Fressen, Kunst und Puderquaste

Chocolate House & Bovary

Wochenmarkt

So oft gehe ich nicht am Chocolate House vorbei. Aber da heute das Wetter unerwartet gut war und ich schon eine Weile in Renert draußen saß, führte mich mein Weg dorthin.

Ich hatte schon seit sehr lange keine heiße Schokolade mehr von Nathalie Bonn. Und es war genau das Richtige. Sie ist quasi die Erfinderin dieser Art von heißer Schokolade, die an einem Löffel befestigt, in heiße Milch getunkt wird und dann umgerührt wird, bis der Klotz sich aufgelöst hat.

Im der Galerie vom Ratskeller läuft zur Zeit eine Ausstellung mit Videoprojektionen von Wang Bing, Rahmen des Filmfestivals. An einer davon blieb ich kleben. Fengming, ein dreistündiger Monolog einer jetzt alten Frau, die in ihren jungen Jahren engagierte Journalistin war und an die Revolution in China glaubte. Eine ziemlich herzzerreißende Geschichte, die ich mir aber nur für eine Weile ansah, ich wollte nicht den ganzen Nachmittag dort verbringen. Aber ich muss mir das noch einmal genauer ansehen, denn die knappe Viertelstunde die ich mir ansah ging mir sehr nahe.

Wieder daheim, legte ich mich kurz hin, denn so gut hatte ich die Nacht über nicht geschlafen.

Am Abend war ich mit der A. und Freunden von ihr, die aus Paris angereist waren im Bovary.

Es war ein schöner Abend. Eine Großfamilie hatte ihre zwei noch sehr jungen Söhne dabei, (Ich glaube sogar dass es Zwillinge waren) die den Abend über vierhändig am Klavier saßen. Die beiden hatten ein Repertoire von modernen Gassenhauern, das sie alles auswendig aus dem Kopf spielten. Es war unglaublich.

***

Als Kind kann ich mich erinnern, dass es Sandwicheis hier in Luxemburg gab, mit zwei richtigen Waffelscheiben, die man erst drauflegte, wenn man das Eisausgepackt hatte. Zudem musste man schnell sein mit lecken, dann das Zeug schmolz schnell weg an heißen Tagen.

Emmy machte einen Test mit Eiscremesandwichsorten, die alle versprechen dass sie nicht schmelzen wenn man sie bei Raumtemperatur lagert. Es liegt, und das ist kein Geheimnis, an einer Reihe von Stabilisatoren in From von Gummizusätzen, die mir, als sie sie von den Packungen ablas, alle sehr bekannt vorkamen. Die gibt es auch in Europa.

Das bestärkte mich wieder in meiner Überzeugung, kein Eis mehr aus Tiefkühltruhe zu kaufen, sondern es selbst herzustellen oder in der Eisdiele meines Vertrauens zu kaufen, von der ich weiß, dass sie es selbst herstellen.

2 Kommentare

  1. Hans-Georg

    Wir besitzen seit ein paar Jahren eine Eismaschine mit eingebauter Kühlung. Es ist natürlich toll, dass man Eis damit selbst herstellen kann und man weiss, was drin ist. Der Nachteil ist, dass es dann bei der Lagerung im Gefrierschrank sehr fest wird, Eis eben. Wenn man Appetit auf Eis hat, muss man es erstmal eine Weile antauen lassen. Den Rest dann wieder einfrieren? Glücklich damit bin ich nicht.

    • Joël

      Na das hängt von den Eisrezepten ab. Wenn du z.B. die Hälfte des Zuckers mit Glukosesyrup bzw. Invertzucker ersetzt, wird das Eis cremiger und bleibt es auch. Wenn der Fettanteil in der Creme höher ist, indem du z.B. bei Pistazieneis richtige Pistaziencreme verwendest, wird sie auch cermiger. Man kann auch mit Johannisbrotkernmehl nachhelfen, das wollte ich schon immer mal versuchen.

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