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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Tourner la page

Als ich vor über einer Stunde nach hause kam, hatte ich mir fest vorgenommen über Dinge zu schreiben, die eigentlich nicht ins Blog gehören. Aber das lass ich mal schön bleiben. Nur so viel dazu. Ich hatte heute einen furchtbaren Tag mit unendlich viel Streit, Geschrei und Hetzerei. Es endete alles im Desaster, bis ich mich gezwungen sah die Notbremse zu ziehen.

Ich habe meine Konsequenzen gezogen und den Job als Produktionsassistent geschmissen. Es reicht. Ich werde noch ganz genau 2 Projekte betreuen, die ich noch in die Wege geleitet habe, (eines davon ist morgen, das andere hoffentlich am Freitag oder Samstag) und dann ist Schluss. Wenn etwas anfängt mich krank zu machen und ich dadurch nachts nicht mehr schlafen kann, aus Angst ich hätte etwas vergessen oder es könnte schief gehen,allein der Gedanke daran Stress- und Panikattacken auslöst, wird es höchste Zeit es über Bord zu werfen.

Schluss, aus, Klappe zu, Affe tot!

Das ALDI-Syndrom

In Luxemburg gibt es Schamgrenzen von denen man annehmen möchte, dass sie im letzten Jahrhundert ausgestorben wären.
Die ALDI Supermarkt Kette in Luxemburg läuft unter belgischer Flagge und wird demnach auch aus Belgien beliefert mit deren Produkten. Da die Produktpalette aber bei weitem nicht an die original deutsche Produktpalette heranreicht, wandern viele Luxemburger ins benachbarte Deutschland ab zum Beispiel nach Perl, gleich neben Schengen oder in der Echternacher Gegend, nach Irrel. Der Irreler ALDI Parkplatz ist bisweilen mit mehr luxemburger Autos zugeparkt als mit deutschen.
Als ich am Freitag hin ging, war dort die Hölle los. So wunderte es mich nicht, dass der Laden an diesem Nachmittag fest in Luxemburgischer Hand war. Doch obwohl er brechend voll war, war der Lärmpegel verhältnismäßig tief. Mir kamen viele Gesichter bekannt vor. Alle waren übertrieben beschäftigt mit dem Studieren der Waren. Niemand schaute den anderen an. Als ich den Versuch wagte jemanden zu grüßen bekam ich kaum eine Antwort. Im Gegenteil, man schaute betreten auf den Boden, so als ob man erwischt worden wäre. Allen voran war es eine Frau die ich aus meinem früheren Leben als Friseur kannte, die mich sonst immer etwas zu überschwänglich in Echternach begrüßt. Es war fast so als ob sie mich meiden würde.
„Nein“, dachte ich. Ich steuerte auf sie zu und Begrüßte sie eine Spur zu laut, um sicher zu gehen, dass sie es nicht überhören kann.
Moien.
Sie zuckte sichtlich zusammen und lief leicht rot an.
Moien Joel.
Normalerweise plappert sie gleich los wie ein Wasserfall, aber es folgte eine Peinlichkeitspause.
Kommt dir och heihin?
Jo.
Sie lachte leicht verlegen.
Ech muss viru maan. Bis eng aner Keier.
Sie drehte sich um und versuchte schleunigst zur Kasse zu kommen.
Ich hatte sie, die eine Grande-Dame sein möchte, beim billig einkaufen erwischt.

Gleichgültigkeit

Es gab einen einzigen Lichtstrahl heute. Ich verabredete mich für Sonntag, mit einer Freundin aus Berlin die mittlerweile nach Saarbrücken gezogen ist.
Den Rest des Tages sollte ich schleunigst vergessen. Denn wenn ich es nicht tue, wird sich eine Gleichgültigkeit breit machen, die ich eben schon spürte, als ich darüber nachdachte. Und das ist schlecht. Sehr schlecht.

S1M0NE

Vorgestern lief im ZDF sehr spät ein Al Pacino Film den ich bis dahin nie gesehen hatte. S1M0NE. Ich müsste mal nachsehen ob er überhaupt in Luxemburg lief…obwohl es da eine Zeit gab in ich recht wenig im Kino verkehrte schlicht und einfach aus Zeitgründen.(und nicht aus der vorhin genannten Reduktion) Der Film reisst keine Welten ein, aber schlecht ist er auf keinen Fall. Er hat mich an 2 Filme erinnert mich an zwei andere Film die weitgehend das gleiche Thema behandeln. Man erfindet einen Menschen und läßt jeden glauben, dass es ihn tatsächlich gibt. The Associate mit Whoopi Goldberg und einen französischen Film mit Michel Serrault von dem mir der Titel nicht mehr einfällt. Ähnliche Story wie von Whoopi aber um Längen besser.

In S1M0NE Al Pacino creiert eine Schauspielerin am Computer und setzt sie in einen Film ein. Da sie so echt und real aussieht, glaubt jeder daran…

Die neue Reduktion

Eben bei Polylux einen äußerst interessanten Beitrag gesehen über die neue Reduktion. Die Reduktion der Sprache, des sich-knapp-kurz-und-prägnant-Fassens. Darin stellten sie ein Spiel vor dessen Namen ich leider vergessen habe, das aber aus Japan kommt und Leuten eine Gelegenheit gibt ein Produkt oder eine Idee in einer sehr kurz bemessenen Zeit vorzustellen. Leute die nicht auf den Punkt kommen, haben von vornherein verloren. Im Saal befinden sich ebenfalls Investoren und wenn man Glück hat ist einer davon an diesem oder jenem interessiert. Auf den ersten Blick eine gute Idee möchte man meinen. Die Information so kurz und knackig zu verpacken dass sie prägnant rüberkommt und möglichst hängen bleibt. In einer Zeit in der es darum geht Zeit zu sparen, weil Zeit kostbar ist. Information wie Nachrichten werden immer kürzer und beinhalten nur noch die wichtigsten Wörter um das Notwendigste dass man über eine Meldung wissen muss, an den Mann/Frau zu bekommen.
Ein Autor aus der Schweiz beschäftigt sich damit, große literarische Werke wie zum Beispiel Die Blechtrommel von Grass auf einen Text von grade mal 8 Seiten zu reduzieren. Für all die Leute die keine Zeit zum lesen haben und trotzdem an der literarischen Bildung nicht vorbeischlittern wollen.
Schlimmer noch fand ich die geschrumpften Lebensschicksale!
Der Beitrag erinnerte mich unweigerlich an Momo von Michael Ende und an 1984 von George Orwell. Vor allem der erschreckende Roman von Orwell war mir gegenwärtiger den je. Mir macht sowas Angst.
Wann fangen wir Bewertungen wie gut und schlecht, mit ihren Steigerungen in plus gut und doppel plus gut zu verwandeln?
Ist der Häppchenjournalismus à la Focus (den ich übrigens nie lese!) nicht schon der erste Schritt dazu? Warum Zeit sparen? Um in dieser Zeit Dinge zu erledigen, die genauso wenig Zeit in Anspruch nehmen dürfen?

Via Polylux
Videocast des Beitrags „Die Kunst der Verknappung“

Tracey Thorn

Etwas verstehe ich nicht bei diesem neuen BlogDesk . Er greift beständig auf Word zurück. Ich muss es jedesmal abbrechen, denn es klappt nie. Das Programm ist mir äußerst suspekt.

Ein seltsamer Nachmittag. Ich die habe Shoppingtour sein lassen. War auch besser so. Stattdessen landete die neue CD von Tracey Thorn in meinem Briefkasten. Out of the Woods. Für mich eine schönsten Stimmen der Popgeschichte. (Der Amazon Link geht zur deutschen Seite wo die CD noch nicht erhältlich ist. Ich habe sie über Amazon.co.uk bestellt wo sie fast einen Monat früher zu bekommen war)

Es hat sehr lange gedauert bis endlich wieder etwas von Tracey auf dem Markt erscheint. Mich erinnert es vor allem an eine Zeit zurück an der ich an einer Weggabelung in meinem Leben stand und mir noch nicht ganz klar welche Richtung ich einschlagen sollte. Das war 1995, Luxemburg war zum ersten Mal Kulturhauptstadt von Europa und „Everything but the Girl“ hatte einen Riesenhit mit Missing.

BlogDesk

Da der WYGISWYS Editor in WordPress seit dem Update 2.0 auf 2.1 verschunden ist, (keine Ahnung warum, denn im Prinzip sollte er vorhanden sein) habe ich mir jetzt ein Programm heruntergeladen das den selben Zweck erfüllt. Blogdesk.org

Dies ist der erste Beitrag den ich damit schreibe.

Die Qual der Wahl

Ein unverhofft freier Tag. Heute sollte ich einem Fotoshooting beiwohnen, für das ich bereits vor Wochen alles vororganisiert hatte. Vorgestern Abend viel alles wie ein Kartenhaus zusammen, weil es einen Sterbefall in der Familie des Models gab. Also musste ich gestern ran und alles umorganisieren auf ein Datum das allen in dem Kram passt. So geschehen und damit habe ich unerwartet einen vollen Tag frei.
Ein Tag an dem ich endlich ein paar Dinge erledigen könnte die schon lange darauf warten. Ein Tag an dem man sich aber auch etwas Gutes antun könnte. Ein Tag an dem einen großen Spaziergang machen könnte wenn es denn nicht in Strömen regnen würde…grrr. Ein Tag an dem man endlich ein Buch fertiglesen könnte, das schon seit Wochen darauf wartet. Ein Tag an dem man sich ins Auto setzen könnte um eine dekadente Shoppingtour zu machen. Dekadent bedeutet in diesem Fall Geld zu verpulvern das ich (noch) nicht habe.
Ich tendiere zu letzterem wenn das schlechte Gewissen nicht wäre.

Kurz nach 2

Warum ich noch nicht schlafe? Weil ich irgendwann heute Nachmittag auf den Sofa eingedöst bin. Ein Text wartet darauf fertig geschrieben zu werden. Aber so richtig Lust dazu habe ich nicht. Ich werde mich hinlegen und lesen.

Letters from Iwo Jima

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Der Krieg um die Insel ist weitgehend bekannt. Clint Eastwood erzählt demnach nichts völlig neues. Aber er erzählt die Geschichte diesmal aus der japanischen Sicht, mit japanischen Schauspielern auf japanisch. Ein zweieinhalb Stunden Epos, das meiner Meinung nach auf unter zweit Stunden hätte gekürzt werden können. Dass der kleine armselige Haufen an Japanern der U.S. Monsterflotte nicht stand halten würde, war von vornherein klar. Dass das ganze in einem Selbstmordkommando enden würde auch.
Der Film ist gut gemacht, aber bringt keine neuen Erkenntnisse. Der Film hat allein durch seinen Vorgänger Flag of our Fathers, eine Reihe von Vorschusslorbeeren erhalten, die er nur zum Teil verdient. Ehrenhaft und lobenswert sind die Versuche die Geschichte aus japanischer Sicht verständlicher zu machen. Geglückt ist es nur zum Teil. Clint Eastwood ist nichts vorzuwerfen, aber ein wirklich guter Film ist es nicht.

Kein Abstand

2 volle Wochen im Inoui sind überstanden, und eigentlich wollte ich die Sache die nächsten Tage etwas ruhiger angehen lassen, weil ich irgendwann auch mal Abstand brauche. Doch es geht munter weiter. Wenn ich glaube dass ich ein Projekt für eine Weile abschließen kann, steht schon das nächste vor der Tür. Heute Abend übernehme ich die Maske von einer Kollegin in einem Stück im TNL.

„Warum jammerst du? Sei doch froh dass du soviel Arbeit hast.“

Ich jammere nicht ich hätte nur gern dass ich endlich mal sagen könnte ich fahre nicht drei- oder gar viergleisig.

„Dann lehn doch ab.“

Tja, das ist das Problem. Ablehnen geht schlecht, weil meine Finanzen zwar nicht unbedingt schlecht sind aber gut sehen auch nicht aus.

Ich frage mich grad, ob eine totale Mondfinsternis, wie ich sie gestern Nacht sah, eine Wende im Leben hervorrufen kann. Es wäre sehr willkommen.

Updaten, updaten

Das mit dem updaten scheint eine Gewohnheit bei WordPress zu werden. Kaum dass die ersten Bugfixes erledigt sind, kündigt sich bereits das nächste Update an, das umso dringlicher ist weil ein Hacker die Dateien von Wordprss 2.1.1 umgeschrieben hat, und damit verwundbar machte. Obwohl die ganze Misere nur den US Server betraf und nicht die deutsche Version, sollte man trotzdem updaten, der Sicherheit Willen. Na dann wollen wir mal schön artig sein und gehorchen, inzwischen habe ich den Dreh ja raus wie man es richtig macht.

Heute Nachmittag steht ein Film Von Clint Eastwood an. Letters from Ivo Jima. Ich hatte den Film schon mal hier kurz angedeutet, da es sich um den gleichen Kampf handelt wie in Flag of our Fathers.

Musik aus der Dose

Kennt sich jemand aus in sämtlichen Stilrichtungen der elektronischen Musik? Ich dachte immer ich könnte da eigentlich ganz gut mitreden. Ich fand aber eben heraus, dass mein Wissen doch sehr spärlich ist. Ambient Trance, Glitch, Illbient, Techstep, Neurofunk, New Jack Swing, 2 Step Garage…ehrlich, ich habe keinen davon erfunden. Wie das alles zusammenhängt, von wo es herkommt, zu welcher Zeit es in Mode war gibt es bei Ishkur’s Guide to Electronic Music zu sehen und an hunderten von Beispielen zu hören.
Und ich dachte immer ich wär da weitgehend abgeklärt…ha!
Ach ja, schaut mal was die über Electronica schreiben, da war ich echt baff. (findet ihr unter Downtempo)

Während der Vorstellung

Es mag seltsam erscheinen, dass ich die Zeit finde während einer Vorstellung zu bloggen. Da ich das Stück aber fast auswendig kenne und für die Technik eingeteilt bin, und nicht so viele Änderugen im Stück sind, und mich eigentlich (etwas) langweile,ist bloggen eine willkommene Abwechslung.
Das Stück von Jemp Schuster ist ein, wie ich schon einmal sagte, Dauerbrenner. Jede Vorstellung ist bis auf den letzten Platz ausverkauft.
…wir sind grade bei den sexuellen aktiven und passiven Phasen…
Da ich mit einem Ohr die Vorstellung verfolgen muss, ist es jedoch schwierg einen klaren Gedanken zu fassen und niederzuschreiben.
…später mehr…

Ron Mueck

Ich hatte schon mal vor Monaten über ihn berichtet. Auf meiner Wunschliste steht immer noch ein Kunstband über seine Arbeiten *räusper* aber das nur am Rande. Heute hatte Ehrensenf einen absolut sehenswerten Film über ihn in den Links. Ich habe seine Skulpturen noch nie live gesehen, frage mich aber grade was sie dann erst in mir auslösen, wenn sie mich schon auf dem kleinen PC Bildschirm in den Bann ziehen.

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Ron Mueck’s residency at The National Gallery, London (Film)

Via Ehrensenf

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