Am Morgen stand ein Riesenvieh in der Bucht von St.Jean:. Die große Brandungsmauer Artha sah dagegen wie eine kleine Gartenmauer aus.
Ich packte in aller Ruhe mein Zeug zusammen, spielte wir immer ein bisschen Tetris, um alles in den Koffer zu bekommen, ließ ihn aber noch offen, denn zuerst war die unvermeidliche Schwimmrunde dran. Das Wasser ist merklich kälter geworden. Aber es war belebend und herrlich wie immer.
Nach einem Kaffee in der Bar de la Marine, packte ich den Rest und dann hieß es auch schon Abschied nehmen. Ich hatte mich gestern am Strand künstlerisch betätigt. Das kommt jetzt zu Einsatz:
Gegen Mittag fuhr ich den Mietwagen zurück zum Flughafen und stieg in einen bis zum letzten Platz ausgebuchten Flieger.
Die A. holte mich vom Flughafen ab, wofür ich dankbar war, denn der Koffer war dann doch schwerer als gedacht.
Hier war es dann doch techt warm und wir konnten uns auf ‚unsere’ Terrasse setzen.
Wir machten sehr früh Schluss, denn morgen geht es gleich in aller Herrgottsfrühe mit Unverblogbarem los. Der Alltag hat mich wieder fest im Griff.
Am Morgen nach der ersten Schwimmrunde, ein paar Einkäufe für die D., die davon profitierte dass ein Leihwagen da ist. Wir kauften ein paar Dinge en gros ein, ein wenig außerhalb von St.Jean, die man einfach besser mit dem Auto transportiert, als zu Fuß durch die Gegend schleppt.
Danach am Strand zum Lesen:
Die Tage fliegen vorbei. Ich genieße in vollen Zügen die letzten Sonnentage, an denen ich am Strand liegen kann. In Luxemburg wird das vorbei sein. Auch am See in der Alten Heimat wird das wahrscheinlich nicht mehr machbar sein.
Am Strand fing ich den Comicband Idéal von Baptiste Chaubard und Thomas Hayman an. Zwischendurch ging ich noch einmal schwimmen und las ihn auf dem Balkon zu Ende. Ich habe selten eine so komplexe Geschichte gelesen mit so wenig Text. Sie ist großartig und verdient es verfilmt zu werden.
Am Abend gab es Hausmannskost.
Wir gönnten uns noch einmal Thunfisch kurz scharf angebraten mit einer kleinen Emulsion. Diesmal gab es kein Briam sondern eine Ratattouille. Groß-ar-tig!!!
Ein Tag an dem wir uns mit hier ansässigen Freunden verabredet hatten, die in Ciboure wohnen. Wir waren zum ‚Poulet du Dimanche‚ eingeladen, dem Sonntagsbraten, oder auf Englisch, dem Sunday Roast. Anschließend wanderten wir nach Socoa und fuhren mit dem Boot durch die Bucht zurück nach St.Jean. Nach einem letzten Absacker im Suisse, verabschiedeten wir uns von ihnen. Die D. und meine Wenigkeit fuhren dann noch hinüber nach Erromardi.
Der Wind war recht kalt, doch die Sonne wärmte. Die ideale Wetterkombi um kleine oder größere Wanderungen zu machen.
Ich habe sehr viele Fotos gemacht den ganzen Tag über.
Ein Tag den ich erstmal gedachte ruhiger anzugehen, denn ich bin ja im Urlaub und nicht auf einer Bildungsreise. Nach der gestrigen doch sehr langen Hin- und Rückfahrt, wollte ich wieder nicht hinter dem Lenkrad sitzen. Das Autofahren hat sich mit den Jahren zu einer Tätigkeit entwickelt, die ich machen will, oder muss, um irgendwo hinzukommen. Aber gerne mache ich es schon lange nicht mehr. Wenn ich das nötige Kleingeld hätte, würde ich mir einen Chauffeur leisten. Ich schweife ab…
Erster Kaffee auf dem kleinen Balkon bei chilligen 9Grad. Brrr.
Gegen 10:00 eine Schwimmrunde. Das Wasser hat inzwischen nur noch 20 Grad. Das geht noch.
Nach der Runde:
Ein weiterer Kaffee im Suisse mit Bekannten.
Später als es wärmer war, ging ich noch einmal an den Strand, schwamm nochmal eine Runde und gönnte mir dann ein…
…bei Bargeton, dem weltbesten Eismacher. Ich hatte Maronen, Vanille und Erdnuss.
Am Abend ging es zur Markthalle zu der kleinen Büvette die ja auch Essen anbieten. Frische Sardinen…
…mit zweierlei Salat. Sehr schlicht aber sehr gut.
Ein kleiner Spaziergang am Meer mit einem allerletzten Glühen der Sonne am Horizont.
Auf der Landkarte sieht Orthez aus, als ob es eine kleine Stadt wäre, die etwas zu bieten hätte. Zudem hatten wir in Biarritz in der kleinen Ausstellung über die Betriebe, die einen Exzellenz Preis erhalten hatten, einen Weberei entdeckt, die sich dort befindet. Tissage Moutet. Es gab auch einmal ein Geschäft in St. Jean, die diese Webereiwaren, anbot. Ich fand sie recht schön und war auch neugierig auf die Stadt. Little did I know…
Orthez liegt gute 90 km von Saint Jean entfernt. Nachdem es uns am Morgen zu kalt war, um schwimmen zu gehen, zudem tröpfelte es noch ein bisschen, fuhren wir nach einem kurzen Einkauf auf dem Markt, dorthin.
Es ist keine baskische Stadt mehr, sie liegt im Béarn und die Häuser sehen dort anders aus. Es ist auch eine Stadt deren Stadtkern, obwohl dort so einiges neu gestaltet wurde, sehr wenig zu bieten hat. Die Hauptgeschäftsstraße ist sehr dünn belegt mit Geschäften. Jede zweite Ladenfläche steht leer. Der Kirchplatz jedoch wurde neu bepflastert und das sehr auffällig:
In der Kirche fand ich ein spektakuläres Bild von 1924 über die Sage des Dionysius von Paris, der geköpft wurde und der Sage nach seinen Kopf aufhob und weiterging.
Es gibt auch ein Museum, das aber zu dem Moment geschlossen war. Musée Jeanne d‘Albret.
Was für eine triste kleine verlassene Stadt, obwohl es auf den Fotos nicht so aussieht.
Wir besuchten noch kurz die Weberei, die etwas außerhalb liegt, und ich kaufte mir ein beschichtetes Tischtuch für den Tisch vom Balkon. Anschließend fuhren wir die lange Strecke zurück.
Ich bin nicht böse über die lange Fahrt, ich war einmal dort, kann jetzt sagen, dass ich einmal dort gewesen bin und muss auch nie wieder dorthin.
Wieder in Saint Jean legte ich mich nach der vielen Fahrerei kurz hin und schrieb schon mal im Blog vor.
Und dann… DANN!
Eine Runde schwimmen! Das Wasser war jedoch recht wild dass ich es nicht weiter kam als bis zu den ersten Bojen, dann kehrte ich um.
Am Abend ging es ins Restaurant Instincts, das Lieblingslokal der D. ich hatte mich schon den ganzen Tag darauf gefreut.
Dazu ein Flasche Wein, die ich ablichtete, damit wir nicht vergessen was das war:
Der Wein hatte aber ein paar Umdrehungen mehr als gewöhnlich und ich war leicht beseelt auf dem Heimweg.
Ein kleiner Schluckauf im Blog, früh am Morgen. Er wurde aber schnell behoben. Ich glaube die haben jetzt auch endlich rausgefunden was es ist. Ich kümmere mich drum wenn ich wieder daheim bin, denn da muss ich selbst ran. Zudem flogen wir etwas unsanft aus dem Bett wegen Bauarbeiten im Haus nebenan.
Es regnete in Strömen die ganze Nacht durch und am Morgen auch noch. Nix mit Schwimmen.
Frühstück gab es zum ersten mal bei Etchebaster. Eine kleine alteingesessene Patisserie mitten in der Fußgängerzone. Ihre baskischen Kuchen sind ok, aber es gibt bessere. Richtig gut aber ist ihr Frühstück:
Ein Croissant, ein Briochetoast mit Butter und Marmelade nach Wahl, ein frisch ausgepresster Orangensaft und ein Heißgetränk. Das ganze fand immer noch im Regen statt.
Wir beschlossen trotzdem nach Donostia zu fahren.
Eine sehr dichte Wolkendecke aber es regnete nicht mehr.
Wir gingen in die Tabakalera in der es zwei Ausstellungen gab. Eine über der Fotografen Saul Leiter, den ich nur vom Namen her kannte. Er war unter anderem auch ein sogenannter Straßenfotograf, eine Form der Fotografie die ich ja sehr schätze.
Eine zweite Ausstellung im ersten Stock war ein bisschen sehr karg. 2024 ist der hundertste Geburtstag von Eduardo Chillida dem baskischen Künstler schlechthin. Man hatte versucht Werke von ihm mit anderen Künstlern in Dialog zu setzten, was aber so gar nicht gelang. Es gab eine Seilhüpf-maschine die ich witzig fand. Nur benutzen durfte man sie nicht.
Nach ein paar Pinchos für die D., fand ich ein neues Paar Schuhe bei Camper und einen wunderschönen kleinen Tischläufer. Die zeige ich wenn wieder daheim bin.
Anschließend ging es ins San Telmo Museum. Noch einmal Chillida. Aber diesmal war es eine ordentlich kuratierte Ausstellung. Es ging um seine Schaffenszeit von 1950-1970 und wie sich sein Werk gegenüber anderen Künstlern in der Nachkriegszeit positionierte. Da gab es so manches auch von anderen Großen der Zeit zu sehen.
Danach waren wir mehr als gesättigt mit Kunst. Wir sahen uns noch einen neuen Flügel im ersten Stock der Permanent Ausstellung an der 100 Jahre moderne Kunst aus dem Baskenland zeigte, doch ich war nicht mehr aufnahmefähig.
Daheim gab es den Rest vom Briam den ich gestern zubereitet hatte, mit zwei Thunfischsteaks, die wir morgens in der Fischhalle gekauft hatten:
Kurz scharf angebraten mit einer kleinen Salz- und Kräuteremulsion mit Olivenöl. Ich glaube so guten Thunfisch habe ich mein Lebtag noch nicht gegessen. Das hat überhaupt nichts mit dem bisweilen zähen Zeug zu tun, das wir bei uns bekommen. Geschenkt war die beiden Steaks auch hier nicht, aber von der Qualität her, wenn man sie dort kauft wo sie auch gefangen werden, ist es nicht vergleichbar mit dem, was man in Luxemburg findet.
Diese Postkarte wollte ich schon lange zeigen. Die D. hat sie im Wohnzimmer im Bücherregal stehen:
Presquitude ist kein französisches Wort, so wenig wie Beinahlichleit, aber anders ist es nicht zu übersetzten.
***
Die Tagesberichterstattung.
Es war eine Idee kühler als gestern aber bei weitem noch nicht kalt genug nicht schwimmen zu gehen.
Der Himmel war sehr bedeckt. Im Anschluss gab ein Croissant und ein Stück Baguette.
Die D. und ich fuhren nach Biarritz. Ich wollte zu Arostéguy und zugleich eine kleine Runde durch die Stadt drehen. Das Wetter bleib den ganzen Tag bedeckt.
Eine Ausstellung bei der Place Bellevue hatte unsere Aufmerksamkeit geweckt. Im Frankreich gibt es mehrere Exzellenzpreise für handwerkliche Fertigkeiten. Einer davon ist das Label EPV, der den Betrieben nach Regionen vergeben wird und sie behalten ihn auch mehrere Jahre.
Den Großteil der Firmen kannte ich. Parries zum Beispiel oder Goicoechea der diese gewaltige Vasen herstellt.
Aber die Weberei Moutet kannte ich nicht. Es gibt ja davon mehrere sehr bekannte hier aber die kannte ich noch nicht. Wunderschöne Stoffe, die ich leider nicht abgelichtet habe.
Am Nachmittag schnibbelten wir Gemüse für einen Briam für den Abend. Dazwischen gingen wir ins Kino. Diesmal nicht in St.Jean sondern in Urrugne. Dort gibt es ein kleines Programmkino das Itsas Mendi. Eines wie ich es schon lange in Luxemburg vermisse. Wir sahen uns einen mexikanischen Film an. Hijo de Sicario. Ein typischer Festivalfilm wie man sie kaum noch in Luxemburg findet. Ein sehr schöner Film der für mich vor allen durch seine Kameraführung auszeichnet und weil die Gewalt nie explizit gezeigt wird.
Als wir hinfuhren fing es an zu regnen und hörte nicht mehr auf bis spät in die Nacht.
Vielen lieben Dank für all die Glückwünsche, die auf allen erdenklichen Kanälen kamen. Ich habe versucht jedem zu antworten. Aber wenn ich jemanden vergessen haben sollte, es war keine Absicht, aber es waren einfach sehr viele dieses Jahr.
Einen der Glückwünsche möchte ich euch nicht vorenthalten:
Dem @joedelux einen hochformidablen Geburtstag! Möge sein nächstes Lebensjahr wie ein durchgehender Saint-Jean-de-Lux-Urlaub werden!
Vor allem das Saint-Jean-de-Lux fand ich sehr schön.
***
Ein Tag der schon mal genau so begann, wie ich mir das gewünscht hatte, nämlich mit wärmeren Temperaturen, so dass einer Schwimmrunde nichts im Wege stand.
Nach dem Schwumm, ging es für das Frühstück in den Suisse. Nicht sooo toll aber ok.
Am frühen Nachmittag trafen wir die andere A. und den J. und wir fuhren nach Bayonne. Ich habe schon so viele Fotos der Stadt im Blog, dass ich diesmal nur welche gemacht habe über Dinge die mir in den Straßen beim Bahnhof auffielen. Ein Viertel das ein wenig ‚alternativer‘ daherkommt als der Rest der Stadt.
Wieder zurück gab es ein Apéro in der Bar de la Marine und ein kleines Nickerchen.
Für den Abend hatte ich ein Tisch in einem Restaurant im Urrugne bestellt, von dem ich noch nie gehört hatte. Da es die letzten Abende so toll gewesen war, war dies ein kleines Wagnis. Ich hatte lediglich die Internetseite von Gaua entdeckt und die sah schon mal vielversprechend aus.
Wir wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil meine Erwartungen wurden um Längen übertroffen.
Es waren Gerichte die allesamt zum teilen waren, ein Konzept das bis jetzt nur in Australien und Neuseeland gesehen habe aber noch nie in Frankreich. Ich kann nicht sagen was mir besser geschmeckt hat. Es war alles unglaublich gut.
Den Nachtisch teilte ich mit niemandem, denn er kam mit Kerze.
Ein wunderschöner Abend. Die Geschenke zeige ich morgen oder wenn ich wieder daheim bin.
…und Ruhetag zugleich. Zudem hatte ich geschlafen wie ein Murmeltier. Beim morgendlichen Kaffee auf dem Balkon war es schlechthin zu kühl um schwimmen zu gehen.
Wir wanderten eine am späten Morgen eine Runde durch die Stadt, was ich, seit meiner Ankunft noch nicht getan hatte. Ich sah ein Schild einer Boutique das mir bis dato nich aufgefallen war, es nach Aussage der D. aber schon eine Weile gibt.
Ich musste es augenblicklich weiterschicken, da der Vorname Ginette ein langjähriger Insiderwitz ist, zwischen der A., der N. und mir.
Ich kaufte ein paar kleine Dinge für die Lieben daheim und mir ebenfalls, weil ich in Shoppinglaune war und morgen ja so ein Jahrestag ist, denn ich nur höchst ungern in Luxemburg verbringe. Was das genau ist zeige ich, wenn ich wieder daheim bin.
Ich las ein bisschen, machte ein Nickerchen und kümmerte mich um die zwei Blasen an den Füßen, die ich mir bereits am Samstag zugezogen hatte, weil ich aus ästhetischen Gründen keine Socken anziehen wollte. Selber schuld.
Da es Montag war und die Auswahl der Restaurants um einiges kleiner ist als gewöhnlich, fuhren wir nach Socoa ins Pantxoa. Der J. und die andere A. waren auch dabei.
Ich hatte gefüllte Piquillos:
… und als Hauptgang Seeteufel mit Bearnaise:
Chez Pantxoa (Pantxoa ist der Baskische Name für François) ist immer gut immer eine Empfehlung.
Die D. hatte einen neuen Reiseführer gekauft in der die spanische Seite des Baskenlandes beschrieben wird. Und da wir die französische Seite quasi ganz abgegrast haben, nahmen wir uns jetzt die spanische Seite vor. Es gibt immer noch viel zu entdecken hier in der Gegend. Zudem sind wir ja motorisiert was manches einfacher macht.
Es regente am Morgen, dass Schwimmen nicht wirklich eine Option war. Nach einem späten Frühstück ging es los nach Pasaia, das so ungefähr in der Mitte zwischen St.Jean und Donostia liegt.
Dort angekommen regnete es in Strömen…
…so dass wir in einer kleinen Bäckerei Unterschlupf suchten und einen Espresso tranken.
Nach der Schauer gingen wir los.
Wir gingen hinaus aus dem Dorf zur Meeresmündung:
Unterwegs sahen wir ein Plakat das die geologischen Eigenheiten des Ortes erklärte. Sehr interessant fand ich die ausgewaschenen Felsen, die mich sehr an Korsika erinnerten und die Calanche in Piana.
Wir kehrten um und gingen zurück zum Wagen, den wir mit Mühe im Ort geparkt hatten. Es gibt sehr wenige Parkplätze.
Wieder in St.Jean gab es ein Eis von Bargeton und ein Nickerchen.
Und dann am Nachmittag dann endlich:
Am Abend trafen wir uns mit der A. (eine andere A.) und den J. im Restaurant Les Pigeons Blancs. Ich werde es nicht verlinken, denn obwohl wir es von manchen empfohlen bekamen, war der Service allen voran von der Chefin selbst ein Unverschämtheit. Das Essen selbst war gut aber ich fand ich die Portionen spärlich, dass man gar nicht anders konnte, als zwei bis drei Gänge zu bestellen um satt zu werden. Nichtsdestotrotz verbrachten wir einen schönen Abend mit vielen lustigen Anekdoten und Gesprächen.
Eigentlich wollte ich, wie es die Tradition schon beinah verlangt, ein Tag in Bildern machen. Aber da der Flug erst um halbdrei war, und ich völlig entspannt war, Kaffee trank, duschte, Koffer packte, und noch in aller Ruhe das Posting von gestern fertigstellen konnte, hatte ich es total vergessen. Es fiel mir erst im Flieger ein. Dafür gibt es zumindest mal zwei Fotos über den Wolken.
Der Flug selbst war ein bisschen ruppig mit Turbulenzen.
Da ich für diesen Aufenthalt einen Wagen für die gesamte Zeit gemietet habe, holte ich den gleich nach der Landung ab. Das war auch praktisch für den J. und die A. (eine andere A.) die dieses Mal mit von der Partie sind. Die Schlange vor dem Flughafen für Taxis war nämlich lang. Ich fuhr die neiden zum Grand Hotel.
Bonjour St.Jean-de-Luz! Lange nicht gesehen:
Große Wiedersehensfreude mit der D. Schwimmen war an dem Nachmittag leider nicht erlaubt, weil es die drei Tage davor ordentlich geregnet hatte, und nach solch heftigen Regenfällen ist das Wasser in der Bucht ein bisschen eklig. Aber da es schon nach 18:00 Uhr war, war ein Apéro in der Bar de la Marine sehr willkommen.
Für den Abend hatte die D. einen Tisch in Bar Basque bestellt. Ich hatte Rillettes, die nicht sonderlich appetitlich aussieht, aber hervorragend schmeckt:
Als Hauptgang hatte ich Entenbrust mit einer Selleriesauce. Erstaunlich anders aber sehr gut
Der Nachtisch war ein Schokoladenmousse auf Biskuit mit Knusperzeug. Sehr gut:
Ein kleine Tour am Meer entlang:
Kurz vor Mitternacht fiel ich wie ein Stein ins Bett.
Ich lag am Vortag einigermaßen früh in den Federn, schlief auch sofort ein, doch gegen 1:30 Uhr war ich wach, hatte Kopfschmerzen, und an einschlafen war nicht mehr zu denken. Ich schaute mir zwei Folgen Miss Marple an, die neueren Datums, die zur Zeit wieder auf One zu sehen sind. Mord im Pfarrhaus mit Geraldine Evans hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Zudem hat Derek Jacobi eine Rolle, wenn auch eine kleine. Er spielt das Mordopfer. Irgendwann gegen 4:00 Uhr fielen mir dann endlich die Augen zu.
Ich erwarte kurz nach neun und war seltsamerweise ausgeschlafen und hellwach. Ich schrieb den gesamten gestrigen Blogbeitrag von null an, und das brauchte seine Zeit.
Im neuen New Yorker (also der, der immer mit zwei bis drei Wochen Verspätung in Briefkasten landet) den Contest Cartoon gesehen, bei dem man ja die Bildunterschrift erfinden soll. Bei dem hier fiel mir spontan eine ein:
Ich zog den Koffer aus dem Schrank und stellte ihn ins Schlafzimmer, damit er schon mal ganz provokant da steht wo er eigentlich nicht stehen soll, damit ich ihn für morgen fülle.:
Ich schaute seit sehr langer Zeit mal wieder bei X vorbei. Ich habe das Konto noch, poste aber seit über einem Jahr nichts mehr. Und als ich ein wenig durch meine Timeline scrollte, wurde mir wieder bewusst, warum ich da nicht mehr sein will. Mein Gott, was für ein Drecksloch X doch geworden ist! Einer der letzten Einträge von mir war die Verlinkung eines Blog Eintrages, als ich in Bad Ischl war. Ich ich las mich ein wenig fest in den Beiträgen und mir wurde wieder bewusst, wie heftig, das alles war und wir krank ich dabei geworden bin.
Am Abend dann, die große Runde von ‚Rosa Lëtzebuerg‘ unterwegs auf der Fouer zusammen mit den Bären. Ich sah jede Menge Menschen wieder, die ich schon länger nicht gesehen hatte. Aus Übermut versuchte ich eine Attraktion die zum ersten mal hier war. Mr. Gravity, eine Art Pfanne die sich dreht. Und wie die sich dreht! Es ging als gut bis zu dem Moment, als im Recommandierprogramm die sogenannte Zugabe kam. Da drehte man das Ding nochmal so auf dass mir ein bisschen schlecht wurde. Fazit: Es war gut, aber es muss nicht nochmal sein.
Mein Abendessen:
Das klassische Luxemburger Kirmesmenü.
Und das war‘s mit Kirmes und Fouer für dieses Jahr. Ab morgen wird anderweitig gefeiert!
***
Ein kurzer Nachtrag von gestern. Ich las ein Posting bei Christian. Ich habe nämlich die Funktion, dass man mein Blog auch per Newsletter abonnieren kann. Es sind auch, meiner Meinung nach, recht viele die mein Blog auf die Art lesen. Und natürlich hatte ich damals nicht bemerkt, dass da im Hintergrund von Jetpack etwas abgrabscht, was ich nicht haben will. Aber wenn ich die von ihm beschriebene Alternative einsetzen will, muss ich mich ins kryptische Backend begeben und da werde ich mehr falsch machen als richtig, das weiß ich jetzt schon. Das ist so als ob ich mal kurz eben im vorbeigehen einen neuen Estrich im Badezimmer verlegen muss. DAS KANN ICH NICHT! Ich werde Hilfe brauchen.
Noch einmal wurden meine Hoffnungen am Morgen eine Schwimmrunde drehen zu können, zerschlagen. Im Nachhinein gesehen war das nicht so schlimm, denn ich hatte genug am Schreibtisch zu tun. Manchmal muss ich, wenn ich über Bürokram beschreibe, an die Kaltmamsell denken, die das ja auch tut, ohne aber explizit zu schreiben, was es ist. Inzwischen kann ich sehr gut nachvollziehen, was es heißt wenn ein Telefonanruf oder eine Mail das große Chaos verursacht. Hier hatte ich das Chaos selbst herausgefordert, durch gründliches Prokrastinieren. Das Chaos konnte ich abwenden. Zudem gab es noch ein anderes terminliches Problem, weil ich wieder einmal nicht aufgepasst hatte, bzw. man hatte mich nicht über die Verschiebung von Terminen informiert. Es kostete mich den ganzen Morgen alles wieder grade zu biegen.
Gegen Mittag telefonierte ich mit der A., weil wir für den Abend eine gemeinsame Begehung der Fouer ins Auge gefasst hatten. Im Prinzip sollten wir viert los, doch zwei davon sagten ab, wegen kranker Haustiere. Also blieben die A. uns ich übrig. Gegen 18:00 machten wir uns auf den Weg. Es war unangenehm feuchtwarm draußen mit geschlossener Wolkendecke, ein Wetter wie ich es nur von Singapur kenne. Wir wanderten einmal herum. Die A. wollte das Fahrgeschäft Laser Pix ausprobieren, das zum ersten mal hier war. Es ist wie eine Art Geisterbahn nur muss man mit einer Laserpistole auf allerlei Zeug schießen. Am Ende sieht man den Punktestand. Die A. gewann mit 200 Punkten Vorsprung.
Zum essen gingen wir zum bretonischen Zelt die süße Crepe und salzige Galette haben, mit vielen verschiedenen Füllungen. Dazu gab es ein Cidre. Ich mag das bisweilen ganz gerne, denn es ist ganz so viel und schwer und fettig.
Im Anschluss zog sich der Himmel derart zu und wir bekamen erste Regentropfen zu spüren, dass wir uns auf den Heimweg machten.
***
Und wenn wir schon bei bretonischen Gerichten sind, hier kommt gleich noch eines hinzu. Kouign-Aman. Claire Saffitz hat sie gebacken, aber nicht als ein großer Fladen sondern im Miniformat. Ein Rezept für die langen dunklen Wintertage, wenn man draußen nichts tun kann. Eines gleich vorweg, es hat wenige Zutaten ist aber anspruchsvoll herzustellen.
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Neue Musik. Nicht ganz so Ohrwurm wie Billie Eilish. Die Stimme von Magdalena Bay hat ein bisschen etwas von Kate Bush. Das Video erinnert sehr an die Achtzigerjahre.
Ich hatte mir extra den Wecker gestellt, in der Hoffnung, dass ich noch einmal schwimmen gehen könnte und die Wetter App mit Regen falsch läge. Doch mein erster Blick zum Fenster hinaus bestätigte mir, dass die App Recht hatte.
Wenn ihr nicht in der Stimmung seid, traurige Dinge zu lesen, dann lest ab jetzt bitte nicht weiter.
In der Zeitung las ich diese gruselige Nachricht über der 17jährigen der seine ganze Familie in Italien umbrachte.
Ich hatte feuchte Augen, weil dieses Drama wirklich hätte vermieden werden können, wenn jemand mit den jungen Mann geredet hätte. Vor allem die Tatsache, dass er sich wie ein Fremdkörper vorkam, kann ich gut nachvollziehen. Genau dieses Gefühl hatte ich mit 17 Jahren auch. Ein Fremdkörper zu sein, der nicht dazugehört. Eine sehr traurige Geschichte.
Im Renert gab es im Wochenmunü ‚Ham, gebotschte Gromperen an Zalot‘. Ein Klassiker.
Der Markt war noch ausgedünnter als sonst. Ich sah einen Bekannten, den ich seit ein paar Wochen nicht gesehen hatte. Ich erschrak, denn er sah sehr abgemagert aus. Ich habe nicht gefragt warum, doch es fiel schon sehr auf.
Die D. rief mich an .Wir klären noch ein paar Dinge, für nächste Woche. Ich freue mich, sie wieder zu sehen.
Ich ging kurz über die Fouer weil ich etwas auf dem Kochblume Stand gesehen hatte, das ich habe wollte. Eine Schwammtasche. Ich hatte davor einen Halter dafür, der mit aber auf die Nerven ging, weil der Schwamm immer herausfiel.
Auf der Fouer begegnete ich einer alten Schulfreundin, die später auch mit mir zusammen die Friseur Ausbildung machte. Ich hatte sie schon jahrelang nicht mehr gesehen. Auch sie erzählte mir ein paar traurige Dinge.
Alles in allem war es ein Tag, an dem ich viele traurige Dinge sah, hörte und las. Dazu passt auch ganz gut diese kleine Doku, die ich bei ARTE fand.
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