Zugegeben, ich bein kein Freund von Gangsterfilmen und auch nicht unbedingt von David Cronenberg, obwohl ich ihn als Regisseur sehr schätze, weil er sein Handwerk versteht und genau das zu vermitteln weiß, was er vermitteln will. Und da liegt der Knackpunkt zwischen ihm und mir, denn das er mir zeigt will ich nicht unbedingt sehen, in vielen Fällen zu spüren bekommen. Die Welt von Cronenberg ist explizit, quälend und erdrückend. Ich kann mich noch sehr gut an den Film Crash erinnern, den ich in Cannes auf den Filmfestspielen sah. Es lag eine unbequeme bleierne Stimmung über dem ganzen Saal und man fragte sich wann das endlich aufhört. In der anschließenden Pressekonferenz sagte Cronenberg dass er sich darüber im Klaren war und er den Zuschauer vor die Wahl stellt, entweder den Kinosaal zu verlassen oder mit ihm bis zum bitteren Ende zu gehen. Diese Aussage machte ihn mir sofort wieder sympathisch, weil sie ehrlich ist und nicht beschönigt.
Cronenberg scheint einen Lieblingsschauspieler gefunden zu haben in der Person von Viggo Mortensen, der bereits in seinem Film davor A History of Violence mitspielt. Eastern Promises spielt sich im Milieu der russischen Mafia in London ab in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Mehr möchte ich eigentlich nicht verraten, den je weniger man vorab über den Film weiß, umso besser ist es.
Die Hauptdarsteller des Films (Naomi Watts, Armin Mueller-Stahl, Vincent Cassel) sind ohne Ausnahme alle genial, allen voran Viggo Mortensen, der so gut ist wie noch nie zuvor.
***
So wie ich vor einem Jahr angefangen habe die Kommentare zuzulassen, so werde ich dieses Jahr eine weitere Neuerung einführen. Aber jetzt werde ich Tags einsetzen.