Kurz nach 5:00 Uhr morgens, bereits hellwach. Ich ging hinunter zur Rezeption und kaufte mir eine Flasche Wasser. Als ich wieder hoch kam, hatte ich eine etwas seltsame Begegnung. Mir kam auf meiner Etage eine hübsche, junge, sehr zierliche Dame entgegen, fein zurecht gemacht, fertig fürs Büro, in einem Chanel Kostüm. Sie begrüßte mich mit einem ‚Guten Morgen‘ und einer Stimme, die einen so tiefen Bass besaß, dass ich fast erschrak. Die Stimme passte so gar nicht zu ihrem Aussehen.

Apropos Aussehen: Ich habe in den letzten zwei Tagen festgestellt, dass man in Berlin sehr viel schwarz trägt. Es erinnerte mich an die Achtzigerjahre, in denen ich nichts anderes im Kleiderschrank hatte als schwarz. Interessant ist, dass es sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Es sind nicht nur Büroangestellte sondern auch Fahrradfahrer, Jogger und Menschen mit sonstiger legerer Freizeit- oder Arbeitskleidung.  Alles von Kopf bis Fuß schwarz. 

Ich überflog noch einmal das Blogposting von gestern und lud es hoch.

Dritter und letzter Tag der re:publica, und der fing damit an dass ich erstmal sehr unmotiviert war. Zumindest in den ersten Panels war nichts was mich bewog aufzustehen und sofort zur Arena zu fahren. Also zog ich erst kurz vor Mittag los.

Zum Glück begegnete ich der Kaltmamsell die mich in zwei Panels mitnahm. Und für das dass ich so bäh war, nahm ich dann doch noch jede Menge mit.

“I wake up to a thousand tweets insulting me”: Digital attacks against exiled and diaspora women activists – and what to do about them.

Repressive Regierungen nutzen invasive Überwachung, Online-Belästigung und Verleumdungskampagnen, um Aktivistinnen im Ausland im Exil zu bedrohen. Auf der Bühne waren drei Frauen vertreten, eine aus der Türkei, eine aus dem Aserbaidschan, und eine aus dem Iran. Erschreckend fand ich, dass es für diese Frauen keine Anlaufstelle gibt. Doch inzwischen tut sich was in der Richtung.

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Digitale Gegenwelt: Wie mit Wikipedia, Mastodon & Co. ein freieres und freundlicheres Internet entsteht. Mit Stefan Mey

Ein interessantesü Panel für die, die ihre Internetgewohnheiten einmal überprüfen wollen. Ich selbst habe ja schon viele Sachen seit Jahren geändert. Ich nutze zum Beispiel die Programme von Mozilla, und meine Office Programme sind von Open Office. Doch mit den weit über 100 Programmen, die er vorstellte, könnte ich da noch so einiges ändern. Hier ein Link von Stefan Mey selbst mit all den frei verfügbaren Programmen, die er in dem Panel vorgestellt hat.

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Die Gedanken sind frei, oder doch nicht? – Wenn künstliche Intelligenz das Gehirn lesen kann. Mit Simon Eickhof

Noch ein KI Panel, aber diesmal kam mir das kalte Grausen. Forschungsarbeiten zeigen, dass es möglich ist, allein auf Basis der individuellen Struktur und Funktionsweise des Gehirns, mittels künstlicher Intelligenz Aussagen über individuelle Eigenschaften wie Persönlichkeitszüge und kognitive Fähigkeiten vorherzusagen.

Und mit all den Diagrammen, die Herr Eickhof uns zeigte, ist das mittlerweile sehr wohl möglich. In meinem Kopf spielten sich Horrorszenarien ab. Denn wenn es einerseits eine sehr gute Methode ist, um Präventionsarbeit zu leisten, hinsichtlich gewisser Krankheiten, so könnte ich mir auch vorstellen, dass man in naher Zukunft zum nächsten Bewerbungsgespräch ein MRT Scan mitbringen muss, um eine Anstellung zu bekommen.

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Bei diesem Panel hatte ich es so just geschafft, noch ein Foto zu machen, bevor die Überschrift verschwunden war. Mit Jeanette Hofmann Politikwissenschaftlerin und Digitalisierungsforscherin

Ich hätte ich mir wirklich gewünscht Frau Hofmann hätte ein bisschen mehr Zeit gehabt als nur eine halbe Stunde. Aber in dieser knappen Zeit hat sie sehr anschaulich erklärt, wie Desinformation im digitalen Zeitalter funktioniert. Sie gibt dabei den sozialen Netzwerken die kleinste Schuld, nach dem Motto ‚Don’t Shoot the Messenger.‘ Ich lief Frau Hoffmann später noch einmal über den Weg und bedankte mich bei ihr, weil ich ein paar Dinge sehr viel besser verstanden hatte. Hier unbedingt das Video anschauen.

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Geheimsache Wasser. Ein weiteres Panel des Verbundes in investigativer Journalisten, Correktiv.

Man hatte sich die Frage gestellt, wer eigentlich die größten Wasserverbraucher in Deutschland sind, und da Wasser eine Länder Angelegenheit ist, schrieb man sämtliche Länder an, um gewisse Daten zu bekommen, was sich aber als schwieriger herausstellte. Viele wollten nämlich nicht mit der Information herausrücken. Dabei sind es Informationen, die öffentlich zugänglich sein müssten. Hier hatte ich mir zugegeben etwas mehr erwartet, aber diese Investigation läuft noch.

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Zwischendurch ein Panel zum ‚entspannen‘. Es ging um ein neues Fernsehformat, dass das ZDF in Ende der achtziger Jahre, Anfang der neunziger startete. Was jugendlich frisch der herkommen sollte. Es nannte sich X Base. Dem Großteil der Leute war es unbekannt.

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Und dann ein letztes Panel mit Felix Schwenzel, bevor die Klausingzeremonie begann. Hunde sind auch nur Menschen.

Hunde haben unbestritten nicht die ausgeprägtesten kognitiven Fähigkeiten. Trotzdem haben sie die Welt erobert und die Kontrolle über viele Menschen übernommen.

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Wenn meine geschätzten Leser es bis hier hin geschafft haben, mitzulesen, Glückwunsch! Ich habe meinen persönlichen Rekord an Panels an einem Tag gebrochen. Sieben Stück! Es folgen noch ein paar wenige Fotos der Closing Session und dem offiziellen durchschneiden des Armbandes,dass ich dieses Mal dort ließ.

Ich werde versuchen, noch einige YouTube Videos vor allem von den Panels, die mir wichtig waren, nachträglich einzufügen. Aber nicht mehr heute.

Ich schleppte mich müde und matt ins Hotel und aß nicht weit davon entfernt, noch einen kleinen Happen. Ich fand ein kleines Sushirestaurant, das ziemlich klasse war!

Gute Nacht.