Fressen, Kunst und Puderquaste

Kategorie: * (Seite 47 von 174)

Nicht kennenlernen wollen

Der Titel sagt im Grunde alles. Es wäre sogar einen Moment mal… Beitrag wert.
Es geht um Bekanntschaften die ich mache. Und während der Unterhaltung stelle ich fest, dass ich diesen Menschen eigentlich gar nicht näher kennen lernen will.
Das ist für mich eher ungewöhnlich, denn ich bin die Neugierde in Person.
Im Laufe des Gespräches erfährt man Dinge, die diametral zu meiner Welt stehen, und ich weiß sofort, so nett dieser Mensch auch sein mag, es wird sich nie eine Freundschaft entwickeln und wenn er sich noch so sehr darum bemüht.
Es ist nicht leicht drüber zu schreiben ohne diesen Menschen dabei bloßzustellen. Es geht um Drogen, Gewalt, Haftstrafen und Therapien. Es geht um seine Welt in der er sich immer noch bewegt und es nie schaffen wird daraus zu flüchten, weil er nichts anderes kennt. Er bemüht sich so sehr, einen neuen Weg in seinem Leben zu finden und doch weiß ich genau dass er nie anders werden wird.
Ich komme mir dabei sehr schäbig vor, denn jeder hat eine neue Chance in seinem Leben verdient, doch bin ich nicht der, der ihm sie geben wird.

Arbeitsbericht

Was ich im Moment grade tue? An einem Onkel Wanja Theaterstück arbeiten auf dem Festival Art & Light in Hesperange. Da ich im allerletzten Augenblick angeheuert wurde, muss jetzt alles sehr schnell gehen und ich stecke voll in den Vorbereitungen. (auf diesem PDF auf Seite 25 )
Heute volle 6 Stunden kreative Hochleistungen erbracht und morgen das gleiche nochmal. Und dann muss an der Geschwindigkeit gearbeitet werden, denn es sind 9 Akteure und alle müssen zum ersten Akt fertig sein.

Sommerrythmus

Ach ja. Schlafen ist wieder so eine Sache. Abends weit nach Mitternacht einschlafen und morgens bereits kurz nach 6 Uhr schon wieder hellwach. Und tagsüber hänge ich dann durch.
Aber soll man machen?

Pärele bei d’Sei

Das neue Album von Serge Tonnar ‘Pärele bei d’Sei’ im Alleingang ohne seine Band Zap Zoo hatte vorgestern sein Release. Gestern nun war ich auf dem ersten Konzert im Inoui (mein Lieblingsplatz zum Konzerte anhören, neben der Philharmonie, aber beides ist eh nicht vergleichbar)
Im Vorprogramm war eine selten lustige Gruppe mit dem Namen Dëppegéisser, die in den nächsten Tagen ihre erste Single CD auf den Markt bringen wird über unseren Nationalhelden auf dem Drahtesel. Mehr darüber hier.

Das neue Album von Serge gefällt mir gut. Seine Texte sind witzig bis nachdenklich und hintergründig. Von den Melodien her kann man inzwischen von einem typischen Serge Tonnar Sound sprechen der wiedererkennbar ist und gut ins Ohr geht, dass man beim zweiten und dritten Hinhören die Songs mitsingen kann. Ich saß bisweilen tief versunken in meinen eigenen Gedanken und Serge’s Musik ließ mich an jemand denken über Alain über den ich hier etwas geschrieben habe.
Ich sah besagten Alain übrigens vor ein paar Tagen wieder an der Kasse eines Parkhauses. Er schaute mich mit seinen tieftraurigen Augen an, sagte aber nichts. Und plötzlich tat er mir unendlich leid und ich hätte ihn am liebsten in den Arm genommen. Und wenn ich am die Begebenheit von damals zurückdenke, komme ich mir so schlecht vor… Und doch ich hätte nicht anders gekonnt.

Ich schweife ab…
Das neue Album von Serge lohnt sich. Serge ist wie ein Wein. Er wird mit den Jahren immer besser.

Ein Weihnachtsmärchen

..und das mitten im Sommer.
Der Film Un conte de Noël könnte aber auch an Ostern spielen oder am Tag einer Hochzeit oder einer anderen Gelegenheit ein Familienfest zu feiern; der Umstand wäre genau der Gleiche. Aber das Weihnachtsfest, das Fest der Liebe, eignet sich wohl doch am besten dafür einen Familienstreit auszutragen der schon seit Jahren wie ein Schwelbrand sich durch die Familienbande frisst.
Zugegeben ich hätte mir den Film nicht angeschaut, wenn man mir ihn nicht wärmstens empfohlen hätte, denn ich mag die Filme von Arnaud Desplechin nicht. Ich kann mich an seinen ersten Film in Cannes erinnern der volle drei Stunden dauerte und wie ich nach eineinhalb Stunden wütend den Saal verließ, da es nur sinnentleertes “pariser” Geschwafel war ohne Hand und Fuß. Seit Comment je me suis disputé… (ma vie sexuelle) war Desplechin mir ein Dorn im Auge und ich hatte mir geschoren: nie wieder Desplechin.
Und auch hier, muss ich gestehen ist es wieder dieses typische Desplechin Gesabber, aber dieses Mal hat das ganze einen Hintergrund und eine Geschichte. Der Film strotzt nur so von bitterbösem Humor und Sarkasmus und ist dabei so glänzend von dargestellt, von einer Reihe unglaublich guten Darstellern, dass man am Ende froh und glücklich ist, eine im Vergleich intakte Familie zu haben.
Sehenswert.

Fotos

Es gibt neue Fotos von Korsika im Augenblicke Fotoblog. Eine Reihe davon sind schon zu sehen, und jeden Tag kommt bis Ende Juli ein weiteres Foto nach.
Das nennt man Blog Planwirtschaft. 🙂

Erstaunliches

Vor zwei Jahren, ich betone, vor ZWEI Jahren schrieb ich einen Beitrag über eine Reportage die ich per Zufall bei Sat1 und der Sendung Akte06 (inzwischen ist es ja schon 08!!!) gesehen hatte, über luxemburgische Ghostraser, die aber dort als deutsche Raser ausgegeben wurden. Man glaubt es kaum aber es ist noch immer der Beitrag der am häufigsten gegoogelt und im Bolg gelesen wird. Er steht sogar mit den Klicks weitaus höher als der berüchtigte Osterwünsche Post der jedes Jahr vor den Ostern in die Höhe schnellt.
Erstaunlich wie lange sich so ein Beitrag hält und wie oft er immer noch gegoogelt wird.

Die Fashion Hölle

Eben las ich einen sehr interessanten Artikel über Haute Couture. Wie ernst sich die Branche nimmt und welche unglaublichen Kämpfe dort ausgefochten werden. Das mag nun vielleicht manchen von euch so gar nicht interessieren, aber ich bin berufsbedingt an der Modewelt sehr nah dran, wenn auch nur zweit- oder drittrangig. Ich möchte ehrlich gesagt nicht in der Haut der eines Maskenbildners stecken der sich ausschließlich von Mode und Beauty ernähren muss.
Doch der Artikel ist interessant.

Spiegel: Kollektiv der Rückgratlosen Teil 1
und Teil 2

Krimi auf Arte

Maigret et l’affaire Saint-Fiacre
oder
Maigret kennt kein Erbarmen

Die Übersetzung des Titels ins deutsche ist, wie so oft, sehr unoriginell und doof. Ich möchte gerne wissen wer diese Böldmänner sind, die sich solche Titel ausdenken.

Nichtsdestotrotz ist der Film genial. Mit dem gottbegnadeten Jean Gabin in der Hauptrolle der Kommissar Maigret. Was mich aber an dem Film vor allem faszinierte ist die Art und Weise wie die Spannung in den Film gebracht wird und wie man die Musik eingesetzt hat. Grade in den Momenten als es am Anfang besonders spannend wird und die Witwe in der Kirche tot aus dem Stuhl fällt, ist es so unglaublich ruhig, dass man eine Stecknadel zu Boden fallen hören könnte. Keiner spricht oder schreit gar. Die Musikuntermalung, die man für gewöhnlich immer an der Stelle in Hollywoodfilmen findet, fehlt hier ganz. Und genau das macht die Szene noch bedrückender und erschreckender als sie es eh schon ist. An anderer Stelle an der man die Musik ruhig weglassen könnte wird sie dann voll eingesetzt und gibt der Szene plötzlich eine Bedeutung die den Zuschauer ganz bewusst in die Irre leitet. Mit einer sehr überraschenden Wendung ganz am Schluss bleibt der Film spannend bis zur letzten Sekunde. Er wird Anfang Juli noch zwei mal auf Arte wiederholt.
Sehenswert!

Sünde

Oh vergebet mir, denn ich habe gesündigt.
Ich habe mein Fernsehgelübde gebrochen, und das fast zwei Stunden lang.
Nein ich habe mir nicht der Fussballspiel Deutschland – Türkei angesehen.
Ich hatte mir vor kurzem die fünfte Staffel Murder Mysterie Serie von Elsabeth George gekauft und mir heute zwei Folgen davon angesehen, was ich mir ja selbst erlaubt habe, denn DVD’s sind erlaubt. Und als ich den DVD Player ausschaltete sprang der Fernseher automatisch auf die normalen Kanäle um und dann geschah es.
Es lief der Vorspann von Sex and the City.
Eine Doppelfolge!!!
Das war zuviel des Guten…äh, ich meine des Bösen, Schlimmen, Schlechten.
Ich sah mir zwei Folgen der Serie an, die ich schon längst kannte und konnte nicht ausschalten.

Soviel zum fernsehlosen Sommer. Ich habe einen Monat lang durchgehalten.

Wurmfolgen ?

[…was mich zur gewissensfrage bringt, ob ein gedanke, den außer mir niemand schön und klug findet, dennoch schön und klug ist oder ob er es vielleicht nicht ist, ich aber daran festhalten sollte, weil das gefühl, einen schönen und klugen gedanken hervorgebracht haben, soviel auftrieb gibt, dass man sich dafür selbst belügen darf, oder ob ich meinen darling killen soll, nur weil er drei vier leuten nicht gefällt? ]

Via

Manche die schon sehr lange mitlesen wird es wundern dass ich sie, die Verfasserin, wieder erwähne und lese. Nun ja der Mensch ändert sich. Ich ja auch.
(Kommt wahrscheinlich durch die Wurmstichigkeit.)

Wurm

Ich fühle mich….wurmstichig…irgendwie. Warum grade das Wort und grade jetzt und überhaupt…ich weiß es nicht. Das ist ja das Wurmstichige daran.

Resozialisierung

Ein schreckliches Wort. Es hat einen leichten Knastgeschmack. Aber das was ich die letzten drei Tage gemacht habe, ist nichts anderes. Party bis derweil zum unschönen Ende. Es fing an mit der Abschlussparty der Saison der Philharmonie. Und im Gegensatz zu dem was man glauben möchte, war es keine klassische Musik sondern, Dancefloorbeats bis in die frühen Morgenstunden.
Vorgestern Abend dann das Open Air Konzert des OPL auf der Place Guillaume bei dem ich auf der Terrasse der Brasserie Guillaume saß und einen bretonischen Hummer verspeiste.
Und schließlich gestern Abend die Megaparty quer durch die ganze luxemburger Innenstadt zu Ehren des Großherzoges und des nationalen Feiertages.
Ich hätte diese Art von Resocializing viel früher machen sollen, dann hätte ich wahrscheinlich nicht so lange gebraucht um mich vom Film zu erholen.

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2024 joel.lu

Theme von Anders NorénHoch ↑

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen