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Fressen, Kunst und Puderquaste

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Gedicht

Wenn Sibylle Berg mir in ihrer Newsletter so ein schönes Gedicht schickt, muss das auch gewürdigt werden.

April
Es war so ein morgen tief im April
ich lag in meiner Wohnung still
von draußen schlug Regen an mein Dach
ich war weder schlafend, noch war ich wach
ich konnt nicht mehr denken, konnt nicht mehr stehn
vor dem Fenster warn Bären zu sehn
große Schatten, die liefen herum
ich dachte :na scheiße und drehte mich um

Das sind so Tage, Tage im Jahr
wo ich mich schon frage, ob das alles wahr
das sind wirklich Tage, da wird mir fast klar
das dieser Mist es tatsächlich war

Dann am Abend, tief im April
ich war irgendwo und trank da sehr viel
ich hörte die dummen Reden der Leute
es gab aber nichts , worauf ich mich freute
ich hörte dem Tier zu, das neben mir saß
das während es redete Döner aufaß
es war so ein Bär ich erinnere mich
er fragte :sie wundern sich sicherlich.
dann stand er auf und ging einfach weg
ich dachte: na scheiße, was für ein Dreck

Das sind so Tage, Tage im Jahr
wo ich mich schon frage, ob das alles wahr
Das sind wirklich Tage, da wird mir fast klar
das dieser Mist es tatsächlich war

Dann in der Nacht, tief im April
von draußen da klebten die Stunden still
sah ich mich mal in meiner Wohnung herum
und dachte , mann Alter, das wird mir zu dumm
an meinem Fenster, mein Blick schien gelenkt
da war der Bär und er war erhängt.
ich wollte dasselbe gleich im Anschluss tun
doch musste ich erst mal ein paar Stündchen ruhn.
dann nahm ich den Strick, es war meine Leine,
und wickelte mir das Ding um die Beine
wies weiterging das weiß ich nicht mehr
ich bin eingeschlafen, neben dem Bär.

Statt Ku’dam

… MUDAM !
Eigentlich wollte ich nichts darüber schreiben, weil man sich hier in der Presse schon mehr als genug darüber auslässt. Aber die Verlockung war einfach zu groß. Dabei habe ich noch in keinem Pressebericht meinen Vergleich gelesen. Zugegeben, er ist etwas weit hergeholt, aber für mich der eine Berlinfimmel hat, lag das Wortspiel doch wohl auf der Hand, oder?
MUDAM steht für Musé d’Art Moderne und ist nun endlich endlich endlich fertiggestellt worden. Der Bau war in Luxemburg ein Politikum zum Totlachen wenn es nicht zeitweise zum laut Weinen gewesen wäre. Das Projekt selbst wurde noch vom Staatsminister Jacques Santer ins Leben gerufen, der damals noch nicht zur EU berufen war und noch nichts von einer Edith Cresson wusste, die ihn späterhin mit in Sumpf von Bestechung und Korruption zog, so dass er abdanken musste. Das nur am Rande um euch ein Zeitgefühl zu geben wie lange Luxemburg schon mit dem Museum schwanger geht.
Die Probleme fingen bei der Größe an. I. M. Pei der Architekt, der auch die Pyramide im Louvre gebaut hat, musste ein zweites mal ran und den Bau kleiner gestalten. Der Ort an dem das Pei Museum, wie es davor immer genannt wurde, gebaut wurde ist eine Stelle, an der es eine Reihe unterirdischen Gängen und Räumen von annodazumal gab. Im Luxemburg ist das keine Sensation, obwohl man gerne eine daraus macht. Egal wo man hier die Erde umgräbt, irgendetwas vorgeschichtliches findet man (fast) immer.
Ein weiterer Stolperstein (das Wort ist ganz bewusst gewählt) war die Wandverkleidung mit einer ganz bestimmten Sorte von Steinen, bei der man plötzlich erklärte, dass es sie nicht mehr geben würde. Ein Gerichtsprozess folgte dem nächsten…es war lächerlich.
Die Kuratiorin des Museums, Marie-Claude Beaud ist zudem eine sehr umstrittene Person.
Im Juni wird das Museum für moderne Kunst, das „läppische“ 5 Millionen Euro mehr verschlang als vorgesehen, endlich seine Tore fürs Publikum öffnen.

Zitate zur Kunst

Eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen läßt.
Pablo Picasso (1881-1973), span. Maler, Grafiker u. Bildhauer

Eine in Form gebrachte Forderung nach Unmöglichem.
Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

Das Vermögen der Form.
Friedrich von Schlegel (1772-1829), dt. Dichter u. Kritiker

Der wundersame Schmuck des Lebens. Sie kann nichts anderes sein, weil das Wesen aller Künste darin besteht zu schmücken.
Henry van de Velde (1863-1957), belg. Architekt u. Kunstgewerbler

Tugend

Der Tag so schön und ich saß seit heute morgen in dieser Besprechung die kein Ende nahm. Jetzt sitze am PC meiner Tante schaue zum Fenster hinaus, lasse den Gedanken freien Lauf…
Ich hätte heute morgen wenn ich schnell genug gewesen wäre noch einen Traum aufschreiben können. Doch war er so kurz und schnell, dass er schon weg war bevor ich auch nur auf die Idee kam ihn richtig niederzuschreiben.
Ein Umstand den ich mir vielleicht zur Gewohnheit machen sollte.

Ein angenehmes Laster ist einer langweiligen Tugend bei weitem vorzuziehen.
Molière (1622-73), eigtl. Jean-Baptiste Poquelin, frz. Komödiendichter u. Schauspieler

Hochform

Nur ganz kurz und ganz schnell. Es ist traumhaft schönes Wetter, so sehr dass mal wieder erwähnt werden muss und ihr wisst was dies bezüglich meiner Stimmung auslöst. Ich bin in Hochform! Jetzt um 11 eine Besprechung und ich hoffe dass ich da nicht länger sitzen muss als nötig.

Träume

Der Mann kommt immer nur in meinen Träumen vor. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ihn nicht aus dem richtigen Leben her kenne. Es muss mindestens schon 10 Jahre wenn nicht länger her sein als ich das letzte Mal von ihm träumte. Er stand auf der Strasse und ich erkannte ihn sofort wieder. Er hat ein ziemlich schmales Gesicht, graublonde leicht strähnige Haare eine etwas zu spitze Nase und eine Fliegerbrille, eine von der Sorte wie Atze Schroeder sie auch hat. Er erkannte mich auch, war aber sehr reserviert und verschlossen. Er wollte mir die Hand nicht geben zur Begrüßung. Stattdessen spielte er mit seinem Schlüsselbund herum. Um ins Gespräch zu kommen bemerkte ich, dass er an seinem Schlüsselbund den gleichen Anhänger von einer Kleidermarke hat wie ich. Plötzlich weinte er und sein Gesicht verzog zu einer wirklich sehr hässlichen Fratze. Ich erinnerte mich sofort daran, dass er das schon früher gemacht hat und ich es damals schon unglaublich hässlich fand. Es ist fast so als ob sein Gesicht sich in eine froschähnliche Fratze verwandelt. Er sagte etwas im Sinne von, dass die Leute ihn immer nur ausnützen würden…und dann wachte ich auf.
Erklärung? Ich verstehe den Traum nicht!

Der Traum ist all das, woraus man erwachen kann.
Paul Valéry (1871-1945), frz. Dichter

Falsches Bild

Seit ein paar Wochen sehe ich auf meinem Counter dass immer wieder jemand oder etwas sich meine Page anschaut unter Yahoo.com und in Klammeren dahinter steht Inktomi Corporation. Bei Google fand ich vor kurzem einen Forumbericht der darauf hinweist, dass es sich um eine Art Bot handelt der die Seiten regelmäßig neu indexiert. Das heisst, dass die Seiten der Homepage in den Suchmaschienen regelmäßig upgedatet werden. Der negative Aspekt dabei ist, dass er so oft über die Seiten geht, dass er dem Counter ein falsches Bild vermittelt, das Trafficvolumen erhöht und, dass, einaml ein gewisses Volumen überschritten, ich dafür draufzahlen muss oder joel.lu ist für eine Weile offline. Außerdem dürfte ein Bot prinzipiell im Zähler nicht sichtbar sein.

Aus Wikipediea
Unter einem Bot (angelehnt an robot) versteht man ein Computerprogramm, das weitgehend autonom solchen Aufgaben nachgeht, mit denen eine menschlich-interaktiv gesteuerte Software zeit- oder mengenmäßig überfordert wäre.
Ein Bot ist ein tendenziell eher simples, fleißiges „Arbeitswesen“. Ungebräuchlich ist die Bezeichnung daher für quasi-selbständige Programme im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Prominentes Beispiel für Bots sind die Webcrawler von Internet-Suchmaschinen, die selbsttätig Webseiten besuchen, wobei sie den vorhandenen Links folgen und dabei ggf. den Inhalt der Seiten auswerten.

Somit starte ich hier den Aufruf, dass sich derjenige melden soll aus Sunnydale in Californien von Inktomi Corporation. Wenn nicht lasse ich die IP Adrersse sperren. Ich weiss zwar noch nicht wie aber irgendwie wird das schon machbar sein.

***

17:46
Ich habe bezüglich dieses Bots oder was das auch sein mag, nochmal recherchiert. Ich kann nichts dagegen tun….pfff

Grotesk & schön

Zu später Stunde eine Entdeckung gemacht. Vor ein paar Tagen fand ich bei Spiegel-online, die Designklicks Seite. Unbedingt sehenswert! Einer der Künstler der dort ausstellt, Ray Caesar, hat auch eine eigene Homepage.

Puppenhaft, kitschig, antik. Doch auf den zweiten Blick grotesk, fast bösartig und doch ziehen sie magisch an. Die kindlichen Puppengesichter wirken alt. Die Augen geben den Gesichtern einen verlebten Ausdruck.

Hier nur zwei Beispiele. Auf der Homepage sind noch mehr. Lesenswert ist auch die Art und Weise wie er die Bilder herstellt.

Urinstinkt

Eine Verabredung viel ins Wasser. Oder besser ausgedrückt: man hat mich schlicht und einfach versetzt. Da ich keine Lust hatte zu kochen, ging ich ins das Restaurant aus dem ich schon mal berichtet habe. Es war äußerst ruhig. Außer mir einem holländischen Paar mit Kindern und noch einem weiteren Paar mit Baby, war niemand da. Das Paar mit dem Baby kannte ich vom Sehen her, nur wusste ich nicht dass die beiden zusammen sind und bereits Nachwuchs gezeugt hätten. Den Mann kannte ich als er noch ein Kind war. Er ist ungefähr sieben oder acht Jahre jünger als ich. Aus einer ziemlich zerrütteten Familie stammend, ist er nicht wie einer seiner Brüder völlig abgerutscht.

Immer wenn ich Leute treffe die mit mir zur Schule gingen und sie mit Kinderwagen fahren sehe, wird mir klar, dass ich eine Etappe der menschlichen Evolution ganz bewusst überspringe. Eine Familie gründen. Das mit der Beziehung ist eine Sache, an der ich mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg arbeite. (Womit ich zwischen Zeilen verraten habe, dass ich Single bin…ups) Aber Kinder möchte ich keine haben. Es war nie mein Wunsch und wird es auch nie sein. Es ist eine Entscheidung die ich nicht bereue.
Und doch, wenn ich Bekannte und Freunde mit ihren Kindern sehe, versetzt es mir manchmal ganz überraschend einen Stich. Warum kann ich nicht sagen. Der Urinstinkt? Wahrscheinlich.

Nosferatu

Eben erst wach geworden. Es ist trüb draußen. Leichter Nieselregen. Auf MDR Info kann grade was von den Überschwemmungen in Ostdeutschland und Tschechien. Wenn man wie ich in einer Stadt wohnt, in der das auch schon mehr als einmal vorgekommen ist, kann man nur all zu gut nachempfinden wie denen in Dresden zumute ist.

Es kommt mir so vor als hätte ich schon mal was über Nosferatu in Augenblicke I berichtet. Es kann aber auch sein, dass ich mich schon wesentlich früher damit beschäftigt habe, zu einer Zeit als es noch keine Logs gab.
Ich war gestern in der „Philharmonie“ dem nigelnagelneuen protzigen Gebäude in einer Live-Cinema Vorstellung in der allerersten Fassung von F.W. Murnau . Ich hatte ihn schon vor Jahren in Fernsehen gesehen, ihn aber auf riesengroßer Leinwand noch mal zusehen zusammen mit Live Orgelmusik…. Das sehr progressive Spiel von Wolfgang Miterer,(manche nenen ihn den Kinski der Orgel) war zu Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, dass er Orgeltöne entlockte die ich noch nie gehört habe, kombiniert mit Samplergeräuschen…es war sehr seltsam.
Der Film ist Gott sei Dank so stark in seiner Aussage und seinen Bildern, dass er diese „musikalische“ Begleitung unbeschadet überstand. Der Gruselfaktor ist mit den Jahren nicht schwächer geworden.
Max Schreck als Nosferatu, ist eine von den sagenumwobenen Gestalten, von dem es lange sehr wenig Informationen gab. Mittlerweile findet man aber so einiges über ihn z.B. hier, hier und hier sogar mit Foto wie er wirklich aussah.

K wie…

Die Geschichte mit dem Buchstaben läßt mir noch immer keine Ruhe. Sieht so jemand aus der unfreiwillig einen Buchstaben im Namen angefügt bekommt?

Zu was gnz anderem.
Vor geraumer Zeit machte ich einen Spatziergang durch den Park in Echternach und ich hatte dabei ein paar Bilder versprochen.

Versprechen eingelöst.

K ?

Manchmal erfährt man Dinge über sich selbst, bei denen man sich existentielle Fragen über sich selbst stellt. Heute wurde das Schulstück aufgeführt, das ich bereits vor ein paar Tagen erwähnt hatte. Im Programmheft stand mein Name mit K. , also Joel K., und davor mein Familienname. Ich tat es zu Anfang als Tippfehler ab, bis jemand mich fragte was denn dieses K. zu bedeuten hätte. Ich hätte – ich zitiere mich über dritte- gesagt, dass ich absolut auf dieses K. bestehe. Es wäre sehr wichtig!
Ein K???? Wo soll das bitteschön herkommen? Mein zweiter und dritter Vorname sind Jules und Emil, also nichts mit K! K???? Wie König, Kaiser, Künstler, Kurbelwelle, Kotztüte?
Warum eigentlich kein K? Ist doch ein schöner Buchstabe, oder? Warum sollte ich ihn nicht beibehalten? Sollen sich doch andere den Kopf darüber zerbrechen was er bedeutet.

Spaß ?

Zwischen einer laaangen Probe, einem 5 Minuten Nickerchen, und einer  zwei Stunden Vorstellung. Hetzerei, Rennerei, Packerei  …. und morgen das gleiche in der gleichen Reihenfolge. Manchmal macht es echt keinen Spaß mehr.

Stress ist die Anpassung eines Materials bei Verformung.
Unbekannt

Immer (Teil 2)

Wie ich schon sagte, es kommt IMMER alles auf einmal. Ich wiederhole mich zum wiederholten Male. Das Telefon steht nicht still. Die Filmhäuser klingelten heute Sturm. Gerne würde ich ja, aber ich kann mich nicht in 3 Teile spalten. Also sage ich ab. Das ist im übrigen etwas was ich bis dato noch nicht richtig gelernt habe. Ich sage ungern ab. Und das schlechte Gewissen läutetet mit allen zu Verfügung stehenden Sturmglocken.  Ich muss einfach lernen, dass ich mir dadurch keine Jobs versaue. Denn das war bis jetzt noch nie der Fall.

Das Gewissen ist die leise Stimme im Innern. Dort wo die Akustik so schlecht ist.
Unbekannt

Melonen

Schwelgte eben in vergangenen Tagen zwischen Dalli Dalli (hierfür habe ich keinen einzigen Link gefunden der auch nur annähernd etwas her gibt) und den Avengers, besser bekannt unter „Mit Schirm Charme und Melone oder in Französisch „Chapeau melon et bottes de cuir“.
Es ist immer so wenn ich wahllos herumsurfe. An irgend etwas bleibe ich dann hängen und sauge mich fest und verbringe Stunden damit. So ging es mir heute mit Melodien von TV-Serien und Shows.

Es ereignet sich nichts Neues. Es sind immer dieselben alten Geschichten, die von immer neuen Menschen erlebt werden.
William Faulkner amerikanischer Schriftsteller (1897 – 1962)

Grau & Blau

Und das Grau in Grau,
Wird auf einmal blau.
Wo kommt das jetzt her? Es ist ein Satz aus einem Lied aus dem Film Cabaret. Ich glaube das Lied heißt Heiraten
Dabei ist alles gar nicht so blau. Es ist leicht durchwachsen. Ich denke noch immer über die Kabeldurchschneideaktion nach.
Der Erwartungsdruck hinsichtlich des Theaterstücks steigt und steigt….das ist dann graublau.

Bunt ist meine Lieblingsfarbe.
Walter Gropius (1883-1969), amerik. Architekt dt. Herkunft

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