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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Das Wochenende

Etwas Gutes hat dieser Film ja. Wir hatten relativ viel Freizeit. Die Wochenenden waren bis auf wenige Ausnahmen alle frei. Das brachte mit sich, dass ich hier in Nantua, da es ja sonst weiter nicht viel zu tun gab, mal wieder in aller Ruhe lesen konnte, ein Umstand denn letztens schmerzlich vernachlässigt habe.

Auf dem Programm und heute nachmittag fertig gelesen habe ich Das Wochenende von Bernhard Schlink.

Das Thema des begnadigten Terroristen finde ich höchst spannend und auch die ersten paar Kapitel. Doch dann geht es recht holperig voran. Das einzige was mich in dem Buch bei der Stange hielt, war und ist nach wie vor, Schlinks Schreibstil, den ich noch immer gemocht habe. Manchmal schreibt er Sätze die es so auf den Punkt bringen, dass ich nur noch staunen kann und mich selbst mit meinen elend langen Schahtelsätzen in den Hintern treten könnte.

Das Buch wurde querbeet  verrissen von Kritikern wie von Lesern bei Amazon. Ich selbst muss sagen dass ich es auch enttäuschend fand, vor allem der Schluss fand ich sehr schlecht und eines Berhard Schlinks nicht würdig.

11.Tage noch

Heute ist der 1.Juli.

Noch 11 Tage und ich bin wieder zuhause. ENDLICH.

So gerne ich verreise und unterwegs bin, aber irgendwann muss ich meine 4 Wände wieder sehen.

Ich wurde ja gerne so was wie ein Counter hier einrichten der die Sekunden rückwärts zählt. Aber ich lass das lieber.Die Erfahrung lehrt dass dann die Zeit gefühlt langsamer verstreicht als wenn man ihn nicht hätte.

Endlich

Nach so langer Abstinenz, wurde es aber auch Zeit dass meine deutsche Lieblingsband endlich ein neues Album herausbringt.

2raumwohnung sind wieder da!
HiiiiiiiHaaaaa

Das Album wird Lasso heissen und kommt Ende Juli raus.

Die erste Singelauskopplung wird “Wir werden sehen” heißen und kommt am 17 Juli raus.

Ich habe noch rein gar nichts gehört davon außer den kleinen Schnipsel der neuen Single, den man auf ihrerer Homepage hören kann, aber ich freue mich jetzt schon.

Am Ende

…saß ich in einem Freizeitpark auf der Terrasse eines Schnellrestaurants vor einem auf alt getrimmten Karussell und ließ den Tränen freien Lauf.

***

Der letzte Nachtdreh. Abzudrehen ist eine Schlüsselszene des Films auf die alles hinausläuft, die wichtigste Szene schlechthin. Gedreht wird auf einem alten Bahnhof unterhalb von Grenoble, also noch mal fast drei Stunden Fahrt bis dorthin.

Am Abend zuvor hatte meine Mutter mir unter Schluchzen und Tränen am Telefon mitgeteilt dass ihr Hund Petzi sehr krank sei. Er fresse seit zwei Tagen kaum noch etwas und läge apathisch in seinem Korb. Der Hinterlauf würde ihn kaum noch tragen. Sie hätte den Tierarzt gerufen und befürchte das Schlimmste.

Auf der Fahrt nach Grenoble hörte so viele Songs von Michael Jackson, dass ich unentwegt die Radiosender wechselte. Ich dachte an Petzi. Ein Hundemischling zusammengewürfelt aus einem Huski und einem Schäferhund. Petzi war so groß wie ein Huski, sah aber aber aus wie ein Schäferhund mit einer etwas zu klein geratenen Schnautze und besaß den dicken Unterpelz den Huskis gegen die Kälte haben. Meine Mutter rettete ihn gemeinsam mit einer Tierarztin von einem heruntergekommenen Bauernhof im Ösling wo er bereits einmal 12 Junge geworfen hatte und schwer misshandelt worden war.
Als ich ihn zum ersten mal sah, sah ich ein kleines verschüchtertes Etwas das sich unter den Tisch versteckte und mich mit großen erschreckten Augen ansah. Petzi hatte Angst vor mir. Er knurrte mich an und pinkelte vor Angst auf den Teppich. Der erste Mensch zu dem Petzi Vertrauen fasste war meine Mutter. Vor mir hatte er noch lange Angst. Ich sah aus und roch und redete wahrscheinlich wie jemand der ihn misshandelt hatte. Es dauerte Jahre, bis er aus freien Stücken zu mir kam und sich von mir streicheln ließ.
Petzi entwickelte sich zu einem prächtigen Hund, der sich mit allen Hunden der Nachbarschaft vertrug. Er hatte einen Spielkamerad gefunden. Einen alten Rüden in der Nachbarschaft, der, immer wenn er mit seinem Herrchen an der Haustür vorbei ging, von ihnen mitgenommen wurde. Petzi trottete dann stolz neben den alten Rüden ohne Leine mit.
Petzi vertrug sich überhaupt mit alles und jedem.

Und während ich an Petzi dachte, hörte ich dieses Lied im Radio das mir sehr unter die Haut ging.

Y’a comme un goût amer en nous
Comme un goût de poussière dans tout
Et la colère qui nous suit partout
Y’a des silences qui disent beaucoup
Plus que tous les mots qu’on avoue
Et toutes ces questions qui ne tiennent pas debout

Evidemment, évidemment
On danse encore sur les accords qu’on aimait tant
Evidemment, évidemment
On rit encore pour des bêtises comme des enfants
Mais pas comme avant

Et ces batailles don’t on se fout
C’est comme une fatigue, un dégoût
A quoi ça sert de courir partout
On garde cette blessure en nous
Comme une éclaboussure de boue
Qui n’change rien, qui change tout

Evidemment, évidemment
On danse encore sur les accords qu’on aimait tant
Evidemment, évidemment
On rit encore pour des bêtises comme des enfants
Mais pas comme avant, pas comme avant.

Mir war elend zumute. Ich mochte Petzi sehr. In den letzten Jahren wenn ich bei meiner Mutter reinschaute kam er angetänzelt, leckte mir die Hände und sprang bisweilen sogar an mir hoch. Dann kam die SMS von zu hause, dass der Tierarzt Petzi untersucht habe. Er hätte zu viel Wasser eingelagert und sein Herz schlage unregelmäßig. Er hätte jetzt Pillen bekommen und eine Spritze und das Herz zu stärken. Er würde morgen früh noch mal vorbei schauen ob es Petzi besser ginge.

Die Nacht war lang. Ich lag zeitenweise im Zug flach am Boden, während sie von außen den Zug filmten der in der Bahnhof einfuhr. Es war kalt. Die Statisten zitterten bisweilen vor Kälte. Als dann endlich morgens gegen fünf Uhr Drehschluss war, fiel ich wie Stein ins Bett. Ich hatte ein Zimmer in einem Burghotel, das eher an ein Verlies erinnerte als an ein Hotelzimmer. Nur gut dass ich dort nur eine Nacht schlafen sollte.

Vier Stunden später riss mich der Klingelton einer SMS aus dem Schlaf. Warum hatte ich das blöde Handy nicht ausgeschaltet?
Petzi war eingeschläfert worden. Er hatte die ganze Nacht nur geröchelt, bekam kaum noch Luft und litt zusätzlich auch noch an einer Gelbsucht.

Mit Schlafen war es vorbei. Ich zog mich an, bekam so grade noch ein Kaffee im Frühstücksraum, setzte mich ins Auto und fuhr los.

Ein freier Tag, an dem ich nur zurück nach Nantua fahren musste, ansonsten war arbeitsmäßig nichts geplant. Wenn schon, denn schon, dachte ich und beschloss nicht die Autobahn zu nehmen zur Rückfahrt, sondern über die Landstraßen zu fahren und ein wenig die Gegend zu erkunden. Irgendwann fand ich ein Schild auf den WALIBI HAPPY stand. Ach ja, das wäre doch mal eine Abwechslung anderer Art. Mich durch ein paar Loopings von großen Achterbahnen jagen zu lassen und Fast Food fressen. Die Fahrt dorthin ließ mich jedoch an dem Vorhaben immer mehr zweifeln. Es ging über Berg und Tal über Stock und Stein immer tiefer in unbewohntes Hinterland hinein. Ich fing an schwere Zweifel am Navi zu hegen. Doch ich bekam durch kleine Hinweisschilder immer wieder bestätigt, dass ich noch immer auf dem richtigen Weg sei. Na ja, dachte ich, mein Navi lässt mich wahrscheinlich ein Abkürzung fahren. Dem war auch so und die letzten beiden Kiolmeter legte ich über kleinste Feldwege zurück. Aber weit und breit keine hohen Türme oder Attraktionen in Sicht. Bis dann endlich…
Der Park ist wie alle Parks dieser Art völlig überteuert. Kleinkinder haben ihren Spaß, aber für Erwachsene gibt es nur eine größere Achterbahn, den Rest kann man getrost vergessen. Binnen knappen 20 Minuten hatte ich den Park einmal ganz durchlaufen und gelangte enttäuscht wieder am Eingang an.

Und während ich durch die Anlage lief und mich von armseligster Musik berieseln ließ, hatte ich immer wieder einen Satz im Kopf:
On rit encore pour des bêtises comme des enfants
Mais pas comme avant, pas comme avant.

In einer Ecke fand ich ein paar Ponys auf denen Kinder herum reiten konnten. Die Ponys standen traurig und apathisch in einem kleinen Gehege, fix und fertig mit Sattel darauf wartend dass irgendein Kind sie malträtieren würde. Tierquälerei, dachte ich und hatte plötzlich eine unsagbare Wut im Bauch.

Ich ging zum Schnellrestaurant und bezahlte für eine Rindsroulade mit Pommes, ein Toamtensalat, ein Glas Roséwein und ein Kaffee, satte 25 Euro. Es schmeckte mir nicht.
Und als ich mit dem Kaffee, den ich aus einer völlig verdreckten Maschine zog, auf die Außenterrasse setzte, war meine Stimmung am Nullpunkt.

On rit encore pour des bêtises comme des enfants
Mais pas comme avant, pas comme avant.

Pas comme avant.

Und ich dachte an Petzi den ich nun nicht mehr wiedersehen würde, wenn ich nach hause käme. Petzi, der, auch wenn er einen sehr schlimmen Start ins Laben gehabt hatte, bei meiner Mutter ein sehr gutes Leben geführt hatte. Der zu klein geratene Schäferhund, der keinem Mensch oder Tier je ein Leid angetan hatte, war tot.

Pas comme avant

…und ich ließ meinen Tränen freien Lauf.

Äddi Petzi.

† Jacko †

Ich kann nicht behaupten, dass ich ein ausgesprochener Fan von ihm war. Und doch hat seine Musik mich begleitet über Jahre hinweg. Wenn Titel von ihm in Radio kamen hab ich meistens den Ton lauter gedreht. Als ich 16 war und im Kursus für “modern Dance” war, hatten wir mal eine Chreographie zu Thriller einstudiert, die der im Video sehr ähnlich sah.
Die Tatsache dass er nur 50 geworden ist macht mir ein wenig Angst. Bei mir wäre das in sieben Jahren.

Ich glaube jeder hat irgendwo eine Geschichte im Hinterkopf in der ein Lied von Michael Jackson drin vorkommt.

Was sind eure Geschichten?

Während der Ortsbegehung Annecy

Ich schleppe schon seit ewigen Zeiten ein altes Moleskine mit mir rum. Es hat inzwischen böse Kaffeeflecken die es abbekam als ein irgendwann eine undichte Thermos Tasse mit in die Tasche verstaute. Eben schaute ich in das Moleskine und war baff wie lange ich es schon nicht mehr benutzt habe. Ich überflog Notizen von Meetings, von Make-up Tests für Filme und Theaterstücke… Und dann saß ich auf einer wunderschönen Terrasse am Kanal der Altstadt von Annecy, die mich ein wenig an die Terrasse vom Philo erinnerte, (Annecy ist übrigens wunderschön) und schrieb folgendes:

Gestern kam mir der Gedanke, dass wir Ende dieses Jahres bereits ein Jahrzehnt des Millenniums hinter uns haben. Mir kommt es aber so vor als hätte ich Sylvester 2000 gestern gefeiert. Ich feirte zusammen mit der damals noch nicht rüstigen Rentnerin. Wir hatten an dem Abend zwei Flaschen Pinot Gris und zwei Flaschen Champagner geleert. Fragt nicht nach Sonnenschein. Kurz nach Mitternacht sind wir losgezogen mit einer der zwei Flaschen Schampus, jeder ein Glas in der Hand und haben dem Treiben in Echternach zugesehen. Ich weiß noch dass die Basilika extra lange läutete. Es war sogar jemand mit Aufnahmegerät da. An jeder Ecke krachte und ballerte es über Stunden hin.
2000!
Was für eine Zahl…

Geändert hat sich aber von dem auf den nächsten Tag  allerdings nichts. Das Wort Millennium konnte eh niemand mehr hören, da man es seit zwei Jahren unablässig von den Medien um die Ohren gehauen bekam. (Wurde es nicht sogar zum Unwort des Jahres erklärt?)

Ende dieses Jahres ist nun ein Jahrzehnt vorbei.
Mir ist es so als ob es nur fünf Jahre gewesen wären.
Und?
Was bleibt übrig?
Was bleibt von einem Jahrzehnt?

Ortsbegehung: Bourg-en-Bresse

Die nächst größere Stadt von Nantua aus ist, wenn man mal von Genf absieht, Bourg-en-Bresse.  Ich wollte wissen wie es dort ist, ich war noch nie da.  Da ich heute frei hatte, startete ich eine Ortsbegehung. Bourg-en-Bresse. Der Name klingt verlockend. Es gibt ja auch den berühmten Poulet de Bresse, der aus dieser Gegend stammt. Ich stellte mir eine malerische Stadt vor mit allerhand Sehenswürdigkeiten zu entdecken.  Ich muss gestehen dass mich der Endeckergeist schnell verließ, die Stadt gibt nicht so viel her wie vermutet. Der Stadtkern den ich in weniger als einer Stunde abgerast hatte, war ziemlich menschenleer.  Aber heute ist ja auch Montag und an Montagen sind nun mal viele Geschäfte in Frankreich geschlossen. Irgendwo fand ich dann das Office du Tourisme und dachte dass ich dort etwas besser informiert werden würde…  Nicht so ganz. Das was ich in dieser Stunde gesehen hatte, war so ziemlich alles was die Stadt zu bieten hat. Ein paar Fachwerkhäuser, bei denen ich es versäumt hatte ein Foto zu machen. Eine ausstellung durch die ganze Stadt, die mich stark an Art on Cows erinnerte, nur waren es hier Gockel, Art on Chicken sozusagen. Sekunde…ich versuch grade ob ich nicht ein Foto davon in Netz finde, den ich hatte nicht die geringste Lust übergroße Hühner abzulichten die bemalten sind extra kitschige Ostereier….Ja! Es gibt sogar ein Video darüber. Hier

Und eine Kirche, die….momemt….ich muss auf dem Plan nachschauen wie sie hieß….Église Notre Dame…die so groß nicht ist aber dafür eine Unmenge an Seitenaltären zu bieten hat, wie ich es davor noch nicht gesehen habe. Ich habe versucht alle schnell und fix abzufotogrfieren, ich glaube ich habe sogar zwei Stück verpasst, aber hier sind deren mal acht.

Zudem war mir die Kirche mit zu viel Infomaterial regelrecht zugeklebt. Zumal der achte Altar.

Vielleicht hatte ich keine Lust, vielleicht wollte ich auch schlichtweg nicht, aber ich fand kein ansprechendes Restaurant, das geöffnet hatte, also setzte ich mich ins Auto fuhr nach Genf…

Fast Food

Als ich vor einigen Tagen in Genf war, fand ich ein Fast Food Restaurant. Man bekommt dort diverse schweizer Spezialitäten abgeändert zu einer Fast Food Version. Ein Gericht ähnelte einem Hamburger bestehen aus zwei Röstis mit etwas Käseartigem dazwischen. Alles eingepackt und serviert wie man bei Mc Donald oder Quick. Das Restaurant nennt sich Swissmeal und liegt nicht weit entfernt vom Bahnhof gleich neben den bekannten Café de Paris.  Ich habe erst gar nicht versucht dort etwas zu essen.  Auch dem Trip Advisor nach sollte man das Restaurant vermeiden → siehe hier.

Dabei stellte ich mir die Frage wie so ein Restuarant in Luxemburg umzusetzen wäre mit luxemburgischen Spezialitäten.  Mich schüttels bei dem Gedanken.

Wenn ich aus Tieren Menschen mache

Heute an meinem freien Tag, werde ich seit langem wieder einmal das versuchen, das Fireball in seinem Blog “freewriting” nannte. Einfach drauf los schreiben, was einem grad so einfällt. Der Titel dieses Beitrags ist jedoch recht überlegt und ein wenig fies.

Wer regelmäßig in mein Blog reinschaut weiß, dass ich zur Zeit nicht in Luxemburg bin sondern in Frankreich bin, wo ich mit einer internationalen Crew einen Film abdrehe. Aus den letzten Beiträgen kann man sich auch zusammenwürfeln was es genau ist…
Ich bin, wie schon mehrfach vorher, für die Statisten zuständig und es sind deren nicht wenige. Da der Film sich in den sechziger Jahren abspielt, war vorab ein gründliches Casting von Nöten, sowie ein Fitting in Kostüm und Maske. Der Ort in dem wir drehen heißt Nantua, und ist in Grunde weltbekannt, zumindest unter Gourmets, da es eine Soße gibt die sich Sauce Nantua nennt. Doch der Ort selbst ist nicht wie vermutet, ein touristischer Ort, sondern ein kleines verschlafenes hinterwäldlerisches Nest, obwohl es sich sehr gut touristisch entwickeln könnte, da es einen wunderschönen See mit glasklarem Wasser besitzt, und umgeben ist von zwei imposanten massiven Bergketten.
Ich habe also in letzten Tagen eine Unmenge an Statisten gesehen umgemodelt und Haare geschnitten wie ein Weltmeister. 90 Prozent der Statisten wurden aus Nantua selbst und und dem Umland gecastet und haben so etwas noch nie gemacht. Die ließ sehr viele natürlich sehr unschuldig und unbedarft an die Chose heran gehen, was sehr zu meinem Vorteil war. Ich habe unzähligen Männern und Kindern die langen Mähnen abgeschnitten und ihnen einen Haarschnitt verpasst ganz Stil der Sechziger. (Daher der Titel.) Es werden deshalb noch viele sehr lange an mich zurück denken, da sie für nur einen Tag sich die Haare haben abschneiden lassen, um in einem Film mitzuwirken, auf die Gefahr hin dass sie eventuell nicht zu sehen sind, oder nur für den Bruchteil einer Sekunde.
Die ganzen Vorarbeiten haben zu Folge, dass ich inzwischen in Nantua bekannt bin wie ein bunter Hund und mich jeder grüßt, als ob ich seit Jahren hier wohnen würde.
Fotos der Umgegend habe ich bis jetzt nur sehr wenige gemacht, und der versprochene kleine Film lässt auch auf sich warten. Aber die wenigen Bilder die gemacht habe, zeige ich euch:

Lingo Vino

Seit ein paar Tagen ist ein Kurzfilm auf YouTube zu finden auf dem ich im Herbst 2007 als Maskenbildner gearbeitet habe. Es bis heute eine meiner schönsten Erfahrungen im Filmgeschäft gewesen und wird es auch noch lange bleiben. Die Crew, die Schauspieler, alles stimmte. Gesehen habe ich ihn zum ersten Mal in auf dem Max Ophüls Festival in Saarbrücken und hatte zum Schluss Tränen in den Augen. Er ist richtig Klasse geworden.

Ihr könnt für den Film abstimmen im Kurzfilm Wettbewerb ‘ I’ve seen Films‘.
Wäre schön wenn ihr es tätet.

Und hier ist er:
Lingo Vino

Irgendwo im Nirgendwo

Was man so alles an einem freien Tag anstellen kann, wenn irgendwo im nirgendwo ist…

Ich habe vorhin ein kleines Filmchen gemacht über ein Auto, ein Mini. Aber obwohl ich mich hier einer ausgezeichneten drahtlosen Internetleitung erfreue, so ist ist doch nicht so stabil, dass sie das ganze Filmchen hochladen will.

Ich werde es machen wenn ich wieder zuhause bin…und bis dahin nicht vergessen habe.

Ich dachte eben an mein Bett zuhause. …………………………………………………

Von hier nach da

So, jetzt aber! Die Arbeit die mich zur Zeit so in Anspruch nimmt, hält mich vom Schreiben ab. Aber heute habe ich mir fest vorgenommen, dass es nicht so sein wird. Heute ist Sonntag, der Tag an ich normalerweise zu hause morgens lange im Bett liege und lese und Deutschlandlandradio Kultur höre, oder schreibe.

Ich bin inzwischen von hier nach da umgezogen und sitze nun in einem 2 Sterne Hotel, das sich mit einem Gourmetrestaurant schmückt, aber eben nur schmückt. Damit rühmen kann es sich nicht. Vorgestern hab ich dort das teuerste Hühnerfleisch meines Lebens gegessen. Es schmeckte auch nicht schlecht, aber es war total überteuert und war nn wahrlich kein Gourmetgericht.

Ich hörte mehrfach aus Nantua, das um ein Drittel kleiner ist, als mein Heimatort, dass es doch toll ist dass wir hier seinen, um mit der Crew ein Film zu drehen. Wir brächten endlich etwas Leben in die Stadt.

Die Stadt ist bekannt für ein Gericht das in einer Soße serviert wird, zubreietet aus Krebsen, sie sogenannte “Sauce Nantua”. Dafür kennen die meisten auch den Namen der Stadt. Doch der Ort selbst ist ein sehr trauriger und schlichter Ort in dem es nichts weiter zu sehen gibt. Eingebettet ist er in eine wunderschöne Berglandschaft mit einem schönen großen See. Und dennoch es ist alles unsagbar traurig hier.

Touristisch war der Ort in den siebzieger Jahren mal ein Renner, doch wurde nie richtig in den Tourismus investiert, sondern in die Plastikverarbeitungsindustrie, die aber in den letzten Jahren den Bach runter ging.

Und hier werde ich noch bis zum 11 Juli sein…. *stöhn*

Vor der Wahl (oder nach der Wahl)

Dass ich hier von fast alles und jedem abschnitten bin, ich Nachrichtenfreak ich, macht den Aufenthalt in dem diesem hintersten Hasenwinkel in dem ich zur Zeit arbeite, nicht einfacher. Internet habe ich ja, aber nur dann, wenn ich mich mit dem PC ungefähr 50 Meter außer Haus bewege und da bin ich dann nicht mehr allein, sondern habe Gesellschaft, die ich, grad beim Schreiben, nicht besonders gut ertrage.

Auf RTL und 100,7 ist auch kein Verlass. Der Newsfeed von RTL wurde seit VORGESTERN nicht erneuert. Dabei sollte das mindestens drei mal am Tag geschehn. 100.7 hat kein Nwesfeed aber da kann man die Podcasts gleich so herunterladen. Der letzte Podcast von den Abendnachrichten um 18:00 Uhr mit der ersten Hochrechnung fehlte noch. Das war kurz nach 20:00 Uhr. Ich habe also nicht die geringste Ahnung wie die Wahlen in Luxemburg ausgegangen sind. Dabei habe ich dieses Mal (per Briefwahl) anders gewählt als sonst.

Und da ich nicht beständig France Inter oder France Info hören kann, denn dabei wird mir ganz wundersam zumute, (warum, erkläre ich ein andermal) machte ich mich vorhin auf die schnelle Suche nach Hörspielen, die man auf die Schnelle kostenlos herunterladen kann. Dabei fand ich eines das ich eben gehört habe und ziemlich begeistert davon bin. Das Canossa-Virus oder Am Tag als das Internet entführt wurde.

Zu finden hier: Das Canossa Virus.

Und während ich das hier schreibe ist es fast 23:00 Uhr und sollte schon längst flach liegen. Das hier wird, wenn ich den Elan dafür aufbringe, morgen, also heute, eingestellt.

Ach ja, ich könnte euch auch das hier zeigen. Das habe ich am 4 Juni verfasst.

Letzte Nacht träumte ich von einem Bild, ein Fresco. Es befand sich an einer Wand in einem Treppenhaus. Zu sehen waren Jungen, Jugendliche, alle im Alter von zehn bis fünfzehn Jahren. Alle waren sie angezogen wie in Kriegszeiten, mit dunklen grauen Jacken und Kappen. Jeder hatte eine Holzschüssel in der Hand und aß eine Art Suppe daraus. Sie aßen schweigend, Niemand schaute hoch, alle waren sie in ihr Essen vertieft. Da das Bild vom Boden bis zur Decke reichte, waren alle Jungen riesengroß.

Das Gruselige daran war, dass ich am oberen Ende der Treppe stand und mich nicht traute hinunter zu gehen,denn das Bild lebte. Alle Jungen bewegten sich, führten langsam die Löffel zu ihren Mündern und schluckten die Suppe hinunter und kauten. Ich konnte nicht sagen ob es ihnen schmeckte oder nicht. Ich hatte eine Riesenangst daran vorbei zu gehen und sie dabei zu stören, denn die Treppe würde wahrscheinlich knarren und alle würden mich anstarren. Also stand ich da und wartete auf das Ende ihrer Mahlzeit, doch es schien nicht enden zu wollen. Sie aßen und aßen und die Suppenschüsseln wurden nicht leer. Als ich es dann doch versuchte, knarrte wie befürchtet, die Treppe und alle starrten mich an. Ich hätte mich am liebsten in Luft aufgelöst.

Dann erwachte ich….

(Nachtrag : Es scheint so zu sein dass, das was ich gewählt habe, (denn ich habe anders gewählt als sonst) in gewissem Sinne etwas stabilisiert hat… (seltsamr Satz, aber ich lass ihn jetzt so)

Ruf aus der Ferne

Ganz genau hier bin ich zur Zeit.
Ich war übrigens sehr erstaunt, dass ich überhaupt was, und das sogar in deutsch, in Wikipedia gefunden habe, denn hier liegt echt der allerletzte Hund begraben.

Aber auch dort wo die allerletzten Hunde begraben sind, kennt man bereits Highspeed Internet und das ist ja schon mal was. Fernsehn gibt es hier keins, aber wenn es auch kein Internet gäbe, ich glaube ich würde durchdrehen.

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