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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Das war’s dann

…wohl mit Weihnachten. Und dieses Mal frage ich mich was es mit all dem Getue Wochen, ja Monate davor auf sich hat. Heute ist der zweite Weihnachtsfeiertag und morgen ist alles vorbei. Klappe zu, Affe tot.
Ich falle jedes Jahr erneut drauf herein und wenn alles vorbei ist, frage ich mich immer: War das schon alles?
Ja, das war schon alles. Ein einzig großer Konsumrausch. Ich bin da ja auch nicht ganz unschuldig. Ich gebrauche Weihnachten jedes Jahr auf’s neue als Entschuldigung mir Dinge anzuschaffen. Jetzt habe ich sie, und es ist nicht anders als vorher…

Eben sah ich eine große Loriot Retrospektive und der Sketch über die Familie die Weihnachten feiert. Ich habe an verschiedenen Stellen lauthals gelacht. „Zuerst schauen wir uns die Sendung im Ersten an, dann essen wir etwas , dann sagt Dickie sein Weihnachtsgedicht auf, dann packen wir die Geschenke aus und dann machen wir es uns richtig gemütlich.
Doch als Opa Hoppenstedt seine Mrschmusik Platte auf dem neuen Plattenspeiler abspielen will:
Opa, sei doch ein bisschen mehr gemütlich!
Wie sagte Sabine Christiansen über den Sketch? „Verordnete Gemütlichkeit.“
In mancher Hinsicht hielt mir dieser Sketch den Spiegel vor. Nichts war gemütlich, es war alles Stress pur. Und jetzt da es vorbei ist, fühle ich mich leer und ich frage mich was das alles sollte.

Ich habe es schon mehrfach geschrieben und auch von anderen immer wieder in der Vorweihnachtszeit gehört, dass ihnen dieses Jahr so gar nicht Weihnachten ist. Nun dieses Jahr hat es sich voll und ganz bewahrheitet.

Und nächstes Jahr?
The same procedure as every year.
Irgend etwas stimmt da nicht.

Weihnachtswünsche

„Ich wünsche mir das alles etwas langsamer geht. Zwei Takte langsamer. Das wäre ein wirklicher Wunsch…“

Ein Wunsch den ich eben im Radio hörte und dem ich mich nur anschließen kann.

Und jetzt seid ihr dran.
Was wünscht ihr euch?

Ein Zwischenfall

Es gibt Tage an denen hetzt man atemlos hin und her und weiß eigentlich nicht so richtig warum. Und dann geschieht etwas was einen völlig aus der Bahn wirft, bzw. werfen würde, wenn man denn Zeit hätte drüber nachzudenken. Und plötzlich ist man heilfroh dass man hetzen muss um sich ja nicht damit zu beschäftigen.

Als ich am späten Vormittag nach Luxemburg-City zum Friseur meines Vertrauens fuhr, flog ich regelrecht den Eicher Berg hoch, weil ich nicht zu spät kommen wollte. Im zweiten Teil des Berges, kurz bevor man in den Boulevard Royal einbiegt, gibt es auf der rechten Seite einen kleinen Parkplatz der allerdings schon seit Jahren nicht mehr genutzt werden kann, weil man Absperrungsposten installiert hat. Ich sah schon weitem zwei Polizeiautos mit Blaulicht dort stehen und ich dachte nur: Sch… ausgerechnet jetzt muss ich in eine Kontrolle geraten. Doch als ich näher kam waren die Herren gar nicht an mir interessiert. Sie hatten den kleinen Platz mit Plastikband abgesperrt. In der Mitte lag ein Mann eilig zugedeckt mit einer Plane aber die Füße und der Kopf schauten noch ein wenig hervor. Es war mir sofort klar dass der Mann tot war. Er musste wahrscheinlich von weiter oben aus dem Park vom Pescatore hinunter gestürzt sein….
Es lief mir eiskalt über den Rücken und ich dachte sofort in die Rote Brücke die über das gleiche Tal führt, von der man aber inzwischen nicht mehr hinunter springen kann.
Für einen Augenblick stand die Welt still.
Und ich war heilfroh, dass ich noch so viel zu erledigen hatte…

Eine unendlich traurige Angelegenheit.

Der verwunschene Garten

Vor 4!!! Jahren hatte ich schon einmal über den Garten erzählt der gleich neben meinem Haus vor sich her wucherte.  Er gehörte zu einem Haus das schon seit Jahren leer stand.

Hier ein paar Bilder von Damals von dem Abriss.

Der Garten dahinter sah so aus.

Dann so:

Und jetzt 4 Jahre später, (warum das so lange gedauert hat ist schleierhaft) hat die Baufirma die das ganze Grundstück von Anfang an besaß, sich endlich aufgerafft etwas zu tun.  Jetzt sieht es so aus.

Was man auf den Bild nur erahnt: Gleich neben dem roten Haus links befindet sich ein abgrundtiefes Loch, das wahrscheinlich mal eine Parkgarage werden wird.  Jetzt vor den Feiertagen herrscht Gott sei Dank Ruhe. Aber sonst gehts morgens gleich los mit Betonlastern die oft vor meiner Haustür Schlange stehen, natürlich den Motor laufen lassen, bis sie dran sind um abzuladen. Es macht einen Höllenkrach und schlafen kann ich getrost vergessen.

Sinnieren über to do

Es ist zum Verrücktwerden! Ich kann nicht schlafen und höre grade die ersten Morgennachrichten im DLF. Dabei habe ich mir so viel für heute und die nächsten Tage vorgenommen, dass ich echt besser hätte ausgeschlafen zu sein.

Es ist so viel dass ich es eh nicht im Kopf behalte, also machen wir mal eine Liste wie es Monika im Hofgeschnatter Blog auch immer macht.

  • Ein Friseurtermin noch vor Jahresende ergattern. Ich seh aus wie ein Vogelscheuche (siehe Foto vom vorigen Beitrag) Den Termin habe ich! Heute nachmittag!
  • Einen neuen schicken zweiteiligen Anzug erwerben. Ich habe eine Einladung zu einer Silvesterparty, die schicke Klamotten vorschreibt. Ich hatte die gleiche Einladung schon letztes Jahr und möchte nicht nochmal mit dem gleichen Zeug erscheinen.
  • In dem Zusammenhang den Kleiderschrank ausmisten und so einiges in den Kleidercontainer werfen.
  • Im Abstellraum endlich die ganzen Kisten mit den Büchern der Großmutter Marie durchsehen und verkaufen und weggeben. (Bücher wegwerfen kann ich nicht)
  • In dem Zusammenhang meine ganzen Kisten mit Arbeitsmaterial durchsehen, säubern und altes Zeug wegschmeißen. (…was zur Folge hat dass ich das alte Zeug in dem nächsten Monaten neu kaufen muss, weil ich ausgerechnet dann für eine Arbeit brauche…es IMMER so)
  • Ein Regal an die Wand schrauben an der Stelle wo sich die Bücherkisten befanden um mein Arbeitszeug unter zu bringen.

Und wenn ich das alles geschafft habe kann von mir aus die Sindflut kommen.

Ein schöner Tod

Gestern war letzter Drehtag. ‚Une belle mord‚ war durch und durch eine ‚belle‘ Erfahrung. Die Mixtur der zusammengewürfelten Crew aus Luxemburgern und Kanadiern hat auf Anhieb sehr gut geklappt. Es hätte genau so gut schief gehen können und die Drehtage wären eine einzige Hölle gewesen.

Für mich ist es ein schöner Abschluss des Jahres 2008.

Großeinsatz?

So gegen acht Uhr heute Abend donnerte die Sirene in Echternach los. Eher ungewöhnlich zu dieser Zeit, zumal sie sie selten einschalten wenn etwas später am Abend passiert. Sogar die Feuerwehr selbst fährt dann ohne Horn und nur mit Blaulicht. Hier aber schon.

Da die Sirene grad mal 50 Meter von meinem Haus entfernt steht klebe ich jedesmal an der Decke wenn sie losgeht…  Da ich eh nichts besseres zu tun hatte, ging ich los um zu sehen wo es denn brennen würde.

Dabei entstand dieses Foto. Man sagte mir es wäre zu Anfang Qualm aus dem Dachgeschoss und der zweiten Etage gekommen, aber dann war es ziemlich schnell vorbei.  Nach fünf Minuten ging ich wieder und bekam nur noch ein großes Geschrei zwischen Nachbarn mit…tja.

Morgen wird es wahrscheinlich in den Nachrichten im Radio kommen, die ich jedoch nicht hören werde, da ich dann schon wieder am Filmset stehe, aber dann zum letzten Mal für dieses Jahr.

2.7

Nachdem mir das frühe Aufstehen der letzten Wochen und Tage derart in Mark und Bein übergegangen sind, habe ich seit 5:30 die neuste Version von WordPress hochgeladen. Das Dashboard sieht schick aus, und wirkt wesentlich aufgeräumter als in der 2.6 Version davor.
Ha! Und eben sehe ich, dass der WYSIWYG Editor, der schon seit ewigen Zeiten nicht mehr funktionierte, auch wieder geht. Wenn ich jetzt noch die Feeds hinbekäme, wäre alles wieder perfekt. Aber man soll ja nicht zu viel verlangen gell? Und schon gar nicht an einem Samstag Morgen vor 8 Uhr.

Guten Morgen

Ich bin müde. Ich trage die Müdigkeit der ganzen Welt in mir. Zumindest fühlt es sich so an.
Eigentlich sollte gestern mein letzter Arbeitstag sein doch werde ich nun mit ziemlicher Sicherheit am Wochenende auch arbeiten, was den Plan über der Haufen wirft, kurz vor den Feiertagen noch einmal eine kleine Reise anzutreten.
Und das ich schon so früh morgens schreibe, ist weil ich es so sehr gewohnt bin, so früh aufzustehen.

Allerlei

Ein freier Tag.
Wunderbar.
Obwohl, an den Tagen erledige ich möglichst alles was liegen bleibt.
So war heute ein kurze Stippvisite in Luxemburg angesagt wegen diverser Einkäufe.

Habe ich schon mal etwas über Parfüm erzählt? Es wäre fast ein Moment mal… Beitrag wert. Ich bin ein sehr olfakiver Mensch. Schon mit 17, 18 Jahren hatte die Parfümwelt eine unbeschreibliche Anziehungskraft auf mich.
Es gibt in Luxemburg in der Rue Louvigny eine kleine Parmfüerie die völlig andere Marken hat als das was man sonst von Douglas oder Sephora kennt. Chanel, Dior, Lagerfeld und alle die anderen kann jeder. Hier gibt ganz andere Marken die viel weniger bekannt sind. Creed, Sud Pacifique, Lubin, Maître Parfumeur et Gantier oder Occitane sind nur ein paar der Namen die dieser kleine Laden führt. Ich hatte schon vor eine Weile beschlossen, diese Jahr ein paar meiner Lieben mit Düften zu Weihnachten zu beglücken, von denen ich sicher bin dass sie sie mögen und garantiert nicht haben.
Doch wollte ich gar nicht über Parfüm sprechen, sondern das was in dem Laden passierte. Das Paar das den Laden führt kenne zum Teil. Der Mann ist mir aus meinem früheren Leben als Friseur bekannt, da er davor in Luxemburg Grosshändler einer Haarkosmetikfirma war. Ich kannte ihn eigentlich nur vom sehen her.
Es war mir ziemlich klar was ich haben wollte ging durchs Geschäft griff hier und dort ins Regal und er ließ mich gewähren. Als ich dann an der Kasse stand fing er redselig zu werden und erzählte mir sein ganzes Leben was mich eigentlich gar nicht interessierte. Und genau das passiert mir in letzter Zeit öfters, dass sich wildfremde Menschen mir anvertrauen. Es erinnert mich immer ein wenig an die Zeit als ich noch in meinem früheren Leben gefangen war und tagtäglich Haare schnitt und frisierte. Das Cliché das Friseure immer auch Vertraute sind und psychologisches Geschick haben müssen ist somit belegt. Warum ich damit noch immer behaftet bin ist mir ein Rätsel. Was habe ich an mir dass jeder von mir glaubt, ich sein perfekter Geheimnisträger?

Moment mal…

Heute:
Else Buschheuer

Es gibt eine Rubrik in der Sendung „Zimmer frei“ die ultimative Lobhuddelei heißt. Heute möchte ich mal einer Person danken die ich persönlich nicht kenne. Else Buschheuer. Und ob dies eine Lobhuddelei wird ist auch nicht so ganz klar.

Else ist eigentlich dafür verantwortlich dass ich ein Internettagebuch führe. Als ich damit anfing, war das Wort Blog noch gar nicht so geläufig und ich wehrte mich auch lange Zeit dagegen es als ein Blog anzusehen. Wer die Anfänge dieses „Blogs“ überfliegt, wird merken dass es dort keine Kommentare gibt und die auch lange Zeit ausgeschaltet waren. Ein Tagebuch, so meine damalige Meinung, muss nicht kommentiert werden. Heute seh das andres, aber zu kommen wir noch.

Ganz bewusst aufmerksam auf Else wurde ich als sie in einer Talkshow war, zur der Zeit als sie bereits in New York lebte. Ich glaube es war in der NDR Talkshow, die damals noch Hermann und Tidje (oder umgekehrt) hieß. Sie sprach über ihr Tagebuch, über den 11 September 2001 und ich war fasziniert davon. Da Schreiben seit jeher etwas ist was mich begeistert und ich aber nicht so richtig wusste wie damit anfangen soll, dachte ich mir dass ein öffentliches Tagebuch vielleicht genau das richtige für mich wäre. Ein gläsernes Leben führen bei dem man die Durchsichtigkeit selbst bestimmt. (Ein Satz der lange in der Q&A meines Blogs stand. Ob er von mir stammt, oder ob ich ihn von Else oder jemand anders abgekupfert habe, weiß ich nicht mehr) Blogger.com war damals neu und einfach zu handhaben und genau das was ich suchte. Daneben wurde ich ein regelmäßiger Leser von Elses Tagebuchs. Ich kann mich noch erinnern, dass sie damals in der Sendung sagte, man könne ihr ruhig ein Mail schreiben, sie würde auch antworten. Das tat ich damals und sie antwortete auch. Wow, dachte ich, sie schreibt dir tatsächlich. So hochherrschaftlich und Promi belastet ist sie gar nicht. Sie wohnte damals in einem buddhistischen Tempel in New York. Sie war auf einer Selbstfindungssuche, die ich für mich nicht so richtig nachempfinden konnte, aber das was sie schrieb klang immer interessant, frisch und oft sehr lustig. Dann fing sie an umzuziehen, ich weiß nicht wie oft. An zwei Aufenthalte kann ich noch erinnern. Der eine war in eine Kunstgalerie wo sie in einem Verschlag wohnte, wie sie es nannte, und bald darauf sich mit ein paar lärmenden Mexikanern plagen musste. Sie schloss sogar „Freundschaft“ mit einer Ratte…obwohl, ich glaube so begeistert war sie nicht von dem Haustier. Dann wohnte sie mal kurze Zeit in einer Wohnung in der ein Hund den ganzen Tag lang in einer Kiste eingesperrt war, und die Vermieterin selbst ein ziemlicher Besen war. Ich erinnere mich auch eine seltsame Freundschaft mit einer, ich glaube es war eine Chinesin, die einen Second Laden hatte, und an einen Spiegel der so beschaffen war dass man sich darin nicht spiegelverkehrt sah, sondern richtig rum so wie die anderen einen auch sehen…

Zu der Zeit war Else für mich immer wieder eine Inspiration, wenn ich in meinem Tagebuch nicht weiter wusste. Ich griff häufig Gedanken und Themen von ihr auf und entwickelte sie selbst weiter. Damals dachte ich, irgendwann musst du sie mal kennen lernen. Irgendwann ergibt sich einmal eine Gelegenheit…

Dann kam meine „Berliner Zeit“ an die ich heute noch gerne zurück denke. Es war das Jahr in dem ich den ganzen Dezember dort war. Es ergab sich dass Else über die Feiertage auch in Berlin war. Ich schrieb ihr, dass wenn sie denn Zeit hätte, ich sie gerne einmal persönlich kennen lernen würde und mich bei ihr bedanken möchte für ihr tolles Tagebuch und all die Inspiration. Ich weiß nicht was ich mir damals dabei dachte, und ich war mir ziemlich sicher ein Absage zu bekommen, doch sie antwortete gar nicht. Ich war enttäuscht von ihr. Ein simples „Nein Danke, kein Interesse, oder keine Zeit“ hätte mir genügt. Nichts dergleichen kam.
Einige Zeit später kam schrieb sie dann mal einem Tagebucheintrag der sich gewaschen hatte, dass sie absolut kein Interesse daran habe irgendjemand über ihr Tagebuch persönlich zu treffen und wir doch alle bescheuert seien, was uns überhaupt einfallen würde. Das traf mich sehr. Ich verbannte sie aus meiner Linkliste im Blog und meinen Bookmarks und schrieb einen ziemlich garstigen Eintrag über sie.
Heute verstehe warum sie damals so reagierte. Ich bin einer von Hunderten der ihr damals schrieb und wahrscheinlich einer von Hunderten der sie persönlich treffen wollte. Und wenn ich das mir für mich vorstelle, brrr, ich würde das auch nicht wollen.
Doch meine Vorstellung von ihr war gestört, zumal sie damals auch durch eine Schreibphase ging auf der ich so gar nicht verstand was sie denn suchte oder sich vom Leben erhoffte. Ich schreib nichts mehr über sie im Blog, doch schaute ich immer wieder in ihrem Tagebuch vorbei. Ganz lassen konnte ich es nicht.

Irgendwann erbat Else einmal die Hilfe ihrer Stammleser, weil sie sich aus einer Laune heraus die blondgebleichten Haare hatte dunkel färben lassen und diesen Schritt dann aber sehr bereute. Ich glaube sie war in Indien oder Thailand zu der Zeit. Ich schrieb ihr dann aus meiner Erfahrung aus „meinem früheren Leben als Friseur“ heraus was sie tun könnte…

Dann kam Else nach Deutschland zurück. Es ergab sich dann kurze Zeit später mal eine Gelegenheit in der ich ihr über den Weg hätte laufen können. Ich habe damals an dem riesen Film Kreuzzug in Jeans
gearbeitet und wir drehten auch in Deutschland, in Dessau, Dresden und Königstein. Damals lernte ich eine Maskenbildnerin aus Leipzig kennen die ab und an für den MDR arbeitete und sich dort um die Kostüme für die Riverboat Sendung kümmerte, in der Else damals mitarbeitete. Ich besuchte die Maskenbildnerin späterhin einmal, doch hakte ich nicht weiter nach.

Inzwischen schaue ich in Elses Tagebuch nur noch sporadisch rein. Ihre Rubrik “ Die Gladiatorin des des Alltags“ auf MDR Figaro höre ich jedoch regelmäßig, da ich das Podcast davon abonniert habe. Ab und an schreibe ich ihr sogar, wenn mir was geistreiches zu ihren Beiträgen einfällt, oder wenn sie grade Musik hört die ich auch mag.
Ich lasse inzwischen Kommentare im Blog zu, und es tut mir nicht leid darum. Es hat sich eine neue Dynamik damit entwickelt im Blog, die mir sehr gefällt.
Else schreibt unverändert weiter Tagebuch ohne Feeds und ähnlichem, was es schwer macht einen Beitrag von ihr zu verlinken. Zudem mag sie nicht wenn man sie Bloggerin nennt, sie ist eine Tagebuchschreiberin. Punkt.

Wenn ich jetzt so über das grad Geschriebene schaue, ist es keine richtige Lobhuddelei geworden. Ich glaube es wäre ihr auch nicht recht.
Trotzdem, danke Else für all die Jahre Inspiration und gegenseitiger Befruchtung, wie du es immer nennst.

Moment mal…

Heute:
Bekanntschaften

Ich umgebe mich auch mit Menschen, die ich zu über 80% im Netz kennengelernt habe.

Ein Satz aus der Liebeserklärung von Sascha Lobo an das Internet. Nun finde ich 80% äußerst hoch und ich kann das für mich nicht nachvollziehen. Aber das Internet an sich hat mich von Anfang an fasziniert und es war für mich damals als Internet nur mit 56K Modem zu bekommen war, wie die Erschließung einer neuen Welt. Fasziniert daran war vor allem dass man plötzlich mit Leuten chatten konnte aus aller Welt, oder von gleich nebenan, und man stellte fest dass man die gleichen Interessen hat.
Einer der vielen Gründe warum Leute das Internet nutzen ist Bekanntschaften schließen, die große Liebe finden, Gleichgesinnte finden, z.B. mit dem gleichen Hobby wir Tiere ausstopfen oder fröhliches gemeinsames Kinderschänden… (aber das lassen wir mal außen vor)

Meine Freundin J. die ich vor langen Jahren in Internet kennengelernt habe, über ICQ, hat damals neben mir auch ihren späteren Lebensgefährten kennengelernt. (da der Kontakt mit J. aber nur noch sporadisch ist, darum weiß ich nicht ob er es immer noch ist) J. schilderte mir einmal eine Begebenheit von ihrem Lebensgefährten und dessen Ex die urplötzlich bei ihm vor der Tür stand und ihn wiederhaben wollte. Da sie extra von weit her aus Frankreich angereist kam, war er so höfflich und ließ sie eine Nacht bei sich übernachten. Beide hatten zusammen in Frankreich studiert und sich dort kennen und lieben gelernt, doch mit der Beziehung war es schon lange aus und vorbei, als J. ihn kennenlernte.
Sie, die Ex, mokierte sich in höchsten Tönen darüber, dass er J. im „Internet“ kennengelernt habe. Was das denn für eine Art wäre Leute kennenzulernen.

Und genau diese Tatsache ist heute in vieler Leuten Köpfe ein Umstand, dass Bekanntschaften aus dem Net verächtlich und herablassend angesehen werden.
„Was ist das denn für eine Art sich einen Partner zu suchen?“
„Kriegst du sonst keinen ab?“

Das Internet ist inzwischen um einiges gesellschaftsfähiger geworden und dennoch…

Es gibt ein Paar in Luxemburg die recht bekannt sind, da sie ein erfolgreiches Jazz und Theater Café und Restaurant leiten. Beide haben sich vor über zehn Jahren durch das Internet kennengelernt und haben inzwischen drei Kinder. Doch habe ich öfters gesehen dass, wenn man einen von den beiden fragte wie sie sich kennengelernt haben, der erwartungsvolle Glanz in den Augen des Fragers auf eine romantische Geschichte, auf die Antwort, ‚im Internet‘, schlagartig erlosch.

Und jetzt will ich von euch wissen, kennt ihr das Gefühl, dass euch die Umwelt zu spüren gibt dass eine Freundschaft/Partnerschaft aus dem Internet nicht das gleiche ist wie… ja, wie was?

Schweigen?

Was soll ich schreiben, nach fast zwei Wochen Entbehrung? Der Eintrag am Freitag mit dem Heumonat sagt alles. Und wie immer wenn ich auf Filmprojekten bin, muss ich schweigen.
Obwohl wenn ich es mir recht überlege, ein bisschen davon kann ich erzählen, zumindest das was eh schon im Net darüber zu finden ist.
Der Film heißt „Une belle mord“, (Ein schöner Tod) und ist eine Geschichte wie ich sie mag.
Eine Zusammfassung der Story steht auf der Seite der Filmproduktion.

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