Es steht seit zwei Tagen grad viel Dienstliches an, demnach gibt es weniger hier zu lesen.
Aber eine Nachricht schlug am Montag dem Fass den Boden aus. Und damit hat die katholische Kirche bei mir ausgedient. Es geht dabei um das neueste Schreiben des Papstes. Dignitas infinita Ein vermeidliches Dokument zur Menschenwürde.
In Punkt 55 schreibt er:
Die Kirche möchte vor allem “bekräftigen, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden soll und sorgsam zu vermeiden ist, ihn “in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen” oder ihm gar mit Aggression und Gewalt zu begegnen”. Aus diesem Grund muss es als Verstoß gegen die Menschenwürde angeprangert werden, dass mancherorts nicht wenige Menschen allein aufgrund ihrer sexuellen Orientierung inhaftiert, gefoltert und sogar des Lebens beraubt werden.
Das kann ich sogar mitunterschreiben. Aber dann in Punkt 57 geht es diametral in die andere Richtung:
Im Hinblick auf die Gender-Theorie, über deren wissenschaftliche Konsistenz in der Fachwelt viel diskutiert wird, erinnert die Kirche daran, dass das menschliche Leben in all seinen Bestandteilen, körperlich und geistig, ein Geschenk Gottes ist, von dem gilt, dass es mit Dankbarkeit angenommen und in den Dienst des Guten gestellt wird. Über sich selbst verfügen zu wollen, wie es die Gender-Theorie vorschreibt, bedeutet ungeachtet dieser grundlegenden Wahrheit des menschlichen Lebens als Gabe nichts anderes, als der uralten Versuchung des Menschen nachzugeben, sich selbst zu Gott zu machen und in Konkurrenz zu dem wahren Gott der Liebe zu treten, den uns das Evangelium offenbart.
Kirche-und-Leben.de
Das, meine Damen und Herren und alle Anderen, ist Hetze und Häme verbreiten, in einer Weise, wie ich sonst nur aus der rechtsradikalen Ecke kenne. Ja, glaubt den jemand wirklich, alle Trans-Frauen und Männer und Nonbinäre Menschen, haben sich ihr Schicksal AUSGESUCHT? Die Kirche erkennt damit einer ganzen Menschengruppe die Existenz ab. Diese Menschen wollen sich nicht zu Gott machen, sondern wollen sich nicht mehr im falschen Körper gefangen fühlen. Um Gott auf Erden werden zu wollen gibt es andere Wege. Diktatoren und mächtige Amts- und Würdenträger sind einer gottähnlichen Gestalt da schon viel näher.
Das war der letzte definitive Anstoß mir das Formular herunterzuladen um aus der Kirche auszutreten. Einen finanziellen Vorteil bringt das in Luxemburg übrigens nicht.
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Auf so viel Ärger musste ich Schokolade schauen.
Gott hat mich kurzsichtig geschaffen.
Ich trage eine Brille, um das zu ändern. Damit greife ich in Gottes Plan ein, mich alles nur verschwommen sehen zu lassen.
Dieser verknöcherte Apparat in seinem Statt mitten in Italien ist so ein abstoßender Verein selbstgerechter Ewiggestriger, der weltfremd eine Doktrin für seinen imaginären Freund erfindet und verlangt, dass sich jeder danach richtet!
Ach ja, Gottes Wille! Niemand kennt ihn so gut wie Gläubige aller Couleur.
Das Wort sagt es aber schon, Glauben heißt nicht Wissen.
Gut getan!
Das Statement ist in so vieler Hinsicht irre, denn es ist gerade typisch menschlich, die Dinge eben nicht hinzunehmen, wie sie sind, sondern Lösungen für Probleme zu finden.
In der Bibel steht: Die Frau soll ihre Kinder unter Schmerzen gebären und der Mann sein Brot im Schweiße seines Angesichts verdienen. Und was haben wir? PDA und Kaiserschnitt, Maschinen für ehemals harte körperliche Arbeit und Computer, vor denen wir (alle Geschlechter!) sitzen und nicht schwitzen!
Hat er gegen all das schon mal was gesagt?