Fressen, Kunst und Puderquaste

Berlin: re:publica – Tag 2

Wieder sehr früh wach geworden.

Aber so konnte ich zumindest den Blogbeitrag noch einmal durchlesen und hochladen. (Und es sind noch immer noch Fehler drin)

Pünktlich vor dem Regen war ich in der Station. Ich war sehr unschlüssig was ich als erstes wählen sollte und wählte das Falsche.

Es ging um Memes die wissenschaftlich ausgewertet wurden. Ich muss sagen dass der Vortrag mir nun wirklich nichts gebracht hatte. Es erzählte mir nichts Neues, was ich nicht schon wusste. Er war aber schnell durch und hatte noch Zeit für ein paar Fragen, doch ich wanderte ab und ging hinüber zur Stage1 wo Herr von Hirschhausen seine Zeit überzog. Ich hatte ihn zugunsten von dem anderen Beitrag über die Memes, verschmäht.

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Ich wollte einen weiteren Beitrag über KI hören. „Wo stehen Chatbots auf dem Weg zur Superinelligenz?“ von Eva Wolfangel:

Es ging dabei um eine Erfahrung die sie selbst gemacht hatte mit einem Chatbot von Google von vor ein paar Jahren, bei dem sie als Forscherin davon überzeugt war, dass man inzwischen von einem Gewissen und einer eigenen Identität der Bots sprechen könne. Sie war nicht allein die das Phänomen entdeckte. Auch ein anderer Wissenschaftler hatten darüber berichtet.

Sie hat sich überlegt, wie man das testen kann und fand mit Hilfe anderer heraus dass die Bots nich lange nicht so weit sind, und dass ihre Erfahrung auf einem Zufall beruhte, dass der Bot auf genau die Worte zurückgriff die er als ausgewertet für richtig empfand.

Merke: Eloquenz bedeutet nicht Intelligenz.

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Dazwischen hatte ich noch einmal eine Session, die etwas, befremdlich war. Es ging darum wie Randgruppen unsere Existenz bedrohen. Ich gehöre zu einer, also Trigger pur.
Es ging dabei aber eher um rechte Gruppierungen die die Demokratie gefährden. Na gut. Daniel Ziblatt , ein Amerikaner, zeigte es auf anhand von Donald Trump. Ich hatte etwas Mühe mitzuhalten, auch aufgrund eines heftigen Akzents, und schaltete dazwischen im Kopf immer wieder ab.

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Danach ging es zu Bernard Pörksen, den ich schon mehrfach auf der re:pubilca gesehen und gehört habe und auf den ich mich freute.

Sein Thema: Aufmerksamkeitscrash. Kurzfristiges und langfristiges Denken.

Die Aufmerksamkeitsspanne wird in den heutigen Zeiten von Häppchen Journalismus und Aufreger du Jour immer kürzer. Seine Grundfrage: Wie können wir die großen Langzeitbedrohugrn der Welt, wie Klimawandel, Rassismus und dergleichen mit High and Low Denken lösen? Antwort: GAR NICHT. Denn interessanterweise entwickeln wir uns gradewegs in Gegenrichtung. Es wird alles immer schneller, je schlimmer die Situation wird.

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Ralf Raul Krauthausen: Wie sähe ein kultureller Wendepunkt für echte Inklusion aus?

Ihr kennt ihn vielleicht aus der Soap ‚Marienhof‘ (oder sowas ähnliches, ich habe mir das sehr nur selten angesehen) Er ist behindert und Aktivist. Alles was er sagte über marginalisietre Menschen war schon sehr richtig. Dabei sprach er nicht nir von Menschen mit Behinderung sondern auch von anderen Randgruppen.

Was mir aber auffiel war eine gewisse Verbitterung, die mir bekannt vorkam. Meine Freundin Françoise, die schon seit fünf Jahren verstorben ist, und ihr Leben lang an Krücken ging oder im Rollstuhl saß, hatte sie ebenfalls. (Irgendwann werde ich darüber berichten. Das ist aber ein eigener Blogbeitrag)

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Danach brauchte ich eine Pause. Die Wetterschwankungen bescherten mir Kopfschmerzen. Juchuuu! Doch ich hatte keine Tabletten eingesteckt. Ich suchte die nächst gelegene Apotheke auf und setze mich in ein Café und wartete dass sie ihre Wirkung zeigten. Ich aß eine Kleinigkeit und nach einer guten Stunde war ich soweit wieder fit.

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Ich ging zurück zur Station, denn Carolin Emcke war da. Wenn es eine Frau gibt der ich lange und viel zuhören kann, dann ihr. Ich sah sie das erste mal auf der re:pubilca hier. Es war das Jahr in dem sie auch den Friedenspreis des Buchandels bekam. Sie hatte damals Dinge gesagt, die mich sehr tief bewegten.

Zusammen mit Claudia Kempfert und Jonas Schaible diskutierte sie über Gewalt und Wahrheit im Angesicht der Klimakatastrophe. Ein Satz, den ich für mich aus dieser Diskussion mit nahm, war der, dass ich, wenn ich heute auf mein Leben zurück schaue, sehr viel falsch gemacht. Klimaneutral leben, war das nicht. Mehr möchte ich aber nicht auf diese Diskussion eingehen, da ich müde bin und eh schon zu viel heute geschrieben und gedacht und gelesen habe.

Ich habe versucht, soweit, wie ich sie finden konnte einzelne Panels und Konferenzen, die auf YouTube bereits verfügbar waren, einzufügen. Auch für den gestrigen Tag habe ich bereits ein paar nachträglich eingefügt.

Am Abend noch einen kurzen Besuch im Salhino und ein fabelhaftes Abendessen.

2 Kommentare

  1. Lempel

    Krauthausen heißt Raul mit Vornamen. Und er hat auch nie bei Marienhof mitgespielt. Das war ein Schauspieler, der ihm nicht mal sehr ähnlich sieht, halt nur ebenfalls im Rollstuhl sitzt.
    Mich würde interessieren, wie viele der Menschen, die Frau Emcke begeistert applaudiert haben, mit dem Flugzeug nach Berlin angereist sind. Geklatscht wird leicht, Verhaltensänderung bei gleichzeitiger Komforteinbuße hingegen fällt schwer (nehme mich da beileibe nicht aus).

    • Joël

      Danke für den Hinweis auf den falschen Vornamen und dass ich ihn mit jemand anders verwechselt habe.
      Was das Flugzeug angeht, so warte ich nur darauf dass die DB „their shit together“ bekommt, dann reise auch ich mit der Bahn.
      Es gibt nich jede Menge andere Wege als einzelner Mensch weniger zur Klimaerwärmung beizutragen. Und daran arbeite ich zur Zeit.

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