist ein Thriller und es geht um einen Auftragsmörder. Doch die sehr beruhigende Off Stimme von Fassbender, die beschreibt was in seinem Inneren vorgeht, wenn er einen Auftrag zu erfüllen hat, war ein wenig so, als ob man eine ruhige Doku über eine Handwerkskunst sieht, für die man Muße mitbringen muss. Dennoch ist der FIlm sehr brutal. Da ich beim Vorspann nicht aufgepasst hatte, wer noch alles mitspielt, war ich sehr überrascht als zu einem Moment die wunderbare Tilda Swinton auftaucht.
Ein recht unterhaltsamer Film, der die “Geschäftsbeziehungen” in einem Millieu beschreibt, von dem man besser Abstand halten sollte.
Am Abend dann ging es Dommeldange zum Chef’s Table Vom Hotel du Grünewald. Es öffnete seine Türen erst vor ein paar Monaten. Und da es nicht viele Sitzplätze gibt, braucht es schon einer Weile bis man endlich einen Platz an der großen Bar bekommt. Es gibt nur einen Tisch, der eher dafür vorgesehen ist, wenn Gäste aus Gründen nicht auf den bequemen Hockern um die Bar herum Platz nehmen können. Wenn ich mich nicht verzählt habe sind es 16 Plätze an der Bar. In der Mitte wuseln die Köche umher und man kann ihnen beim Arbeiten zusehen. Im Hintergrund gibt es aber dann auch die eigentliche Küche. Das was die Gäste vorne sehen, ist nur ein Teil der eigentlichen Arbeit.
Ab jetzt lasse ich die Fotos sprechen. Es gab offiziell von dem was auf der Karte stand, neun kleine Gänge, aber es waren eigentlich elf und wenn ich den kleinen Kuchen am Ende mitzähle, der jeder als kleines Abschiedsgeschenk bekam, waren es sogar zwölf. Zwei habe ich verpasst abzulichten.
Ein wunderschöner Abend. Was mich vor allem sehr freute ist, dass es dort absolut nicht steif und gediegen zuging. Es ist ein lockeres Ambiente und muss nicht im Abendkleid oder mit Smoking erscheinen. Das hatte soweit ich das sah auch niemand an.
Zum Abschluss gab es ein Foto mit Clovise dem Chefkoch, von dem ich ja schon öfters berichtet habe und der vom Gault&Millaut als junger Nachwuchskoch des Jahres gekürt wurde.
Die Zeit verging wie im Flug und es kam und absolut nicht so vor, als ob wir 4 Stunden am Tisch an der Bar gesessen hätten.